CIG vs. Crytek - Star-Citizen-Entwickler wehrt sich: Die Vorwürfe sind absurd

Cloud Imperium Games streitet weiter ab, die Lizenzvereinbarung mit Crytek verletzt zu haben. Die Star-Citizen-Macher bezeichnen die Vorwürfe als absurd.

Im Rechtsstreit Crytek gegen CIG versuchen die Star-Citizen-Macher, alle Vorwürfe zu wiederlegen. Im Rechtsstreit Crytek gegen CIG versuchen die Star-Citizen-Macher, alle Vorwürfe zu wiederlegen.

Im Schlagabtausch zwischen Cloud Imperium (CIG) und Crytek über die Nutzung der CryEngine haben sich die Star-Citizen-Entwickler erneut an das kalifornische Bezirksgericht gewandt. In einem Schreiben bezeichnen sie die Vorwürfe als absurd, widersprüchlich und nicht haltbar. Sollte das Verfahren vor Gericht landen, versprechen die CIG-Anwälte, dass jeder Vorwurf entkräftet werden kann. Das entsprechende Dokument kann hier vollständig eingesehen werden.

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Streit um das Wort »exklusiv«

Die Firmen streiten in der Haupsache darum, ob Cloud Imperium das exklusive Nutzungsrecht für die CryEngine gebrochen hat. Mit dem Wechsel zu Amazons Lumberyard-Engine und der Entwicklung der Singleplayer-Auskopplung Squadron 42 sei das Lizenzabkommen gebrochen worden, lautet der Vorwurf. Die Beschuldigten verneinen das und stören sich insbesondere an Cryteks Verständnis des Wortes »exklusiv«.

Für die CIG-Anwälte ist damit das exklusive Recht gemeint, das Spiel in der eingekauften Engine darzustellen. Dies sei in der Branche üblich und entspräche dem allgemeinen Verständnis einer exklusiven Lizenz. Eine andere Interpretation ließe zudem einige Paragraphen des Vertrags völlig absurd und missverständlich erscheinen, argumentiert das Studio.

Cloud Imperium Games habe für 1.8 Millionen Euro das Recht erhalten, die CryEngine zu nutzen. Doch sei man damit nicht auf alle Ewigkeit an das Technikgerüst gebunden. Laut CIG ist man bei Crytek wohl der Meinung, dass man »unabhängig von der Unterstützung durch Crytek, unabhängig von den Zukunftsaussichten von Crytek und unabhängig von den auf dem Markt verfügbaren besseren Alternativen« an die Engine gefesselt sei.

Hier ein Auszug aus der Argumentation der Anwälte (auf Englisch):

"The absurdity of Crytek's interpretation is further apparent under the "samemeaning rule," which is "a rule of contract interpretation requiring that an identical phrase or word used in a contract be given the same meaning throughout the contract inthe absence of anything in the contract suggesting otherwise."

The word "exclusively" appears in the same position in Section 2.1.3, which provides CIG the right "to exclusively manufacture, market, promote, sell, license, publish and exploit the Game in any way which right shall be freely sublicensable."

Under Crytek's construction, the word "exclusively" in Section 2.1.3 means that CIG is required to "manufacture, market, promote, sell, license, publish and exploit the Game" and prohibited from manufacturing, marketing, promoting, selling, licensing, publishingor exploiting any other game - even one that does not use Crytek's Engine. That is absurd. "

Bug-Fixes wurden laut CIG geliefert und von Crytek ignoriert

Die Anwälte äußern sich auch zu Anschuldigungen, dass CIG die versprochenen Patches an der Engine nicht geliefert und den Quellcode in Teilen öffentlich gemacht habe. Die Entwickler hätten vor zwei Jahren sehr wohl Bugfixes an der CryEngine vorgenommen und diese an Crytek weitergeleitet. Das Frankfurter Studio hätte jedoch das Angebot ignoriert und vergessen. Den Quellcode habe man nicht mit Drittanbietern geteilt und könne dies vor Gericht auch beweisen.

Am 23. Januar 2018 hätte CIG außerdem alle noch offenen Verpflichtungen gegenüber Crytek erfüllt. Dieser Vorgang war geplant, noch bevor die Klage einging.

Es bleibt also weiter Aussage gegen Aussage. Möglicherweise muss dann erst ein Gericht herausfinden, was »exklusiv« im Kontext der gegebenen Lizenzvereinbarung bedeutet.

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