Laut einschlägiger Berichterstattung wurde Command & Conquer: Generals vom Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien entfernt. Somit darf das Echtzeitstrategie-Spiel in Deutschland wieder ohne Einschränkungen in den Handel gebracht und frei beworben werden.
Wahrscheinlich ging der Listenstreichung ein Antrag des Publishers Electronic Arts voraus, der noch Ende dieses Jahres den Free2Play-Nachfolger Command & Conquer veröffentlichen will. Ob EA jetzt neue Release-Pläne für Command & Conquer: Generals hegt, ist nicht bekannt.
Command & Conquer: Generals wurde 2003 etwa zwei Wochen nach seinem Release indiziert. Dafür war nicht etwa die Gewaltdarstellung ausschlaggebend - der Titel erhielt zuvor das USK-Urteil »ab 16 Jahren«.
Laut dem Indizierungs-Antrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend galt das Spiel allerdings als »geeignet […], Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren«.
Im Hintergrund des sich Anfang 2003 gerade anbahnenden Irak-Krieges sah das Bundesministerium offenbar gerade den Realitätsbezug der Fraktionen in Generals kritisch. Das Spiel hätte nicht zuletzt einem »im Grundgesetzt verankerten Konsens« entgegengewirkt, »der Erziehung zur Friedensbereitschaft«:
»Generals fördert […] Kriegsbereitschaft in höchstem Maß und ist aus diesem Grund als jugendgefährdend einzustufen. [...] Darstellungen dieser Art offenbaren eine rücksichtlose, menschenverachtende und unbarmherzige Gesinnung, die Vergnügen und Spaß bereiten soll. Der 'Kick' rührt vorliegend gerade aus dem Bewusstsein, mit einem ethischen Minimalkonsens, nämlich der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens, zu brechen.«
Als Reaktion auf die Indizierung brachte Electronic Arts noch im selben Jahr die stark entschärfte Fassung Command & Conquer: Generäle in Deutschland in den Handel. In dieser wurden menschliche Figuren durchgehend mit Cyborgs ersetzt. Der Realitätsbezug wurde ferner dadurch beseitigt, dass zum Beispiel die Spielfraktionen USA in Westliche Allianz und China in Asiatischer Pakt umbenannt wurden.
Diese Änderungen wurden 2004 auch für den Deutschland-Release des Add-Ons Die Stunde Null übernommen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.