Bundesregierung und Videospiele - GroKo will Games fördern und E-Sport bei Olympia sehen

CDU, CSU und SPD planen in ihrer Großen Koalition Videospiele mehr zu fördern und E-Sport als richtigen Verbandssport anzuerkennen. Computerspiele sollen »endlich den Stellenwert bekommen, den sie längst haben sollten.«

Dorothee Bär (CSU), Lars Klingbeil (SPD) und Helge Braun (CDU) waren die drei Verhandlungsführer der Arbeitsgemeinschaft Digitales.Arbeitsgemeinschaft Digitales. (Fotos: Tobias Koch, Gerd Seidel / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de, Bundesregierung/Kugler) Dorothee Bär (CSU), Lars Klingbeil (SPD) und Helge Braun (CDU) waren die drei Verhandlungsführer der Arbeitsgemeinschaft Digitales.Arbeitsgemeinschaft Digitales. (Fotos: Tobias Koch, Gerd Seidel / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de, Bundesregierung/Kugler)

Noch sind die Verhandlungen zur neuen GroKo nicht in trockenen Tüchern. Zumindest für Gamer lesen sich die Pläne der neuen Koalition aus CDU, CSU und SPD im Moment allerdings nicht schlecht: Künftig soll es in Deutschland eine dezidierte Games-Förderung geben und zudem soll der E-Sport als richtige Sportart anerkannt werden.

Diese Pläne stellten die drei Verhandlungsführer der Arbeitsgruppe Digitales Helge Braun (CDU), Dorothee Bär (CSU) und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil vor Kurzem in Berlin vor. Sollte die GroKo also wirklich zu Stande kommen, würde Deutschland dadurch als Standort für Videospielentwickler um einiges attraktiver werden.

Konkret sollen Fördermittel dafür sorgen, dass in Deutschland bessere Wettbewerbsbedingungen herrschen, sodass man mit anderen europäischen Ländern mithalten kann. Dorothee Bär, die in den letzten Jahren bereits als Jury-Vorsitzende des Deutschen Computerspielepreis mit dem Thema Gaming zu tun hatte, sprach dabei von einem »level playing field«, das in Europa herrschen solle.

Wird E-Sport offiziell zum Sport?

Außerdem müssten laut Bär »Computerspiele endlich den Stellenwert bekommen, den sie längst haben sollten«. Daher würde unter der Großen Koalition E-Sport offiziell im Vereins- und Verbandsrecht anerkannt werden. Dadurch könnten E-Sport-Teams künftig leichter als gemeinnützig eingestuft werden und müssten außerdem nicht mehr so viele Steuern zahlen.

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Mittelfristig will die Große Koalition dem E-Sport so auch »eine olympische Perspektive aufzeigen«, so Bär. Ohnehin denkt das Internationale Olympische Komitee seit Längerem darüber nach, E-Sport als Disziplin bei Olympia aufzunehmen. Möglicherweise sollen bereits 2024 bei den Sommerspielen in Paris Wettbewerbe im Computerspielen ausgetragen werden. Mit den neuen Plänen der GroKo würde auch Deutschland seinen Beitrag zu dieser Entwicklung beitragen.

Hundertprozentig sicher sind die Pläne der Arbeitsgruppe Digitales und vor allem deren Umsetzung allerdings noch nicht. Vieles kann uns Gamern noch einen Strich durch die Rechnung machen: Zum einen müsste die GroKo überhaupt zustande kommen und dann müssten die drei beteiligten Parteien noch den Plänen zum Thema Gaming zustimmen.

Außerdem kann die Bundespolitik nicht einfach beschließen, dass E-Sport als Sport anerkannt wird. Diese Entscheidung bleibt letztlich in der Hand des Deutschen Olympischen Sportbundes und den Sportstrukturen in den einzelnen Bundesländern.

GroKo will Breitbandausbau und Netzneutralität

Die Arbeitsgruppe Digitales hat zudem noch einige weitere Punkte beschlossen, die uns Videospielern zugute kommen würden:

  • Breitbandausbau: Zwischen zehn und zwölf Milliarden Euro will die Bundesregierung in den nächsten Jahren für den Ausbau von Glasfaser-Netzwerken ausgeben. In Deutschland solle es überall schnellere Internetzugänge und gleichzeitig weniger Mobilfunklöcher gebe.
  • Netzneutralität: Unter der neuen Regierung werden weiterhin alle Inhalte im Netz gleich behandelt. Die Netzneutralität soll (anders als in den USA) gewahrt bleiben.
  • Daten-Ethik: Es soll eine neue Kommission gebildet werden, die sich mit den Themen Netzpolitik, Datenschutz und Digitalisierung auseinandersetzt.

Quellen: gameswirtschaft und kicker

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