Die Waffenarten
Wie hoch der taktische Anspruch von C&C 4 letztlich ausfällt, hängt maßgeblich von der Einheitenbalance ab. Denn jede Waffenart richtet gegen einen bestimmten Gegnertyp besonders viel Schaden an. Das erkennen wir dann daran, dass sich die Schusseffekte der überlegenen Einheit lila färben. Wenn wir Letztere anwählen, markiert zudem ein rotes Fadenkreuz die benachteiligten Feindkräfte.
Das probieren wir gleich mal aus, Feinde gibt's in unserer Preview-Mission eh genügend. Zunächst bekämpfen wir desertierte GDI-Einheiten und Tiberium-Mutanten (die nach ihrer Auszeit in Tiberium Wars endlich wieder mitmischen!), später rücken auch Nod-Truppen an.
Das Schere-Stein-Papier-Prinzip funktioniert in Command & Conquer 4 bestens. Viskeroiden etwa, dreibeinige Kamikaze-Schleimmonster, reagieren empfindlich auf das MG-Feuer von Wolf-Panzern und Hammerhead-Fliegern. Die Skorpion-Vehikel von Nod sehen kein Licht gegen Hunter-Jagdpanzer und Mammut-Kettenkolosse, zerstrahlen dafür aber problemlos leicht gepanzerte Truppen wie den Wolf.
Weil die Schlachten in der Preview-Version von Command & Conquer 4 so einfach ausfallen, denken wir über diese Wechselwirkungen zwar nicht groß nach. Auf hohen Schwierigkeitsgraden sollte der taktische Anspruch aber deutlich steigen, sodass wir die Zusammensetzung unserer Armee an den Gegner anpassen müssen. Zumindest, wenn EA die Balance richtig hinbekommt.
Die KI
Mammuts dürfen wir in der Preview-Mission übrigens nicht selbst bauen, sondern nur erobern: Wie in Tiberium Wars besetzen wir die Wracks zerstörter Großvehikel mit Ingenieuren. So kapern wir vier klassische Mammutpanzer (mit Doppelkanone) und einen dicken Mammut-MK-II-Stampfer. Diese Elefantenherde eskortieren wir mit zwei Ingenieuren, denn die können Vehikel reparieren.
Dagegen sieht selbst ein Nod-Crawler samt Begleitarmee alt aus, auch wenn die KI einige Tricks beherrscht. Unter anderem wirft die Bruderschaft ihre Truppen ins Gefecht, während sie sich mit dem mobilen Stützpunkt zurückzieht.
Wenn wir die Nod-Streitkräfte dann dezimiert haben, stampft der Crawler wieder heran, lädt Verstärkungen aus und flüchtet abermals. So entbrennt ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel, bis wir den Feindkoloss schließlich sprengen.
Blöd nur, dass auch die Gegner in Command & Conquer 4 ebenfalls einen neuen Crawler bekommen, wenn ihr alter zerstört wurde. Und dieser Ersatz-Stützpunkt buddelt sich bevorzugt mitten in unserem Truppenverband aus dem Boden, was jeweils mehrere Einheiten zerstört. Noch ein fieser KI-Kniff.
Die Chance
Weil wir drei eroberte Tiberium-Knoten mehrere Minuten lang halten, gewinnen wir die Preview-Mission schließlich: Der abgestürzte Flieger repariert sich, hebt ab und schwebt unter großen Getöse und Gestaube von dannen. Nun würde uns eigentlich der GDI-Befehlshaber in einer Video-Botschaft gratulieren, die Filmschnipsel sind aber noch nicht fertig.
Die Entwickler haben also noch viel Arbeit vor sich, vor allem mit der Balance. Ob Command & Conquer 4 durch die Änderungen wirklich besser wird, können wir noch nicht abschließend beurteilen. Es dürfte sich allerdings angenehm von den Echtzeit-Konkurrenten abheben.
Selbst von Dawn of War 2, das zwar ebenfalls flotte Action-Strategie mit Rollenspiel-Elementen mischt, im Solo-Modus aber weniger Abwechslung bietet. Schließlich soll C&C 4 wie seine Vorgänger packend inszenierte Einsätze aneinander reihen, keine Reißbrett-Missionen wie der Warhammer-Rivale. Damit wäre die Tiberium-Serie spielerisch endlich wieder einzigartig.
Das traf zuletzt im Jahr 1995 auf den allerersten Teil zu.
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