Seite 2: Call of Duty: Infinite Warfare im Test - Besser als sein Ruf - auch auf dem PC

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Mein Schakal und ich

Das eindeutig beste neue Gadget ist aber deutlich größer und hört auf den Namen »Jackal«. In diesen Raumjäger klettern wir in der Kampagne regelmäßig, um die SDF im All zu bekämpfen. Die Raumschlachten machen wirklich Laune und lockern den Spielverlauf angenehm auf, was nicht zuletzt an der sehr intuitiven Steuerung liegt. Wir müssen uns im Vergleich zu den Bodenabschnitten nicht großartig umstellen, die Shooter-Steuerung wurde 1-zu-1 auf die Raumschiffsteuerung übertragen. Wir müssen nicht mal ständig in Bewegung bleiben, wir können aus dem vollen Schub fast ohne Verzögerung komplett zum Stillstand kommen und Gegner mit Kugeln eindecken, indem wir uns einfach auf der Stelle drehen.

Gegner aufschalten Der Jackal steuert sich fast wie ein gewöhnlicher Infanterist. Inklusive Gegneraufschaltung.

Einfach mal anhalten Den Jackal kann man auch zu einem kompletten Halt bringen und dann in Ruhe ballern.

Wir fliegen wir flink zwischen Trümmerteilen und gegnerischen Raketen hindurch, werfen mit der Taste Q Täuschkörper für feindliche Raketen ab und pusten den SDF-Jägern entweder Maschinengewehrsalven, Raketen oder großkalibrige Geschosse in die Triebwerke. So intuitiv sich die Jackal-Abschnitte aber spielen, so wenig abwechslungsreich sind die Aufgaben der All-Schlachten.

Immer müssen wir entweder feindliche Gleiter vom Himmel holen, besonders gewitzte VIP-Schiffe zerstören oder dicke SDF-Zerstörer killen. Anfangs mag das noch Spaß machen, gerade im späteren Spielverlauf hätten wir uns aber gewünscht, mal etwas Anderes abschießen zu dürfen, die Missionsverläufe ähneln sich extrem stark.

Völlig losgelöst

Infinity Ward nutzt das All aber nicht nur für Raumschiffschlachten, auch aus der Ego-Perspektive durchqueren wir einige Bereiche ohne Schwerkraft. Und hier müssen wir uns tatsächlich umstellen, weil Gegner aus jeder Richtung angreifen und unsere schwerelos-trudelnde Fortbewegung viel Fingerspitzengefühl erfordert . Dafür nutzen wir einen Enterhaken, um uns schnell zu Objekten oder Gegnern hinzuziehen, mit den Steuerkreuz-Tasten links und rechts können wir uns um die eigene Achse drehen.

In den Schwerelos-Abschnitten kann man sich in alle Richtungen drehen - einen festen Magen vorausgesetzt. In den Schwerelos-Abschnitten kann man sich in alle Richtungen drehen - einen festen Magen vorausgesetzt.

Schön auch, dass die All-Thematik an einigen Stellen nicht nur Kulisse ist, sondern auch zum relevanten Spielelement wird. In der Mond-Mission können wir zum Beispiel Scheiben zerschießen, unvorsichtige Gegner werden dann nach draußen gesogen. Die Schwerelos-Abschnitte mögen zwar keine Revolution im Shooter-Genre sein, erweitern das traditionelle CoD-Gameplay aber thematisch passend.

Welche Mission hätten's denn gern?

Vor der Veröffentlichung von CoD Infinite Warfare konnte man oft von größerer Entscheidungsfreiheit lesen. Und das stimmt durchaus, wenn auch nur bedingt. Infinite Warfare ist zwar weiterhin ein recht linearer Shooter, an einigen Stellen können wir von der Brücke der Retribution aber auf einer Sternenkarte selbst bestimmen, ob wir mit dem nächsten Story-Einsatz weitermachen oder eine der Nebenmissionen angehen wollen, die wiederum in Ship Assaults und Jackal-Fights aufgeteilt sind.

Die Ship Assaults sind ähnlich aufgezogen wie eine normale Einzelspieler-Mission, wir müssen zum Beispiel einen gegnerischen Jäger-Prototyp sicherstellen oder gefährliche Waffen der SDF unschädlich machen. Die Inszenierung dabei ist klasse, in einer Nebenmission schweben wir etwa im Raumanzug durch ein Asteroidenfeld und nähern uns mit Scharfschützengewehren vorsichtig dem gigantischen SDF-Kreuzer, auf dem unser Ziel ist. Das erinnert ein wenig an die legendäre »All Ghillied Up«-Mission aus dem ersten Modern Warfare, ohne allerdings deren Klasse zu erreichen.

Eine der Nebenmissionen erinnert uns an den wohl legendärsten Einsatz in Modern Warfare. Eine der Nebenmissionen erinnert uns an den wohl legendärsten Einsatz in Modern Warfare.

Die Jackal-Gefechte sind dagegen weitere Allschlachten mit unserem Raumjäger, die allerdings unter oben angesprochenem Ziel-Abwechslungs-Mangel leiden. Für das Absolvieren der Nebenmissionen schalten wir neue Waffen und Perks für die Singleplayer-Kampagne frei, zum Beispiel schnelleres Nachladen oder ein größeres Inventar. Wirklich bemerkbar macht sich das aber im Spielverlauf nicht, weswegen die Nebenmissionen zwar eine nette Ergänzung sind, auf den Verlauf der Haupthandlung aber keinen Einfluss haben. Die Anzahl der Nebenmissionen ist zudem überschaubar, die vier Ship Assaults und fünf Allschlachten beschäftigen für weitere zwei bis drei Stunden.

