Wer das Spürnasen-Abenteuer CSI: Tödliche Absichtenvon 2009 kennt, muss nicht nur beim Namen des diesjährigen CSI zweimal hinsehen (Tödliche Verschwörung), sondern auch bei allem anderen: Die Programme gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Telltale nutzt das technische Gerüst des Vorjahrs, um damit fünf neue Fälle zu inszenieren. Die Grafik, das Interface, die CSI-Räumlichkeiten, die Geräte, die Minispiele, das alles stammt 1:1 aus dem Vorgänger. Wer das ständige Gen-Verschiebespielchen beim DNA-Abgleich schon letztes Jahr ermüdend fand, dessen Wiedersehensfreude dürfte sich in Grenzen halten.
Wer bisher keine Erfahrung mit den CSI-Spielen gesammelt hat, dem sei das Konzept kurz umrissen: In Las Vegas kippt irgendwo irgendwer tot um, dann ist das Spurensicherungs-Team der Crime Scene Investigation (CSI) zur Stelle, um Fingerabdrücke zu pudern, Blutflecken abzustreichen und den Tatort gründlich zu durchsuchen. Denn meistens war es Mord. Überführt wird der Täter Mal für Mal durch die Analyse der Spuren im Labor und Verhöre von Verdächtigen, bis der verstockte Schuldige schließlich unter der Wucht der Beweise zusammenbricht und alles gesteht.
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Nach der Ereigniskette Sammeln-Analysieren-Verhören mit nie mehr als drei Schauplätzen und Personen läuft jeder der fünf Fälle in Tödliche Verschwörung ab, genau wie die fünf Fälle im Vorgänger Tödliche Absichten, genau wie die fünf Fälle in dessen Vorgänger Eindeutige Beweise. Zumindest beim Spielablauf gilt deshalb: Kennste einen Fall, kennste alle. Das TV-Vorbild ist da wesentlich abwechslungsreicher.
Kopierschutz: CSI: Tödliche Verschwörung kommt zwar von Ubisoft, setzt aber nicht auf den Ubisoft Game Launcher, benötigt also auch keine Internet-Verbindung. Als Kopierschutz dient lediglich eine Key-Eingabe.
Reich und trotzdem tot
Die Stars der Spieleserie sind aber seit jeher die Mordfälle selbst, die meist ungewöhnlich bis skurril ausfallen. CSI-Veteranen haben in den Vorjahren schon geklärt, warum sich eine gesamte Rockband selbst röstete, ein Feuerspucker beim Training erstickte oder eine bekannte Fernsehmoderatorin im Whirlpool absoff. Die diesjährigen Tode aus Tödliche Verschwörung fallen da wesentlich bodenständiger aus, was zuweilen leider auch bedeutet: etwas langweilig. Da stürzt ein Vorarbeiter von der Brüstung eines Rohbaus, hat sich eine junge Frau im Auto eine Überdosis gespritzt oder verbrennt eine Spa-Besucherin, als das Wellness-Bad in Flammen aufgeht. Als hübsches Glanzlicht fällt der Fall einer Millionärserbin aus der Reihe, die seit einem Autounfall gelähmt und sprachlos dahinvegetiert. Als ihr schließlich jemand das Leben nimmt, muss das eine Erlösung gewesen sein – oder?
Wie gehabt münden die ersten vier Fälle am Schluss in einen fünften, der mit allen vorherigen zusammenhängt. Dabei zieht Tödliche Verschwörung – dem Namen angemessen – zwar große Bedrohungsregister, kann die Dramatik der Erzählung aber nicht in spannende Spielaufgaben übersetzen. Im Gegenteil, das durch und durch schematische Spuren-Abklappern wirkt angesichts des Ernsts der Lage nur umso unpassender.
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