Bossland - Sieg für Blizzard: WoW-Bot Honorbuddy wird eingestellt

Der deutsche Bossentwickler wirft nach sechsjährigem Rechtsstreit das Handtuch und stellt den berüchtigten Honorbuddy für World of Warcraft ein.

Es ist wohl eine der erbittersten Rivalitäten der Spiele-Industrie: Jetzt konnte Blizzard einen entscheidenden Schlag gegen Bossland landen. Es ist wohl eine der erbittersten Rivalitäten der Spiele-Industrie: Jetzt konnte Blizzard einen entscheidenden Schlag gegen Bossland landen.

Seit Jahren klagen sich Blizzard und der deutsche Bot-Entwickler Bossland durch die hiesigen Gerichte. Jetzt konnte Blizzard einen entscheidenden Sieg verbuchen: Bossland hat im offiziellen Forum angekündigt, den Honorbuddy-Bot für World of Warcraft einzustellen.

Er war der Stein des Anstoßes beim Kampf zwischen den beiden Firmen. Vor sechs Jahren reichte Blizzard erstmals Klage gegen Bossland ein, um den wohl bekanntesten WoW-Bot aus der Welt zu schaffen. Seitdem eskalierte der Streit stetig weiter: Bossland verlor zwar viele Verhandlungen, wehrte sich aber mit Zähnen und Klauen und trug die Auseinandersetzung in eine höhere Instanz nach der anderen. Blizzard eröffnete seinerseits neue Fronten und klagte auch in Amerika.

Honorbuddy konnte unter anderem automatisch Gold und Ressourcen sammeln und sogar kämpfen. Honorbuddy konnte unter anderem automatisch Gold und Ressourcen sammeln und sogar kämpfen.

Derweil entwickelte Bossland unbeirrt nicht nur Bots für World of Warcraft, sondern auch andere Blizzard-Titel wie Overwatch und Diablo 3. Hier konnte die Firma auch Siege gegen Blizzard verbuchen. Zum Beispiel erstritt Bossland vor Gericht das Recht, in Diablo Gold verkaufen zu dürfen.

Diese Bots sind am Ende

Nun hat Bossland aber den Verkauf einiger seiner wichtigsten Programme eingestellt: Honorbuddy für World of Warcraft, Hearthbuddy für Hearthstone, Buddywing für The Old Republic und der PC-Emulator Lazymon für Pokémon GO werden künftig nicht mehr verkauft. Damit sind auch absurde Situationen wie diese Schlacht Geschichte, in denen sich fast nur Honorbuddy-Bots bekriegen:

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Die Dienste laufen allerdings noch bis Ende 2017 weiter. Und Bossland gibt nicht komplett auf. Die übrigen Bots der Firma bleiben "für die vorhersehbare Zukunft" im Angebot. Möglicherweise wird man aber auch noch beim Rebornbuddy für Final Fantasy 14 Online: A Realm Reborn und bei Pokefarmer für Pokémon GO den Stecker ziehen. Das soll sich im Lauf der kommenden Woche entscheiden.

Warum gibt Bossland auf?

Bossland nennt den sechsjährigen Rechtsstreit, der sich in ein "Schlachtfeld für Hacker" verwandelt habe, und Blizzards jüngste Fortschritte gegen Bots als Gründe für den Schritt. In letzter Zeit wurde es für Bots zunehmend schwerer, unentdeckt zu bleiben.

Wie üblich spart der Botentwickler dabei aber auch nicht mit Kritik: "Das war nur wegen Blizzards Entscheidung, die Privatsphäre ihrer Spieler zu kompromittieren, möglich. Während WoW läuft, scannt das Spiel konstant den Computer des Nutzers und kann sogar zurückschicken, welche Programme der Nutzer am Laufen hat."

Wie genau es mit Bossland nun weitergeht, ist unsicher. Gründer Zwetan Letschew kündigt an, es werde sich einiges ändern. Wie es dagegen mit WoW weitergeht, das bringen wir im Interview mit den Entwicklern in Erfahrung:

World of Warcraft - Interview: Das ändert sich beim MMO-Champion Video starten 12:38 World of Warcraft - Interview: Das ändert sich beim MMO-Champion

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