Wo Geld zu machen ist, sind Personen mit einer kriminellen Ader in der Regel auch nicht weit. Das gilt auch für den Handel mit Waffenskins in Counter-Strike: Global Offensive. Man erinnere sich nur an illegale Wettportale und den Glücksspielskandal von 2016.
Aber natürlich kann die Profitgier auch deutlich früher ansetzen - beispielsweise direkt beim Entstehungsprozess der Skins. Schließlich verdient jeder Community-Künstler direkt an den Umsätzen mit seinen Kreationen, pro Skin sind es offiziell durchschnittlich 40.000 Dollar. Das ist gutes Geld, auf das auch weniger kreative Köpfe schielen. Und die glänzen dann eher mit dem Diebstahl von Designs anderer Schöpfer.
Wir stellen alle bisherigen Fälle vor, erklären welche Skins verschwunden und verändert wurden und warum Valve die spezielle »Contraband«-Seltenheitsstufe für geklaute Designs eingeführt hat. Um dann nur ein einziges Skin mit der speziellen Kategorie zu brandmarken.
Mythos »Contraband«-Waffe Howl
Wer von gestohlenen Waffendesigns einmal gehört hat, wird sicherlich die Howl kennen. Es war der bisher spektakulärste Fall und nötigte Valve zur Veröffentlichung eines offiziellen Statements und zur Einführung einer eigenen Seltenheitsstufe für gestohlene Designs, »Contraband«.
Im März 2014 stellten die User Auzzii und sic im Steam Workshop offiziell unter »Howling Dawn« das M4A4-Waffenskin Howl und den Sticker Howling Dawn vor. Für die Kollaboration hatte Auzzii den markanten Wolf gestellt, der angeblich auf einer Zeichnung seines eigenen Wolfshundes basieren sollte.
Von sic stammte wiederum das restliche feuerrote Design, in das er den Wolfskopf einbettete. Nach tausenden positiven Rückmeldungen durch die Community dauerte es nur einen weiteren Monat, bis Skin und Sticker schließlich im Spiel landeten. Das Skin war sofort sehr beliebt, die hohe Seltenheitsstufe »Covert« (0,32 Prozent Chance auf Erhalt) sorgte für Preise im dreistelligen Bereich.
Im Juni entspann sich dann das Drama: DeviantArt-Nutzer CanisAlbus war auf das Design aufmerksam geworden und stellte in einem ausführlichen Blogpost klar, dass der angeblich von Auzzii gezeichnete Wolf gestohlen war. Und zwar von einem Design von CanisAlbus. Die Ähnlichkeiten der Designs waren eindeutig, CanisAlbus meldete sich direkt bei Valve und machte seinen Urheberanspruch deutlich.
Nur vier Tage später reagierte Valve mit einem offiziellen Statement: Auzzii und sic wurden lebenslang von Steam und dem Steam Workshop gebannt, sie werden kein Geld mehr für ihre Skins erhalten. Die M4A4-Howl und der Howling-Dawn-Sticker wurden von Valve-Mitarbeitern mit einem ähnlichen, aber eigenen Design umgestaltet und von »Covert« in die neue »Contraband«-Seltenheitsstufe geschoben.
Das bedeutet, dass trotz der optischen Überarbeitung Howl und Howling Dawn nicht mehr aus Kisten gezogen werden können. Die bereits im Umlauf befindlichen Howls werden allerdings nicht entfernt.
Valve hätte es beim Bann der Künstler und dem neuen Design der Howl belassen können. Aber die Einführung der eigenen Contraband-Seltenheitsstufe (ausgerechnet mit goldener Farbkennung) und das Entfernen der Waffe aus Waffenkisten erschuf die Legende der Howl. Der dreistellige Preis sprang sofort in den vierstelligen Bereich. OPSkins gibt den Handelspreis einer fabrikneuen Howl mit StatTrak-Funktion derzeit mit über 2.800 Dollar an. Den Howling-Dawn-Aufkleber gibt es ab etwa 250 Dollar ganz regulär auf dem Steam-Marktplatz.
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