Seite 2: Captain Phillips - Tom Hanks auf Oscar-Kurs

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Schauspielerische Glanzleistungen

In Captain Phillips kann sich Tom Hanks von seiner besten Seite zeigen, denn Greengrass verlangt seinem Hauptdarsteller genau die Rolle ab, die dieser hervorragend beherrscht: einen glaubwürdigen, realitätsnahen und charmant verzweifelten Mann, dessen Emotionen und Handlungen dem Publikum nahe gehen. Hanks und Catherine Keener (Jungfrau, männlich, 40, sucht, Into the Wild), die am Anfang des Films einen Kurzauftritt als Phillips' Ehefrau hat, bleiben allerdings die einzigen bekannten Gesichter in der Besetzung des Films.

Alle anderen Rollen wurden mit gänzlich unbekannten Schauspielern besetzt. Das hat schon in Flug 93 gut funktioniert und lässt den Film so wesentlich realistischer wirken. Dass sich die Darsteller der Piratentruppe rund um Newcomer Barkhad Abdi untereinander bereits vor Drehbeginn kannten, trägt ebenfalls zur Qualität des Films bei. Die Truppe spielt so überzeugend, dass man kaum glauben kann, die Männer kapern die Schiffe nur für die Kamera.

Wird Tom Hanks sich mit Captain Phillips die sechste Oscarnominierung holen? Gewonnen hat er bereits zweimal. Wird Tom Hanks sich mit Captain Phillips die sechste Oscarnominierung holen? Gewonnen hat er bereits zweimal.

Als Vorlage für das Drehbuch von Captain Philips dient das Buch »Höllentage auf See: In den Händen von somalischen Piraten - gerettet von Navy Seals«, welches nach wahren Ereignissen vom echten Kapitän Richard Phillips und dem Autor Stephan Talty im Jahre 2010 veröffentlicht wurde.

Greengrass' Verfilmung ist aber kein komplett wahrheitsgetreuer Tatsachenbericht. Hier und da spürt man als Zuschauer dann doch den Hollywood-Faktor - was der immensen Wirkung des Films zum Glück aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: In der improvisierten letzten Szene mit einer echten NAVY-Krankenschwester schreit Tom Hanks förmlich nach dem (verdienten) Oscar.

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Fazit

Anne Facompre: Captain Phillips ist politisch und ethisch durchdachtes Tatsachenkino, das den Zuschauer mitreißt und auch nach dem Abspann noch zum Denken anregt. Dabei kommt der Film ohne übermäßig inszenierte Gewalt- oder Actionszenen aus. Stattdessen wird auf die emotionale Wucht der prekären Situation gesetzt und mit schauspielerischer Hochleistung gearbeitet. Jegliche Klischees rund um Gut und Böse werden gekonnt umschifft und das Interesse des Zuschauers trotz der vorhersehbaren Handlung gewahrt. Captain Phillips ist auch mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren ganz klar ein Erwachsenenfilm, der nicht viel mit purer Unterhaltung gemein hat. Stattdessen ist Greengrass' Verfilmung höchst moralisch motiviert und möchte nach dem Kinogang am besten noch ausführlich diskutiert werden.

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