Seite 3: Call of Duty: Black Ops 3 im Test - Volltreffer oder Fehlschuss, je nach PC

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Guter Multiplayer noch besser

Im Mehrspielermodus können wir weitestgehend frei mit der neuen Bewegungsmechanik herumspielen. Die 13 allesamt recht kompakten Maps, die zum Launch zur Verfügung stehen (DLC-Maps nicht mitgezählt), wurden von Grund auf für dieses Bewegungssystem geschaffen. Auf der Karte »Breach« hopsen wir im Zickzack von einer Hausfassade zur anderen und auf »Forest« liefern wir uns Schusswechsel, während wir im Kreis an Baumrinden entlanglaufen.

Ebenfalls cool: Flüsse oder Poolanlagen erlauben eine völlig neue Art der Bewegung. Der Feind hat sich auf der Brücke der Karte »Hunted« verschanzt? Dann einfach ins kühle Nass eintauchen und den Gegner von hinten aus dem Wasser überraschen.

Springen, schlittern, an Wänden laufen - das Bewegungssystem bringt Pepp in den Multiplayer. Springen, schlittern, an Wänden laufen - das Bewegungssystem bringt Pepp in den Multiplayer.

Die einzelnen Bewegungen lassen sich außerdem prima miteinander verketten. Mit etwas Übung ergibt sich so ein herrlicher Flow. Blöd hingegen: Anders als in Titanfall können wir nicht jedes Gebäude erklimmen. Diese Einschränkung fällt aufgrund des cleveren Kartendesigns meist nicht auf, hin und wieder wundern wir uns aber doch, wenn wir an einer unsichtbaren Mauer abprallen.

Davon abgesehen ist das Layout bei allen Karten gelungen. Camper können sich nie in Sicherheit wägen, weil Höhlen oder Räume stets mehrere Angriffspunkte bieten. Dynamische Ereignisse wie in Ghosts darf man nicht erwarten, die haben wir aber auch nicht vermisst.

Ban&Protect-System
Das neue Ban&Protect-System ist in erster Linie im E-Sport-Bereich interessant. Das System erlaubt es allen Spielern der Reihe nach, ein beliebiges Item, einen Perk oder einen Spezialisten zu sperren oder zu schützen. Haben alle Spieler in der Lobby abgestimmt, werden nacheinander die Spezialistenklassen festgelegt. Anschließend können wir noch unseren Loadout anpassen.

Robotereskorte

Im neuen Modus »Gwleitschutz« müssen wir je nach Team einen Roboter ausschalten oder beschützen. Im neuen Modus »Gwleitschutz« müssen wir je nach Team einen Roboter ausschalten oder beschützen.

Die insgesamt elf unterschiedlichen Spielmodi wie (Team-)Deathmatch, Uplink, Abschuss bestätigt und Hardpoint sind bis auf eine Ausnahme alles alte Bekannte. Als neuer Modus kommt in Black Ops 3 Geleitschutz hinzu. Darin läuft ein Roboter auf einer festgelegten Route quer über die Karte zu einem vorgegebenen Zielpunkt. Während die Angreifer alles daran setzen, die Blechbüchse aufzuhalten, gibt das Verteidigerteam Geleitschutz.

Hat der Roboter genügend Treffer kassiert, sackt er in sich zusammen und muss erst wieder hochfahren. Erreicht er das Ziel innerhalb von fünf Minuten, erhält das Eskortteam einen Punkt. Andernfalls gehen die Angreifer als Sieger hervor. Eine schöne Ergänzung zu den üblichen Spielmodi, auch wenn die Gefechte beim Standort des Roboters häufig in stumpfe Stellungskämpfe ausarten.

Jeder ist ein Spezialist

Wie schon bei den Vorgängern motiviert das Levelsystem enorm. Mit jedem Stufenaufstieg schalten wir neue Waffen, Aufsätze, Skins, Embleme, Perks und die neuen Spezialistenklassen frei. Letztere dürften vor allem Einsteiger gefallen. Neun verschiedene Helden mit je zwei Fähigkeiten stehen zur Auswahl. Vor jeder Partie müssen wir uns für einen Helden und eines der beiden Talente entscheiden.

Dahinter verbergen sich aktive oder passive Superangriffe, die sich automatisch aufladen. Per Druck auf die beiden Schulterasten zücken wir als Seraph kurzzeitig den Revolver, lassen als Ruin eine verheerende Rammattacke mit Stachelhandschuhen vom Stapel oder nehmen als Outrider Gegner mit Pfeil und Bogen aufs Korn. Die Spezialistenklassen bringen Würze in die Gefechte und erlauben eine weitere Ebene der Individualisierung. Unfaire Vorteile bietet kein Held, da letztlich immer noch das spielerische Können entscheidet.

