Broken Age: Akt 1 im Test - Ein kurzer Traum

Tim Schafer ist zurück. Und verzaubert uns im Test zum ersten Akt des Kickstarter-Hits Broken Age mit einer Welt in der wir gerne viel länger geblieben wären. Aber (noch) nicht dürfen.

Broken Age - Test-Video zu Akt 1 des Double Fine Adventure Video starten 6:26 Broken Age - Test-Video zu Akt 1 des Double Fine Adventure

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Update: Inzwischen ist das Adventure komplett. Den Test zum vollständigen Broken Age lesen Sie hier.

Das kennt wohl jeder: Übermüdet schleppen wir uns in Bett, machen es uns gemütlich und schlafen ein. Vielleicht träumen wir von unserem Lieblingsspiel, rosa Plüschschweinchen oder unendlichem Reichtum; doch gerade als wir uns so richtig wohl fühlen, reißt uns der Wecker gewaltsam aus unserer Traumwelt. So ähnlich erging es uns mit dem ersten Akt des Point & Click-Adventures Broken Age, denn gerade wenn wir uns in der zauberhaften Welt eingelebt haben, ist schon wieder Schluss - zumindest bis irgendwann im Jahr 2014 der finale zweite Akt des Spiels erscheint.

Was ist denn dieses Broken Age?
Wer mit dem Titel Broken Age nichts anfangen kann, bei dem sollten spätestens beim Namen Double Fine Adventure die Glocken läuten. Das neue Werk von Entwickler-Urgestein Tim Schafer (u.a. Monkey Island, Day of the Tentacle und Grim Fandango) hat das Modell der Kickstarter-Finanzierung quasi im Alleingang populär gemacht. Nach einigen Finanzierungsschwierigkeiten beschloss Double Fine Broken Age in zwei Akten zu veröffentlichen. Wir testen hier nur den ersten Akt.

Wo kaufen?
Broken Age ist derzeit nur über Valves Onlineplattform Steam erhältlich. Einmal gekauft bleibt das Spiel mit einem Account verknüpft, es kann also nicht mehr weiterverkauft werden.

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Deckung, Knuddelattacke!

Shay wird von einem überfürsorglichen Bordcomputer in einem Raumschiff festgehalten. Shay wird von einem überfürsorglichen Bordcomputer in einem Raumschiff festgehalten.

Broken Age versetzt uns in die Haut von zwei Teenagern, Shay und Veloria, genannt Vella. Beide erleben das, was viele Jugendliche in ihrem Alter auch erleben: Sie fühlen sich von ihrer Umwelt bevormundet und wollen ihr Leben endlich selbst in die Hand nehmen. Dabei könnten ihre jeweiligen Lebensumstände kaum unterschiedlicher sein: Nachdem seine Heimatwelt zerstört wurde, lebt Shay unter der Obhut eines obsessiv-fürsorglichen Computers an Bord eines Raumschiffs. Tagein, tagaus wird er gefüttert, verwöhnt und kann mit seinen drei Kuscheltierfreunden ewig gleiche, vollkommen harmlose »Abenteuer« erleben. Statt immer wieder Eiscreme-Lawinen wegzulöffeln und Knuddelattacken zu überstehen, würde er aber viel lieber die Welt sehen und sich echten Herausforderungen stellen.

Vella schwebt hingegen tatsächlich in Lebensgefahr. Ihre Familie wohnt in einem Dorf, das regelmäßig von einem gigantischen Monster namens Mog Chothra heimgesucht wird. Um das fiese Viech zu besänftigen, haben die feigen Dorfbewohner die Tradition des Maidenmahls entwickelt, bei dem der Bestie alle paar Jahre die schönsten Mädchen des Ortes zum Fraß vorgeworfen werden - so auch Vella. Anders als ihre Konkurrentinnen, die sich um die vermeintliche Ehre reißen, als Monster-Snack enden zu dürfen, hat die taffe Vierzehnjährige aber nur eins im Sinn: Mit der schrecklichen Sitte zu brechen und Mog Chothra umzulegen.

Fliegender Heldenwechsel

Beide Geschichten erleben wir vollkommen getrennt voneinander, wir wissen nicht einmal, ob sie zur selben Zeit oder in derselben Welt spielen. Das heißt auch, dass Interaktionen zwischen beiden Helden nicht möglich sind (in Tim Schafers Vorzeige-Adventure Day of the Tentacle beispielsweise konnten wir Objekte durch die Zeit reisen lassen und sie so anderen Figuren zugänglich machen). Durch einen Klick auf das jeweilige Portrait, wechseln wir jederzeit zwischen beiden Helden. Obwohl uns Vellas Geschichte deutlich mehr gepackt hat, weil sie einfach schneller Fahrt aufnimmt als Shays anfänglich doch sehr eintönige Flucht aus dem Alltagstrott, sind wir in beiden Storys bereitwillig versunken.

Die Locations wie diese Zuflucht über den Wolken sind teils wunderschön gestaltet. Die Locations wie diese Zuflucht über den Wolken sind teils wunderschön gestaltet.

Auch deshalb, weil Broken Age mit seinem verträumten Grafikstil einfach dazu einlädt, sich fallen zu lassen und in eine unbekannte Welt einzutauchen. Auf Bildern fällt das fast puppenhafte Aussehen der Spielfiguren und die Detailarmut mancher Hintergründe unangenehm auf, doch in Bewegung verzaubern uns viele Einzelheiten wie fallendes Laub, emsige Putzroboter, hübsche Lichteffekte und putzige Animationen. Egal, ob wir durch Shays Raumschiff streifen oder mit Vella ein kleines Küstendorf erkunden, die Designer von Double Fine bieten dem Auge reichlich Abwechslung.

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