Seite 2: CSI: Tödliche Verschwörung im Test - Ach guck, schon wieder fünf Tote

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Das begreift selbst Papa

Dass sich die Computer-CSIs in erster Linie an Gelegenheitsspieler richten, durchzieht auch Tödliche Verschwörung. Viele Entscheidungen nimmt einem die Automatik ab, etwa die Wahl des passenden Instruments zur Spurensicherung. Deutliche Symbole zeigen an, wo noch Dinge zu entdecken sind und wo nicht; wer nicht weiter kommt, kriegt konkrete Tipps vom Vorgesetzten. Dass man mitunter feststeckt, liegt vor allem an der linearen Natur der Fälle: Erst wenn DNA-Abstrich X identifiziert ist, taucht Verdächtiger Y and Ort Z auf. Davon abgesehen spielt sich die virtuelle Forensik flott und eingängig, alle Mechanismen und Minispiele sind leicht verständlich – erfahrene Spieler würden sagen: völlig anspruchslos.

Die Verhöre der Verdächtigen gehören zu den starken Seiten des Spiels. Die Verhöre der Verdächtigen gehören zu den starken Seiten des Spiels.

Dass auch CSI: Tödliche Verschwörung dennoch wieder solide motiviert, liegt zum Teil am unleugbaren Charme, den das Durchstöbern von Tatorten mit sich bringt, zum anderen an den gut gelungenen Dialogen. Die glaubwürdig gezeichneten Charaktere der Verdächtigen waren schon eine Stärke der Vorgänger. Das 2010er-CSI erbt sie glücklicherweise, was auch daran liegen dürfte, dass Telltale erfahrene Games-Autoren wie Rhianna Pratchett (Mirror’s Edge, Overlord) engagiert hat.

Auch wenn die Fälle und ihre Lösungen keine Wunderwerke der Doppelbödigkeit (oder Logik) sind, so machen doch die Ausflüchte, Beschimpfungen, Einwickelungsversuche und Zusammenbrüche der Verdächtigen großes Hörvergnügen. Höhepunkt: Der Abtrittsmonolog des Schuldigen im fünften Fall (der in ein halboffenes Ende mündet) entlässt Spieler mit einem ausgesprochen flauen Gefühl im Magen. Sofern man gut Englisch versteht – Deutsch gibt’s wie immer nur als Untertitel. Dass Telltale nur einen Teil der Originalsprecher aus der US-Serie zusammenbekommen hat, dürfte deutschen Fans da immerhin wenig auffallen.

Warum so steif, Sara?

In jedem der fünf Fälle springt wieder ein bekannter Kollege aus dem CSI-Team als Begleiter ein. Dieses mal sind Sara Sidle, Nick Stokes, Greg Sanders, Catherine Willows und Ray Langston mit von der Partie. Nett: Die Gesichter der Figuren zeigen im Spiel die gleichen Altersspuren, die sich nach zehn Jahren Fernseheinsatz auch in die Schauspieler eingegraben haben. Schwach: Die Animationen sind durch die Bank eckig und generell viel zu spärlich gesät. An der mittelmäßigen Grafik hat sich nichts verbessert. Während die farbenfroheren Innenräume nach wie vor stilsicher entworfen sind, versagt die schwache Engine bei düster-detailarmen Umgebungen wie etwa dem ausgebrannten Wellness-Bad.

Die Analyse-Minispiele kennt man allesamt bereits aus dem Vorgänger. Die Analyse-Minispiele kennt man allesamt bereits aus dem Vorgänger.

Dass die CSI-Spiele von Ubisoft schon seit Jahren mit mehr oder weniger dreistem Product Placement zugekleistert werden, ist für Serienkenner nichts neues. Dieses Mal haben die Franzosen aber (neben dem Logo eines Hardware-Herstellers auf jedem Computer und Monitor im Spiel) eine besonders aufdringliche Werbeeinbindung durchgesetzt: Bei der Erstbenutzung jedes Laborgeräts muss erst mal ein gesponsorter Virenscanner die Festplatte überprüfen. Das nervt und wirkt im Kontext des CSI-Labors einfach nur lächerlich.

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