Seite 2: Carriers - Auf der Flucht vor dem Killervirus

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28 Kirks Later

Ganz, ganz grob gesehen gibt es zwei Arten von Horrorfilmen. Die einen versuchen durch Absurditäten wie schrägen Kills (Freitag der 13., Final Destination 4, Resident Evil) möglichst amüsant zu sein, andere Vertreter des Genres setzen dagegen lieber auf Spannung und echten Grusel (Rec, Das Waisenhaus).

Carriers gehört fraglos zu Letzteren, denn wie schon im relativ ähnlichen 28 Days Later sind die Figuren und Story hier mal nicht bloß Aufreißer für Blut und Schocks, sondern allesamt glaubhaft wirkende Charaktere, mit deren Schicksal man gepflegt mitfiebern soll. Das klappt auch ganz gut, denn die Hauptrolle spielt der neue Captain Kirk Chris Pine, der auch ohne Phaser mal ganz charismatisch sein kann und wieder einen guten Anführer abgibt

Es ist äußert fesselnd zu sehen, wie die vier anfänglichen Freunde sich durch die Krise immer weiter voneinander entfernen, wie das gegenseitige Misstrauen steigt und nach und nach Geheimnisse ans Licht kommen. Würde man ähnlich reagieren? Eine Frage, mit der man sich sicherlich beschäftigen wird. Der Kampf ums Überleben ist dabei sehr atmosphärisch inszeniert und hinterlässt allgemein ein sehr beunruhigendes Gefühl. Auch die Schauplätze sind zumeist sehr düster, sodass man wirklich keine Minute mit den Darstellern und ihrer Lage tauschen wollen würde.

Nach all den blutigen Genrestreifen der letzten Zeit tut es auch mal wieder gut, dass Carriers größtenteils ohne übertriebenes Blutbad auskommt und die vielen Gruselmomente hauptsächlich auf guten Einsatz von Musik und überraschende Schockmomente setzen.

Was manch einem fehlen wird, ist die Tatsache, dass es hier hauptsächlich um das Schicksal der Vier geht. Der Film beschäftigt sich also nicht sonderlich mit der Herkunft des Virus und den Versuchen, ihn aufzuhalten. Große Erklärungen oder Massenszenen gibt es daher eher weniger, allein schon deswegen, weil es eine relativ sparsame Produktion war.

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Gesundheit

Carriers ist insgesamt solide, hebt sich aber auch nicht maßgeblich von seinen Genrekollegen ab. Wer die thematisch nahen Filme 28 Weeks Later und Resident Evil Extinction mag, dem wird Carriers wahrscheinlich zu ruhig sein.

Allerdings lässt sich nicht ignorieren, dass ein bisschen mehr Leben gut getan hätte. Gerade in den späteren Abschnitten fängt die Handlung an sich sehr in die Länge zu ziehen. Ein schlechtes Zeichen für einen 90-Minüter, da es selbst doppelt so lange Filme gibt, die kein einziges Mal langatmig wirken.

Leider sind nicht alle Figuren mit Vernunft und guten Ideen gesegnet. Ein paar von ihnen verhalten sich nämlich nicht nur nervig, sondern auch noch schrecklich dämlich. Es fällt auch auf, dass die zweite Hälfte des Films nicht mit der wesentlich besseren ersten mithalten kann – nachdem die beiden Fronten später mehr oder weniger geklärt sind und sich die Spreu vom Weizen trennen will, passiert nachfolgend viel Vorhersehbares. Die ständige Vertrauensfrage nervt irgendwann und insgesamt bleibt das Gefühl, dass diese Geschichte merklich besser hätte sein können.

Fazit

Carriers ist nicht unbedingt der ganz große Kracher, dürfte aber all denjenigen gefallen, die Resident Evil zu actionreich und Saw zu blutig fanden.

In Kooperation mit bereitsgesehen.de.

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