Seite 2: Cities: Skylines - Natural Disasters im Test - Zerstörung ja, Verbesserung nein

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Wenn der Unterbau wackelt

Auch die Evakuierungsbusse stehen ständig im Stau, da sich an der Verkehrs-KI nichts geändert hat. Auch die Evakuierungsbusse stehen ständig im Stau, da sich an der Verkehrs-KI nichts geändert hat.

Die Simulation der Cims und des Verkehrs in Cities: Skylines war eine der großen Leistungen des Spiels zum Release. Trotzdem war diese nicht perfekt und mit zunehmender Größe der Städte und wachsenden Inhalten wird das immer mehr zum Problem: Die Cims fahren trotz mehrspuriger Straßen überwiegend nur auf einer Spur, und beim Einfädeln kommt es immer wieder zu heftigen Rückstaus. Wer gedacht hatte, Colossal Order würde das Spiel verbessern, der sah sich getäuscht. Nach dem ersten Addon (After Dark) kamen fast keine Gameplay-Verbesserungen mehr. Das rächt sich jetzt.

Was bringen uns Fluchtrouten, wenn die Straßen verstopft sind, weil es keine Notfallregelung für Einsatzfahrzeuge gibt und unsere Busse nicht vom Fleck kommen? Was bringt ein Pumpendienst, wenn ein Pumpenfahrzeug in aller Seelenruhe einen Keller trockenlegt, während ein Dutzend andere Pumpenfahrzeuge dahinter im Stau stehen, weil sie nicht überholen können oder zu doof sind, eine andere Route zu suchen?

Ohne Worte. Ohne Worte.

Mangelnde Verkehrssteuerungsoptionen zwingen Spieler zur Nutzung von Modifikationen. Doch spätestens mit DLC wie Natural Disasters werden Mods oft unspielbar und müssen von den Moddern erst wieder gepatcht werden. Wenn die Modder das nicht tun, sitzen Spieler oft auf teilweise unspielbaren Städten. Die Kehrseite der tollen Mod-Unterstützung ist das Unvermögen der Entwickler, gute Mods richtig ins Spiel zu integrieren und sicherzustellen, dass durch ein Update nicht sämtliche Arbeit der Spieler zunichte gemacht wird.

Zusätzlich finden sich weitere Ungereimtheiten im DLC. So löschen Feuerwehren zwar Gebäude, aber keine brennenden Bäume. Die Holzfackel neben einem gerade gelöschten Hausbrand zündet also das Haus direkt wieder an. Feuerwehrhubschrauber starten offensichtlich erst, wenn eine bestimmte Anzahl Bäume brennt. Und der Katastrophenschutz rückt auch nur aus, wenn es ihm passt: Von einem guten Dutzend Katastrophen innerhalb der vorgefertigten Szenarios ist der Katastrophenschutz im Test nur dreimal ausgerückt.

Cities: Skylines - Trailer: »Natural Disasters« mit Tornado, Feuer und Meteor Video starten 1:09 Cities: Skylines - Trailer: »Natural Disasters« mit Tornado, Feuer und Meteor

Kostenlose Inhalte und Performance

Der einfach zu bedienende Szenario-Editor ist kein Teil von Natural Disasters, sondern kommt mit einem kostenlosen Patch. Im Baukasten können wir Siegbedingungen und Ereignisse durch Auslöser festlegen. Bei einem bestimmten Kontostand soll ein Großbrand ausbrechen? Ach, könnte Kaiser Nero das noch miterleben! Wer morbide unterwegs ist, der lässt auf den Bau eines Atomkraftwerks einen Tsunami folgen. Und endlich können wir auch gepflegt Scheitern, beispielsweise durch Zeitüber- oder Budgetunterschreitung.

Echte Städteplanung: Cities: Skylines als Werkzeug in der Stadtkonzeptionierung

Die neuen Radiostationen sind - so lala. Gold FM taugt maximal als Hommage an die 60er und an die Radiosender der Grand Theft Auto-Reihe, kommt aber nicht an deren Witz und Coolness heran. Der Klassik-Sender spielt einfach Klassik ab, ohne jede Moderation. Ebenso wie der Skylines-Sender, auf dem nur der Spielsoundtrack dudelt. Eigentlich sind es also nur zwei Sender - aber den Soundtrack als Radiosender umzuetikettieren macht sich halt gut in der Werbung. Für satte vier Euro können wir uns aber noch einen weiteren Radiosender mit Entspannungsmusik kaufen. Langsam übertaktet Paradox die Melkmaschine.

Im Szenario-Editor lassen sich jede Menge witzige, herausfordernde oder auch gemeine Ereignisse vorausplanen. Im Szenario-Editor lassen sich jede Menge witzige, herausfordernde oder auch gemeine Ereignisse vorausplanen.

Die Performance ist auf starken Rechnern gut, die grafische Umsetzung der Katastrophen hervorragend gelungen. Spieler mit schwächeren Rechnern klagen allerdings über Performance-Einbrüche bei Waldbränden oder Meteoriten-Einschlägen. Immerhin können wir die Katastrophen global ausschalten. Aber warum sollten wir den mit knapp 15 Euro vergleichsweise teuren DLC dann überhaupt kaufen?

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