Cloud Atlas - Zwischen Innovation und Langeweile

Tom Tykwer und die Wachowski-Geschwister haben den Erfolgsroman Cloud Atlas verfilmt und große Stars mit an Bord. Warum der 100 Millionen Dollar teure Streife trotzdem nicht für jeden gemacht ist, verrät unsere Filmkritik.

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Andy und Lana Wachowski kennt man vor allem als Macher der Matrix Trilogie. Tom Tykwer ist seit 'Lola Rennt' einer von Deutschlands größten Regisseuren und Tom Hanks und Halle Berry kennt sowieso jeder. Mit so vielen großen Namen verspricht Cloud Atlas ein ziemlich großes Ding zu werden. Trotzdem spaltet die Großproduktion die Gemüter. Die einen finden's top, andere Kritiken lamentieren über die Langweile des Films. Das ist eigentlich immer so. Aber bei 100 Millionen Dollar Produktionskosten wäre es vielleicht nicht schlecht gewesen, einen etwas zugänglicheren Film zu schaffen.

Die Story

Sechs Schicksale, die Jahrhunderte voneinander trennen, welche aber dennoch miteinander verbunden sind. Das ist die Geschichte von Cloud Atlas. Im Jahr 1849 lernt ein amerikanischer Anwalt (Jim Sturgess) das Grauen des Slavenhandels kennen und beginnt, seine komplette Weltansicht in Frage zu stellen. 1936 versucht ein junger Komponist (Ben Wishaw), groß herauszukommen. In den 1970er Jahren deckt eine Journalistin (Halle Berry) einen Atomskandal auf und legt sich mit dem Chef eines Kernkraftwerkes (Hugh Grant) an. In der heutigen Gegenwart, im Jahre 2012, lernt ein alternder Verleger (Jim Broadbent) in einem Altersheim, was Freiheit bedeutet.

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In der Zukunft, im Jahr 2144, wird von einer geklonten Kellnerin (Donna Bae) eine Revolution angezettelt, die alles verändern wird. Und 2346 lebt ein Mann (Tom Hanks) in einer postapokalyptischen Welt und muss um sein Überleben kämpfen.

Ein schönes Durcheinander

Die vielen miteinander verwobenen Geschichten machen Cloud Atlas aus. Leider machen sie den Film aber auch zu komplex. Selbst bei einer Lauflänge von fast drei Stunden wirkt es, als hätte man einfach zuviel hineingequetscht.

In den USA wurden bereits Stimmen laut, die sagten, dass man das Material vielleicht lieber für eine TV Serie hätte verwenden sollen, um der Komplexität der einzelnen Geschichten gerecht zu werden. Hat man aber nicht. Und nun kommt ein überlanger Film in die Kinos, der einige Zuschauer sicher frustrieren wird.

Die Verbindungen zwischen den einzelnen Episoden sind nicht immer leicht ersichtlich. Der Film liefert so viele Informationen, dass ein entspanntes Zuschauen nicht wirklich möglich ist. Das ist schade, denn die Bilder, die über die Leinwand flimmern, sind schön inszeniert und gewaltig. Eine optische Großproduktion, bei der das Herz eines jeden Kinofans höher schlagen dürfte.

Doch die vielen Erzählstränge und das ständige hin und her springen (anders als in der Buchvorlage) zwischen den Epochen verlangen nach steter Aufmerksamkeit. Für den Filmliebhaber, der bereit ist, sich darauf einzulassen, ist Cloud Atlas sicher was ganz Großes. Der Gelegenheitskinogänger könnte aber schnell frustriert aufgeben, denn entspannte Unterhaltung sieht ganz sicher anders aus.

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