»Ein echtes Generals – nur kostenlos«
Spielerisch soll das Free2Play-Generals alles bieten, was EA ursprünglich angekündigt hat – abgesehen von der Kampagne. »Generals 2 wird ein echtes Generals«, versichert uns Jon van Caneghem. »Alles, was wir im vorigen Jahr versprochen haben, wird auch drin sein. Nur eben kostenlos.«
So sollen Fans des Vorgängers das Spielprinzip sofort wiedererkennen: »Es gibt Basisbau, Superwaffen und Rohstoff-Ernter – eben alles, was Command & Conquer ausmacht.« Auch die Generals-Fähigkeiten aus dem ersten C&C Generals sollen ihre Rückkehr feiern: Im Gefecht sammeln Spieler Erfahrungspunkte, mit denen sie neue Einheiten oder Spezialangriffe freischalten.
Die Schlachten selbst dürften sich also vertraut spielen, das Drumherum wollen die Entwickler jedoch überarbeiten und erweitern. So planen sie für Generals 2 eine Online-Plattform, die nicht nur zum Matchmaking und zur Serversuche dient, sondern laut van Caneghem auch »Spielerprofile«, »soziale Elemente« und »umfassende Statistiken« bietet – eine Art Generals-Facebook, vergleichbar mit dem Battlelog von Battlefield 3.
Apropos: Generals 2 basiert auch auf demselben Technikgerüst wie Battlefield 3, der Frostbite-2-Engine, die zerstörbare Objekte und einen für ein Strategiespiel ungewöhnlich hohen Detailgrad erlauben soll. Das Battlelog lagert der Multiplayer-Shooter in den Internet-Browser aus, über den man das Spiel auch startet. Wird das bei Generals 2 ebenfalls so funktionieren? »Wir experimentieren derzeit noch mit Lösungen im Browser oder im Spiel«, sagt van Caneghem: »Noch haben wir uns für keine Variante entschieden.«
Rollenspiel als Bezahlhebel?
In Battlefield 3 steigen Spieler zudem partienübergreifend im Level auf und schalten so unter anderem zusätzliche Waffen frei. Das wäre auch in Generals 2 denkbar, man könnte neue Einheiten und Spezialangriffe verdienen. Oder – wie im eingestampften Company of Heroes Online– Einheiten-Upgrades, mit denen man bestimmte Truppengattungen aufmotzt.
Wer Infanterie bevorzugt, könnte dann die Kampfkraft seiner Soldaten stärken, Panzer-Liebhaber rüsten ihre Kettenkolosse auf. In Company of Heroes Online musste zudem jeder Spieler eine Charakterklasse wählen – etwa einen Offensiv- oder Defensiv-Spezialisten, der über einen Talentbaum neue Fähigkeiten lernte und sich spezialisieren ließ. Auch das könnte EA problemlos auf C&C Generals 2 übertragen.
Gut, all das ist Spekulation, böte aber einen Bezahlhebel für EA. So könnte der Echtgeld-Shop Erfahrungs-Booster verkaufen, dank denen man schneller durch die Rangstufen klettert. Oder kosmetische Items, mit denen man seine Armee aufpeppen kann. Dass die Entwickler einzelne Fraktionen als Bezahlinhalte anbieten, glauben wir hingegen nicht. Denn das hat Age of Empires Onlineversucht – und musste jüngst zurückrudern, weil sich die Spieler beschwerten. Nun sind alle Völker auch mit Spielgeld freischaltbar. Darauf angesprochen sagt van Caneghem: »Wir haben unsere Konkurrenz natürlich beobachtet, um aus ihren Fehlern zu lernen.« Wir wollen‘s ihm mal glauben.
Viele Spiele, eine Plattform
Das Free2Play-Generals soll laut van Caneghem erst der Anfang sein: »Wir planen, das komplette Command-&-Conquer-Universum online abzubilden, neben Generals betrifft das natürlich auch die Tiberium-Serie.« Letztere hat bereits das Browserspiel C&C: Tiberium Allianceshervorgebracht, weitere Titel sollen folgen.
Vermischen möchte van Caneghem die Szenarien aber nicht. Die Frage, ob GDI, Nod oder Scrin-Aliens auf den Generals-Schlachtfeldern gegen EU, GLA und Vielleicht-Russen antreten könnten, verneint er: »Das Tiberium-Universum soll eigenständig bleiben und auch eigenständige Spiele hervorbringen. Die werden allerdings über dieselbe Internet-Plattform laufen wie Generals 2, sodass wir künftig alle C&C-Titel über einen Online-Dienst miteinander verbinden.«
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Als wir nachhaken, ob das auch für Konsolen- und Handyspiele gilt, druckst van Caneghem herum: »Dazu gibt‘s derzeit nichts zu sagen.« Gut möglich also, dass EA die nach wie vor strahlkräftige Marke C&C bald auch auf Konsolen und Smartphones bringt.
Electronic Arts hat für Command & Conquer also große Online-Pläne. Besteht da überhaupt die Chance, dass die Serie jemals wieder normale Verkaufsspiele hervorbringt? »Wir verstehen, dass sich viele unserer Fans klassische Strategietitel wünschen«, sagt van Caneghem, »und wir wollen nicht ausschließen, dass wir in Zukunft wieder welche entwickeln.« Ein klares »Ja« klingt anders.
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