Seite 3: Civilization: Beyond Earth im Test - Sternstunde mit Abstrichen

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Ein Anfang wie Kaugummi

Apropos Expansion: Die läuft in Beyond Earth ähnlich gemächlich wie in Civ 5, mehr als vier bis sechs eigene, natürlich klug in der Nähe von Rohstoffquellen platzierte Städte sollten wir nicht errichten, sonst versinkt unsere Nation im Chaos. Denn Überbevölkerung senkt, nein, nicht den Zufriedenheitswert, sondern den neuen Gesundheitswert, der aber genauso funktioniert wie das Bürger-Wohlbehagen in Civ 5.

Während positive Werte unserer Fraktion Boni bescheren, senken negative unsere Kultur-, Forschungs- und Industrieproduktion schmerzhaft. Also müssen wir durch den Bau gesundheitsfördernder Gebäude (Kliniken & Co.) und die Annahme entsprechender Werte gegensteuern. Gesundheitsfördernde Rohstoffe sind allerdings Fehlanzeige. Neue Städte starten in Beyond Earth übrigens stets als schwächlicher Außenposten, der nichts produziert und sich erst mal mehrere Runden lang zur vollwertigen Stadt entwickeln muss.

Die ist dann aber auch von Anfang an deutlich produktiver als in Civ 5 - unter anderem, weil wir mit Handelsrouten sofort die Nahrungs- sowie Industrieproduktion ankurbeln können. Da sich Partien am Anfang dennoch zäh spielen können, empfehlen wir übrigens, das Spieltempo auf »schnell« zu stellen. Das verringert zwar die Gesamtrundenzahl von 500 auf 350, dafür forscht sich's schneller. Doch egal, welches Spieltempo man einstellt, warten muss man immer - zumindest ohne SSD-Festplatte. Denn die Ladezeiten können sich wie in Civ 5 recht lange hinziehen.

Fünfmal gewinnen

Siegbedingungen gibt's insgesamt fünf, neben dem militärischen (»Erobere alle Hauptstädte«) und einem friedlich-technologischen (»Kontaktiere die verschwundenen Ureinwohnern«) gibt's je einen ebenfalls wissenschaftlichen Triumphweg für jede Affinität. Kultur- oder Diplomatiesiege sieht Beyond Earth nicht vor - dennoch haben wir »arbeitslose« Städte oft ihre Industrie- in Kulturproduktion umwandeln lassen, um schneller neue Werte freizuschalten.

Die Diplomatie erlaubt zwar weder Siege noch planetenweite Resolutionen à la Alpha Centauri, läuft dafür aber weitgehend nachvollziehbar, weil Beyond Earth genau auflistet, warum uns ein Gegner leiden kann und warum nicht. Unterschiedliche Affinitäten etwa befördern Rivalitäten, Handelsrouten hingegen Freundschaften - so können wir uns Freunde regelrecht heranzüchten. Die KI merkt sich sogar, wenn wir ein Versprechen à la »Wir siedeln nicht in eurer Nähe« gegeben und gehalten haben - oder eben nicht.

Die Diplomatie ist recht nachvollziehbar, auch wenn selbst Freunde mit Rohstoffen knausern. Die Diplomatie ist recht nachvollziehbar, auch wenn selbst Freunde mit Rohstoffen knausern.

Nur in der Theorie spannend finden wir indes eine neue Mechanik: Manchmal bieten uns Rivalen im Austausch für Rohstoffe einen Gefallen an, den wir später einfordern können. Blöd nur, dass dabei selten etwas Brauchbares herausspringt, weil selbst unsere Freunde mit Ressourcen knausern. Ganz durchdacht erscheint uns das nicht.

Der Weg zur Gesichtsschmelze

Aber nicht ganz durchdacht sind eben viele Aspekte von Beyond Earth. Etwa die neutralen Stationen, die längst nicht so ausgearbeitet und individuell sind wie die Stadtstaaten von Civ 5, sondern lediglich als passive Handelspartner wertvollen Stadtbauplatz blockieren. Oder die lahmsten Weltwunder der Seriengeschichte, die meist marginale Boni gewähren. Oder eben die Fraktionen und die Außerirdischen, aus denen Firaxis so viel mehr hätte herausholen können.

Zu den Stärken von Beyond Earth zählt dafür die Atmosphäre, der Partiebeginn fühlt sich an, wie sich die Kolonisierung einer neuen Welt eben anfühlen muss: Wir landen alleine inmitten der Wildnis, die menschlichen Gegner folgen erst nach und nach und spielen anfangs auch keine große Rolle, weil wir uns vor allem mit der feindseligen Umgebung, mit Misma-Schwaden und Alien-Nestern herumschlagen.

Fraktion Unser Wunschvolk basteln wir aus acht Grundfraktionen ...

Kolonisten ... dann wählen wir die Spezialfähigkeit unserer Kolonisten ...

Raumschiff ... und legen die Ausrüstung unseres Raumschiffs ...

Fracht ... sowie seine Fracht fest. Die meisten Boni wirken sich aber nur auf den Partiebeginn aus.

Partien-Setup Beim detaillierten Setup stehen wieder die aus Civ 5 bekannten Optionen zur Verfügung.

So wagen wir unsere ersten tapsigen Schritte, gründen Städte, schnitzen Lebensraum aus Dschungeln und Wüsten, die Außerirdischen werden nach und nach unwichtiger, die menschlichen Rivalen wichtiger, der Handel wächst genauso wie die Spionage, schließlich toben die ersten Kriege - und in der Spätphase der Partie schweben wir über Meere, teleportieren und bombardieren Truppen und bemühen uns nach Kräften, den Gegnern mit den dickstmöglichen Hightech-Wummen die Gesichter zu schmelzen.

Von bescheidenen Anfängen führen wir unsere Nation so zur Herrschaft über die neue Welt. Das ist der Kernreiz, der Motivationsmotor von Beyond Earth. Ja, es ist Civ 5 im All - aber es ist immer noch ein Civilization. Und das kann man noch so unfair vergleichen, irgendwann plumpsen halt doch die Augenringe auf die Tastaiijehehr

3 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (113)

Kommentare(98)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.