Spezialistenklassen: Outrider Wer gern mit Pfeil und Bogen schießt, ist mit Outrider gut beraten.

Firebreak Der Firebreak kokelt Feinde mit seinem Flammenwerfer.

Spectre Stealth-Fans kommen bei Spectre auf ihre Kosten. Der Spezialist macht sich unsichtbar und greift mit Klingen an.

Reaper Der Reaper mäht mit seiner Minigun alles nieder.

Nomad Hilfreich: Nomad kann sich wiederbeleben.

Seraph Einen Revolver, der mit jedem Schuss tötet, bietet Seraph.

Battery Mit ihrem Granatwerfer ist Battery die Frau fürs Grobe.

Prophet Schockstarre gefällig? Prophet elektrisiert seine Gegner.

Ruin Ruin mag es, seine Stacheln in den Boden zu rammen.

Wer keine Lust auf die typische Sammeltretmühle hat, kann in Custom Matches sofort auf alle Waffen und Klassen zugreifen. Des Weiteren führt Treyarch mit »Ban&Protect« (siehe Kasten) ein neues Votingsystem ein, das der Balance zugutekommt. Obendrein kehrt der Theater-Modus zurück, in dem wir Replays anschauen oder in Zeitlupe wiedergeben können. Somit gibt es viele kleine Verbesserungen und neue Features, die den an sich schon spaßigen Multiplayer noch etwas besser machen.

Schlampige PC-Portierung

Black Ops 3 ist eines der besten Call of Dutys seit langem, neben dem Lob für's Spielerische haben sich Activision und Treyarch aber auch viel Kritik für die schlampige PC-Portierung verdient. Sie lässt sich bereits an dem extrem großen großen Hunger nach RAM und Grafikkartenspeicher festmachen, der auf vielen PCs für Probleme wie Einbrüche der Bildrate oder Maus-Lags verantwortlich sein dürfte. Im Multiplayer läuft das Spiel im Schnitt zwar spürbar runder, was vermutlich auch mit der langen Beta-Phase zusammenhängt, letztlich ist das aber nur ein schwachter Trost.

Vom Systemspeicher sind im Singleplayer-Modus bereits nach kurzer Spielzeit fast 10,0 GByte belegt und der VRAM von Grafikkarten ist auch in Full HD schnell bis zum Anschlag gefüllt – selbst bei einer GTX 980 Ti, die über 6,0 GByte Grafikkartenspeicher verfügt. Zum Vergleich: Fallout 4 belegt trotz seiner großen, offenen Spielwelt nur etwas mehr als 4,0 GByte Systemspeicher und benötigt selbst in der sehr hohen 4K-Auflösung von 3840x2160 nur circa 3,0 GByte VRAM.

Auch die vergleichsweise hohe CPU-Last, die wir beim Spielen gemessen haben, ist ungewöhnlich – vor allem wenn man bedenkt, dass der Singleplayer zu großen Teilen aus geskripteten Szenen besteht. Berücksichtigt man all diese Faktoren, dann ist es letztlich kein Wunder, dass Black Ops 3 auf etwa der Hälfte unserer Testsysteme nicht wirklich rund läuft und dass viele Spieler in Steam-Rezensionen über schlechte Performance klagen.

Die besten Chancen auf ein rundum flüssiges Spielerlebnis haben Sie mit 16,0 GByte Arbeitsspeicher und einer flotten Grafikkarte. Die Grafikdetails zu reduzieren schafft zwar bei Problemen meist bereits etwas Abilfe, in Anbetracht der höchstens ordentlichen grafischen Qualität von Black Ops 3 fallen die Hardwareanforderungen des Spiels aber eindeutig zu hoch aus, zumal die Framedrops teilweise auch auf absoluten Highend-Systemen auftreten.

Wenn wir das Glück haben, dass Black Ops 3 auf unserem Rechner vernünftig läuft, dann ist es auch das beste Call of Duty seit Jahren. Das hilft allerdings denjenigen herzlich wenig, die das Spiel nur bei jedem fünften Versuch zum laufen bekommen. Treyarch muss hier schleunigst nachbessern, denn eigentlich könnte Black Ops 3 den ramponierten Ruf der Serie wieder reparieren. Und das wird mit den technischen Problemen nun unnötig aufs Spiel gesetzt.

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