Command & Conquer Free2Play - Die Gratis-Generäle

Command & Conquer: Generals 2 wird Free2Play! Wir haben mit dem Chefentwickler Jon van Caneghem über Electronic Arts‘ neue Strategie für den Strategietitel gesprochen

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Erst kürzlich, sagt Jon van Caneghem, sei die Entscheidung gefallen: Command & Conquer: Generals 2wird Free2Play, ein kostenloser Download-Titel mit Echtgeld-Shop. Ursprünglich habe man ein normales Strategiespiel entwickeln wollen, erzählt der Chefdesigner, doch der Publisher Electronic Arts verschiebe seinen Fokus derzeit über alle Genres und Marken hinweg auf das Internet – und auf Free2Play.

Nach monatelanger Funkstille zum Thema Generals 2 nun also der Online-Donnerschlag. Wir erinnern uns: Bereits im Juni hatte der EA-Labelchef Frank Gibeau während der E3 angedeutet, dass man zum Free2Play-Hersteller umsatteln wolle, nein: müsse, um zu überleben. Dass der Wandel so schnell geht, überrascht dann aber doch – und weckt dringenden Gesprächsbedarf. Wir haben mit Jon van Caneghem über die Free2Play-Pläne gesprochen und darüber, wie viel Generalsnoch in Generals 2 steckt.

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Wer ist Jon van Caneghem?
Auf dem Foto mag Jon van Caneghem wie ein Günther-Netzer-Double aussehen, er ist jedoch ein Veteran der Spielebranche: Van Caneghem erfand die Rollenspiel-Serie Might & Magicsowie deren Strategiespiel-Ableger Heroes of Might & Magic, außerdem gehört er zu den Mitbegründern des Publishers Trion Worlds (End of Nations). Beim EA-Studio Bioware Victory betreut van Caneghem als Entwicklungsleiter die komplette Marke Command & Conquer und deren künftigen Online-Fokus.

Kein Pay2Win, keine Kampagne

Jon van Caneghem fährt in seiner Freizeit Autorennen, und als Rennfahrer muss man Risiken nicht nur in Kauf nehmen, sondern bewusst eingehen. Ist es auch ein Risiko, Generals 2 auf Free2Play umzustellen? »Es ist schon riskant, aber auch der richtige Weg für uns«, weicht der Chefentwickler zunächst aus, tritt dann aber aufs Gas: »Uns ist klar, dass Free2Play für viele Fans einen negativen Beigeschmack hat. Sie haben Angst vor ›Pay2Win‹, aber wir werden alles dafür tun, dass es in Generals 2 kein ›Pay2Win‹ gibt!«

»Pay2Win« bedeutet, dass sich Spieler mit dicken Geldbeuteln unfaire Vorteile erkaufen können – in Multiplayer-Titeln ein Frustgarant erster Güte. Wenn der Bezahlgegner ein Atomgranaten verschießendes Mutanten-Mammut ins Feld führt, macht’s einfach keinen Spaß. Das (den Spaßverlust, nicht das Mammut) will van Caneghem in Generals 2 unbedingt vermeiden. Was genau er denn nun zu verkaufen gedenkt, behält er aber vorerst für sich: »Wir sprechen noch nicht über das Geschäftsmodell.«

Dank der Frostbite-2-Engine entfaltet C&C Generals 2 einen für ein Strategiespiel sehr hohen Detailgrad. Dank der Frostbite-2-Engine entfaltet C&C Generals 2 einen für ein Strategiespiel sehr hohen Detailgrad.

Allerdings verrät er schon, was er nicht verkaufen wird, zumindest vorerst nicht. Nämlich Solo-Missionen. Generals 2 startet als reines Multiplayer-Strategiespiel, eine Kampagne wird es anfangs nicht geben – das hören Teile der C&C-Community bestimmt ungern. In Stein gemeißelt sei die Solo-Abstinenz aber nicht. »Auch wenn wir uns erst mal auf Multiplayer konzentrieren, haben wir auch den Einzelspieler-Feldzug Kampagne auf dem Radar, wir wollen ihn definitiv nachliefern«, verspricht van Caneghem. Das heißt trotzdem, dass Kampagnen-Fans länger auf neues Generals-Futter warten müssen als Multiplayer-Freunde, richtig? »Ja, wahrscheinlich.«

Beta-Anmeldung:

Auf der offiziellen Website (Origin-Account wird benötigt) können Sie sich bereits für die Beta von C&C Generals 2 anmelden. Wann diese starten soll, hat Electronic Arts bisher noch nicht angekündigt.

EU, GLA und – Russen?

Dann also ein reines Multiplayer-Generals 2, zumindest zum Start, der laut van Caneghem für »2013« geplant ist. Der Vollständigkeit halber: Auch einen LAN-Modus wird es nicht geben, Gefechte laufen ausschließlich über Electronic Arts‘ Internet-Server. Von Anfang an soll Generals 2 drei spielbare Fraktionen bieten. Zwei davon, die EU und die Terror-Armee GLA (Global Liberation Army), hat EA bereits zur Erstankündigung im vorigen November enthüllt, die dritte bleibt weiterhin ein Geheimnis.

Wir tippen angesichts der Free2Play-Umstellung verstärkt auf Russland. Denn einerseits sind PC-Spiele im Allgemeinen und Echtzeit-Schlachten im Besonderen zwischen St. Petersburg und Wladiwostok deutlich beliebter als auf dem US-Markt, andererseits feiern Free2Play-Titel in Russland ungeahnte Erfolge, siehe World of Tanks und Warface. Es läge also auf der Hand, dass EA mit Generals 2 auch den russischen Markt anvisiert – und den Osteuropäern als Lockmittel eine eigene Fraktion spendiert.

Europäische Union Die Europäische Union führt Hightech-Truppen wie diese Panzer ins Feld.

GLA Die Flak-Trucks gehören zur altbekannten Terroristenarmee GLA.

Bei drei Kriegsparteien soll es laut Jon van Caneghem allerdings nicht bleiben: »Später werden weitere hinzukommen – je nachdem, was die Spieler wollen.« Wie bei Free2Play-Titeln üblich plant EA, Generals 2 nach dem Start sukzessive auszubauen, neue Fraktionen nachzuliefern – und neue Multiplayer-Modi. »Wir belassen es nicht beim reinen Deathmatch«, verspricht van Caneghem, »sondern haben auch Ideen für kooperative und originelle Spielarten.« Man darf auf »King of the Hill«, »Capture the Nuke« oder Ähnliches hoffen.

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