Call of Duty Historie - Und es hat Booooom!!! gemacht

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Call of Duty: Black Ops 3

Release: 6. November 2015 Entwickler: Treyarch, Raven Software

5:43 Call of Duty: Black Ops 3 - Test-Video: Das bislang umfangreichste Call of Duty

Keine neue Marke: Nach Ghosts und Advanced Warfare kehrt Treyarch zur bekannten Serie mit Call of Duty: Black Ops 3 zurück. Das Jahr ist 2065, wie bei den beiden Black-Ops-Vorgängern sind also wieder viele Jahre vergangen. Trotz der Ähnlichkeiten beim Zukunftsszenario basieren Black Ops 3 und Advanced Warfare auf unterschiedlichen Story-Universen. Mittlerweile haben sich die Grafikengines auseinanderentwickelt: Treyarch nutzt eine eigene Weiterentwicklung der Black-Ops-Engine, Spiele von Infinity Ward und Sledgehammer basieren auf der Advanced-Warfare-Engine und ihrer Weiterentwicklung.

Die Zukunftsvision von Black Ops 3 ist eine absolut dystopische, die viele Gedanken des wegweisenden Animes Ghost in the Shell übernimmt. Prothesen sind Normalität geworden, Soldaten lassen sich gar Körperteile freiwillig gegen effektivere Militärhardware ersetzen. Über einen implantierten neuralen Zugang am Rückenmark können Menschen direkt Gedanken miteinander teilen. Staatengebilde exisiteren quasi nicht mehr, der Spieler agiert für den westlichen Zusammenschluss Winslow Accord und erstmals in der Call-of-Duty-Geschichte nicht direkt im Namen der USA.

Im Rahmen der Handlung verliert die Spielfigur erst Körperteile im Gefecht und dann über mehrere Missionen hinweg den Verstand, die Topagenten des Winslow Accord spalten sich in zwei Fraktionen auf und töten sich bis auf einen letzten Überlebenden gegenseitig. Für Fans der Vorgänger enttäuschend: Die Story basiert zwar auf dem Black-Ops-Universum, die Mason-Famile und andere bekannte Figuren tauchen aber nicht mehr auf und werden nur, wenn überhaupt, am Rande erwähnt. Es gibt keine Rückblenden und nur eine Traumsequenz, in der eine Schlacht des Zweiten Weltkriegs gezeigt wird.

» Das düstere Jahr 2065: So stellt Black Ops 3 die Zukunft dar

10:35 Call of Duty: Black Ops 3 - Die gesamte Story der Black-Ops-Reihe in zehn Minuten

Bei der Menge an Inhalten übertrifft Black Ops 3 alle Vorgänger: Die lange Kampagne kann mit bis zu vier Spielern kooperativ gespielt werden. Zwischen den Missionen halten sich Spieler in einem Hubbereich auf, der ein Ingame-Lexikon mit Informationen zur Welt, Challenge-Modi, Charakter- und Waffen-Individualisierung und mehr bietet. Die Missionen können in jeder beliebigen Reihenfolge gespielt werden, was bei der richtigen Zusammensetzung zu Neudeutungen der Story führt. Und wer die Story durchspielt, erhält eine komplett neue Koop-Kampagne, die die normale Story mit einer Zombie-Handlung erweitert.

Wer glaubt, dass dies der Zombie-Modus ist, der irrt: Einen separaten, klassischen Zombie-Koop gibt es auch noch. Das Zombie-Kapitel wird im Noir-Stil erzählt. Dazu gibt es einen Challenge-Modus für Parkour-Begeisterte, der um Bestzeiten beim Erreichen des Levelendes ringen lässt. Und der normale Mehrspieler darf natürlich auch nicht fehlen.

3:40 Call of Duty: Black Ops 3 - Das Intro des Zombie-Modus

Wie in Advanced Warfare wird das normale Bewegungsspektrum um Sprungdüsen erweitert, das System geht aber vom Dash-fokussierten und erratisch wirkenden Gehüpfe aus Advanced Warfare weg und hält sich eher am Konkurrenten Titanfall mit einem Fokus auf zusammenhängende Wallruns. Außerdem erhält der Spieler über Implantate besondere Fähigkeiten. Im Singleplayer lassen sich beispielsweise Roboter übernehmen und Menschen in Brand setzen.

Im Multiplayer wählt der Spieler einen so genannten Spezialisten mit jeweils einer Waffe und Fähigkeit. Die Späherin setzt beispielsweise auf einen Bogen mit tödlichen Explosivpfeilen und einem kurzen Wallhack. Die Fähigkeit wird wie Scorestreaks über Abschüsse und erfüllte Aufgaben erspielt, allerdings lädt sie automatisch langsam auf und wird beim Tod nicht zurückgesetzt. Neben dieser Neuerung und dem etwas veränderten Parkour-Bewegungssystem bleibt der Multiplayer aber klassisch. Wie Advanced Warfare bietet Black Ops 3 Supply Drops mit kosmetischen Items und neuen Waffen, die nur über die Lootboxen erhältlich sind. Da viele Fans durch einfaches Pech beim Öffnen der Kisten kaum oder keine neuen Waffen erhalten, erhält Treyarch viel Kritik für die DLC-Politik.

Mirco Kämpfer schreibt im Test auf GameStar.de:

Über die Kampagne von Call-of-Duty-Spielen wird gerne gelästert, weil sie bereits zu Ende ist, bevor man die Chipstüte leer gefuttert hat. Black Ops 3 hat mich daher extrem überrascht - neun Stunden Kampagne und dann gleich zwei davon? Ich bin immer noch davon beeindruckt, wie Treyarch es geschafft hat, mit denselben Missionen eine komplett andere Geschichte zu erzählen. Das neue Bewegungssystem gewinnt zwar keinen Innovationspreis, vermittelt aber ein super Spielgefühl. Außerdem freue ich mich über den Splitscreenmodus, der heutzutage leider vom Aussterben bedroht ist. Solospieler haben nun jedenfalls keine Ausrede mehr, Black Ops 3 im Händlerregal stehen zu lassen, zumal die Core-Fähigkeiten sowie das Levelsystem einen hohen Wiederspielwert bieten.

Die Entwickler haben aber auch den an sich schon erstklassigen Multiplayer noch weiter verbessert. Am besten haben mir die neuen Helden gefallen, weil auch Gelegenheitsspieler und Einsteiger Glücksmomente erleben. Als Destiny-Spieler liebe ich es außerdem, als Orbit mit Pfeil und Bogen um mich zu schießen. Treyarch hat viele Elemente bei der Konkurrenz abgeguckt und gut in Black Ops 3 integriert. Der knallharte Zombiemodus ist mir persönlich zu happig, Hardcore-Fans und Strategen werden sich hingegen freuen. Somit ist für jeden etwas dabei. Ein rundum gelungenes Call-of-Duty-Erlebnis also - wenn da nicht die technischen Patzer wären. Es ist wirklich schade, dass Treyarch die eigenen Ambitionen mit den Kinderkrankheiten der PC-Version torpediert. Hier muss nachgebessert werden.