Neue Schwierigkeitsgrade
Neben den CoD-Standard-Schwierigkeitsgraden Rekrut, Soldat, Söldner und und Veteran kommen in Infinite Warfare zwei neue Herausforderungen dazu. Der Specialist-Modus wird nach einmaligem Durchspielen freigeschaltet. Hier beeinflusst jeder Treffer das Spielgefühl. Wenn man in die Beine getroffen wird, kann man nur noch kriechen, ein Treffer in den linken Arm und man kann nicht mehr über Kimme und Korn zielen. Betroffene Körperbereiche werden auf einer Anzeige rot markiert. Heilen dürfen wir nur dreimal pro Mission.

Wer den Specialist-Modus schafft, schaltet den sogenannten YOLO-Modus frei. Für alle, an denen der Begriff in den letzten Jahren vorbei gegangen ist: YOLO ist die Abkürzung für »You only live once, hier hat man also lediglich ein einziges Leben - für die komplette Kampagne. Wer stirbt, startet wieder neu am Anfang.

Griff in die Bombastkiste

Bei der Inszenierung der Kampagne macht Infinite Warfare kaum ein Spiel was vor, einmal mehr ergötzt sich Infinity Ward an bombasttriefenden Momenten, die jedem Hollywoood-Blockbuster zur Ehre gereichen würden. In der Genf-Mission donnert beispielsweise ein gewaltiges Raumschiff in den Genfer See und schickt eine gewaltige Flutwelle auf die Reise, später im Spiel stürzen riesige Türme ein und wir müssen vor tödlich-heißen Sonnenstrahlen Schutz suchen.

Die All-Panoramen in Infinite Warfare sehen größtenteils fantastisch aus. Die All-Panoramen in Infinite Warfare sehen größtenteils fantastisch aus.

Gleichzeitig vergessen die Entwickler aber auch nicht, den Fuß gelegentlich vom Gaspedal zu nehmen, auf Titan müssen wir beispielsweise in ein von Gegnern wimmelndes Lager schleichen, die gespannte Atmosphäre in der verlassenen Asteroiden-Minenkolonie erinnert gar ein wenig an Doom. Allerdings fehlt es der Kampagne neben diesem Optik-Bombast an wirklichen Höhepunkten oder denkwürdigen Momenten, auch das Finale bleibt unspektakulär, weswegen sich der Plot um Reyes und sein Team in etwa im Mittelfeld der bisherigen CoD-Kampagnen einreiht.

Zombie-Modus: Das Highlight

Anders als in Black Ops 3 lässt sich die Kampagne von Infinite Warfare nicht im Koop spielen, Kooperativ-Fans müssen zwingend auf den Zombies-Modus ausweichen. Und aufgrund der durchwachsenen Erfahrungen im letzten Jahr (zu schwer, zu generisch) hatten wir vor dem Spielen einige Bedenken. Tatsächlich entpuppt sich die Infinite-Warfare-Zombies-Version aber als echtes Juwel des Gesamtpakets. Das fängt schon mit der skurrilen Ausgangssituation an.

Als einer von vier 80er-Jahre-Klischee-B-Movie-Darstellern gehen wir einem durchgeknallten Regisseur in die Falle, der in seinen Filmsets Zombies auf seine Protagonisten hetzt. Im bislang einzig verfügbaren Szenario »Zombies in Spaceland« (weitere werden wohl per DLC folgen) müssen wir in einem verlassenen Freizeitpark überleben. Für erledigte Untote kassieren wir Kohle, mit der wir dann zum Beispiel neue Waffen kaufen oder neue Bereiche des Parks öffnen können.

Im Zombie-Freizeitpark gibt es unter anderem eine funktionierende Arcade-Halle Im Zombie-Freizeitpark gibt es unter anderem eine funktionierende Arcade-Halle

Aufgepeppt wird das Ganze durch die neuen Tarotkarten, die wir für bestimmte Boni ausspielen können - zum Beispiel schnelleres Regenerieren von Lebensenergie oder günstigere Einkäufe. Das wirklich coole am Zombies-Modus ist aber weniger das bloße Spielprinzip, sondern der Spaß, den wir beim Erkunden des Parks haben. Überall gibt es etwas zu entdecken, zum Beispiel eine funktionierende Geisterbahn, in der wir Extrapunkte bekommen können. In einer Arcade-Halle stehen zig alte Spielautomaten herum und an vielen Stellen lassen sich kuriose Fallen aktivieren, die die Zombies zum Beispiel zerstampfen oder in die Luft wirbeln.

Dazu kommen weitere clevere Ideen. So finden wir im Park zum Beispiel einen Geldautomaten, in den wir gesammelte Dollars einzahlen können - Kollegen in Geldnot können sich dann daran bedienen. Bestimmte Automaten wollen mit verschiedenfarbigen Münzen gefüttert werden, wenn wir das schaffen, erhalten wir eine aufstellbare Falle als Belohnung.

Und sollten wir einen Teamkollegen nicht rechtzeitig wiederbeleben können, kann der bis zur nächsten Runde ein paar Minispielchen wie Basketball zocken - und bei einer bestimmten Punktzahl sogar früher wieder einsteigen. Achja, und David Hasselhoff höchstpersönlich hält den Laden mit einem 80er-Jahre-Soundtrack auf Trab und kann sogar selbst ins Spiel eingreifen. Kurzum: Zombies ist unser Infinite-Warfare-Highlight!

Call of Duty: Infinite Warfare - Erster Trailer zum Koop: Zombies in Spaceland Video starten 1:42 Call of Duty: Infinite Warfare - Erster Trailer zum Koop: Zombies in Spaceland

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