Blizzard: Historie des Kult-Entwicklers - Die Craft-Protze

Die Entwicklung des Starcraft-Schöpfers Blizzard zum PC-Marktführer ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen.

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Ein Blizzard ist ein vor allem im fernen Nordamerika gefürchteter Schneesturm, der blitzartig (dieses deutsche Wort könnte möglicherweise der Ursprung des Begriffes sein) Eiseskälte und riesige Schneemengen mit sich bringt. Dieses Bild lässt sich gut auf den PC-Spiele-Markt übertragen: Während die Konkurrenz von Blizzards Erfolg eiskalt erwischt wurde, freuen sich die Spieler wie die Schneekönige über die Werke des kalifornischen Entwicklers.

Dabei begann alles harmlos und geradezu windstill, als im Februar 1991 die drei frischgebackenen Absolventen der University of California (Los Angeles) Michael Morhaime, Allen Adham und Frank Pearce ihr eigene Spiele- Entwicklungsfirma aus der Taufe hoben. Der Name des Nachwuchs- Entwicklers: Silicon & Synapse. So unspektakulär wie der Firmentitel waren dann auch die ersten Produkte, bei denen es sich fast ausschließlich um Auftragsarbeiten wie RPM Racing oder Plattform-Portierungen wie Battle Chess, The Lord of the Rings oder Castles handelte.

Wikinger auf Erfolgskurs

Das Knobel- und Hüpfspiel The Lost Vikings (1992) war ein erster Fingerzeig, wozu Blizzard in der Lage war. Das Knobel- und Hüpfspiel The Lost Vikings (1992) war ein erster Fingerzeig, wozu Blizzard in der Lage war.

Die erste nennenswerte Eigenproduktion, die unter Kennern mittlerweile einen Kultstatus erreicht hat, war 1992 das Multiplattform- Knobelspiel The Lost Vikings, in dem Sie die Talente dreier Wikinger kombinieren mussten, um vertrackte Levels zu meistern. 1995 erschien der Nachfolger The Lost Vikings 2, und noch heute lassen sich in aktuellen Blizzard-Titeln Anspielungen darauf finden, etwa in World of Warcraft(die drei Wikinger- Zwerge in Uldaman) oder in Starcraft 2(die »Viking«-Einheit oder die »Lost Viking«-Arcade- Konsole an Bord der Hyperion). 1994 erfolgte schließlich, nach einigen eher obskuren Titeln wie dem Prügelspiel The Death and Return of Superman und der Umbenennung in Chaos Studios (der Name war aber schon vergeben), die finale Namensgebung: Blizzard hieß endlich Blizzard.

Der Durchbruch

Das erste Warcraft (1994) war ein guter Fantasy-Klon des Klassikers Dune 2. Das erste Warcraft (1994) war ein guter Fantasy-Klon des Klassikers Dune 2.

Mit dem neuen Namen kam wie mit einem guten Omen der Erfolg. 1994 erschien für den PC das Echtzeit-Strategiespiel Warcraft: Orcs & Humans. Zwei Jahre nach der Begründung des Genres durch Westwoods Dune 2 erweiterte das erste Warcraft den jungen Strategiezweig um neue Missionstypen wie Kämpfe ohne Basisbau, den Plänkelmodus oder Zufallskarten für den Multiplayer- Teil. Das Spiel wurde für Blizzard sowohl in den Läden als auch bei den Spielern und Kritikern zu einem großen Erfolg, auch wenn man im Grunde nur einen soliden Dune 2-Klon spielte.

Trotzdem war Warcraft der entscheidende Schritt in die Unabhängigkeit für Blizzard. Sieht man von der im Jahr darauf folgenden Konsolen-Auftragsarbeit Justice League Task Force (ein Prügelspiel im Stile von Street Fighter 2) einmal ab, beschäftigte sich Blizzard fortan ausschließlich mit eigens entwickelten Spielreihen und -universen.

Command & Conquer & Kontern

Warcraft 2:The Tides of Darkness (1995) stellte den endgültigen Durchbruch für Blizzard Entertainment dar. Warcraft 2:The Tides of Darkness (1995) stellte den endgültigen Durchbruch für Blizzard Entertainment dar.

Zudem war Warcraft: Orcs & Humans der Startschuss für die ewige Rivalität von Blizzards Echtzeit- Strategietiteln mit Westwoods Dune 2-Erben Command & Conquer. Dessen Auftakt-Episode Tiberian Dawn erschien ein Jahr nach dem ersten Warcraft und setzte auf eine damals spektakuläre Präsentation mit Echtfilm- Zwischensequenzen. Doch den enormen Erfolg von C&C konnte Blizzard umgehend kontern. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 1995 kam Warcraft 2: Tides of Darkness in die Läden, Blizzards endgültiger Durchbruch in die erste Liga der Spiele-Entwickler. Neben der bis heute ansehnlichen und humorvollen Präsentation punkteten auch Neuerungen wie der Kriegsnebel (»Fog of War«).

Zudem war Warcraft 2 das erste Blizzard-Spiel mit funktonsgewaltigem Level-Editor. Sprach die Command & Conquer-Serie eher den Solo-Spieler an, schworen Mehrspieler-Fans ganz klar auf Blizzards neuestes Produkt. Vor allem der komfortable Editor von Warcraft 2, mit dem sich im Handumdrehen spannende Karten erstellen ließen, sorgte für eine sprunghafte Verbreitung des Titels. Die ein halbes Jahr später folgende Erweiterung Warcraft 2: Beyond the Dark Portal brachte neben zwei neuen Kampagnen und Heldeneinheiten also auch ein paar Dutzend neuer Mehrspieler-Karten. Erst 1999 folgte eine für die eigene Multiplayer- Plattform Battlenet ausgelegte Edition. Denn das Battlenet sollte erst mit dem kommenden großenWurf starten…

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