Seite 3: Checkliste: Prozessor kaufen - Welche CPU ist die Richtige?

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6. Technik

In modernen CPUs steckt eine Vielzahl an Techniken, die je nach Anwendungsszenario für Sie interessant sein können. Für Spiele bringen die meisten zwar nichts, manche Features beeinflussen aber auch die Spieleleistung. Wir erklären die wichtigsten Techniken, so dass Sie für Ihre Kaufentscheidung umfangreich informiert sind.

Turbo-Modus

Intels Turbo-Modus übertaktet die Kerne je nach Auslastung. Intels Turbo-Modus übertaktet die Kerne je nach Auslastung.

Alle CPUs aus Intels Core-i-Generation sowie AMDs Sechskerner mit einem »T« in der Modellnummer beherrschen einen Turbo-Modus. Das bedeutet, dass die Prozessoren sich automatisch über den Standardtakt hinaus übertakten, solange nicht eine vorher festgelegte interne Temperaturgrenze erreicht ist. Bei Intel-CPUs ist der Turbo-Modus sehr ausgefeilt und übertaktet entweder einen einzelnen Kern sehr stark (etwa bei alten Spielen oder Anwendungen, die nur einen Kern unterstützen), zwei Kerne übertaktet er moderat oder alle vier beziehungsweise sechs Kerne gleichzeitig um ein oder zwei Taktstufen. AMDs »T«-Modelle übertakten dagegen nur die Hälfte der vorhandenen Kerne, falls nicht alle ausgelastet sind. Bislang gibt’s den Turbo bei AMD nur für die Sechskerner.

Hyperthreading

Mit Hilfe von Hyperthreading gibt sich eine Quad-Core-CPU gegenüber dem Betriebssystem als Achtkernprozessor aus. Mit Hilfe von Hyperthreading gibt sich eine Quad-Core-CPU gegenüber dem Betriebssystem als Achtkernprozessor aus.

Eine Technik, die ausschließlich Intel-CPUs verwenden. Mit Hyperthreading präsentiert sich jeder Rechenkern der CPU dem Betriebssystem als wären es zwei Kerne. Damit kann eine Hyperthreading-CPU doppelt so viele Aufgaben (»Threads«) gleichzeitig vom Betriebssystem annehmen und damit die Auslastung der eigenen Rechenwerke verbessern. Die Leistung steigt mit Hyperthreading aber nicht um das Doppelte, da ja keine realen zwei Kerne vorhanden sind. In optimierten Anwendungen (etwa für Video- oder 3D-Rendering mit möglichst vielen parallelen Threads) kann Hyperthreading eine Leistungssteigerung bis etwa zwanzig Prozent bewirken. Spiele nutzen die zusätzlichen Threads dagegen höchstens bei Dual-Core-CPUs (mit Hyperthreading ergibt das vier parallele Threads), in Spielen kostet der erhöhte Verwaltungsaufwand für Hyperthreading aber meist fünf bis zehn Prozent Leistung. Für reine Spiele-PCs ist Hyperthreading daher größtenteils uninteressant, greifen Sie lieber zu einer günstigere Quad-Core-CPU ohne Hyperthreading, etwa Intels Core i5 750. Auf AMD-Seite gibt’s bislang keine vergleichbare Technik.

Virtualisierung

Fast alle aktuellen CPUs inklusive der Mobilvarianten beherrschen die sogenannte Virtualisierungstechnik,(»Intel VT« und »AMD-V«). Damit unterstützen die CPUs einige Befehle, die Installation und Betrieb von virtuellen PCs erleichtern. Gemeint ist ein installiertes Betriebssystem samt Anwendungen in einem simulierten PC, der auf Ihrem eigentlichen System in einem Fenster läuft. So können Sie etwa mit Linux arbeiten, haben aber ein virtuelles Windows-System, auf dem Sie Software nutzen können, die es nur für Windows gibt. Wichtig sind die Virtualisierungsfunktionen hauptsächlich für Server-Systeme und Firmen. Da die Virtualisierung viel Leistung kostet und keine 3D-Beschleunigung durch die Grafikkarte unterstützt, ist die Technik für Spieler größtenteils uninteressant.

64 Bit

Alle Desktop-CPUs der letzten Jahre von AMD und Intel beherrschen mittlerweile das Rechnen mit 64 Bit und eignen sich damit für die Installation eines 64-Bit-Betriebssystems. Hauptvorteil eines 64-Bit-Systems ist die Möglichkeit, mehr Arbeitsspeicher zu nutzen. Bei 32-Bit-Systemen liegt die theoretische Obergrenze an Arbeitsspeicher, die ein Prozess nutzen kann bei 4,0 GByte RAM, in der Praxis kann ein 32-Bit-Windows davon aber meist nur etwas mehr als 3,0 GByte nutzen.

Speicher-Controller

Der Speicher-Controller für den Arbeitsspeicher saß früher auf dem Mainboard, ist mittlerweile aber in den Prozessor selbst gewandert. Bei AMD bereits ab der Athlon-64-Serie, bei Intel erst mit den Core-i-CPUs. Der Speicher-Controller bestimmt dabei, mit welchem RAM-Typ eine CPU umgehen kann. Alle Core-i-CPUs benötigen zwingend DDR3-RAM. Die Athlon-II- und Phenom-II-Modelle beherrschen beides: In AM3-Mainboards nutzen Sie das moderne DDR3, in älteren AM2(+)-Mainboards verstehen sie sich aber auch mit DDR2-Speicher.

Cache-Speicher

Ein »Cache« ist ein rasend schneller Speicher auf dem Prozessor, der Daten zu aktuellen Berechnungen zwischenspeichert. Da Cache-Speicher heute meist direkt im Prozessorchip integriert ist, arbeitet er wesentlich schneller als der Arbeitsspeicher des PC. In der Regel gilt: Je mehr Cache, umso besser. Da Cache-Speicher relativ teuer ist, besitzen günstigere CPU-Serien wie Athlon II oder die neu aufgelegte Pentium-Reihe für den Sockel 1156 deutlich weniger Cache als die teureren Baureihen.

Multiplikator

Der Takt einer CPU setzt sich üblicherweise aus dem Referenztakt und dem Multiplikator zusammen. Intels Core-i-CPUs etwa haben einen Referenztakt von 133 MHz. In Kombination mit einem Multiplikator von 20 ergibt das dann 2,66 GHz Standardtakt für die CPU. Bei den meisten CPUs ist der Multiplikator fest eingestellt, um das Übertakten zu erschweren. Sondermodelle wie AMDs Black Edition oder Intels Extreme- und K-Serie besitzen dagegen einen frei einstellbaren Multiplikator, um bequemer Übertakten zu können.

Integrierte Grafik

Intels Dual-Core-CPUs der Core-i3- und i5-Serie besitzen bereits einen integrierten Grafikchip. Intels Dual-Core-CPUs der Core-i3- und i5-Serie besitzen bereits einen integrierten Grafikchip.

Intel rüstet die Dual-Core-Varianten Core i3 und i5 mittlerweile mit einer Grafikeinheit aus, die unter dem Hitzeschild »Heatspreader« als separater Chip neben der CPU sitzt. Zwar unterstützt der Grafikchip mittlerweile DirectX 10, die 3D-Leistung reicht aber höchstens für ältere Titel oder niedrige Auflösungen und Detaileinstellungen. Mit Intels Anfang 2011 kommender »Sandy Bridge«-Generation verschmelzen CPU und Grafikchip dann zu einer Einheit, außerdem werden ab dann auch Quad-Core-Modelle damit ausgestattet.

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