Daniel Visarius' Jubiläumsrückblick - Von Anarchie und »Für Elise«

Daniel Visarius nimmt uns in seinem Jubiläumsrückblick mit nach Asien und in die Raucherhöhle.

Irgendwann vor vielen Jahren beschloss ich, die Haare lieber wachsen zu lassen. Irgendwann vor vielen Jahren beschloss ich, die Haare lieber wachsen zu lassen.

Man verlangt nach Anekdoten aus meiner GameStar-Zeit. Nur welche soll ich da erzählen? Vielleicht die, als ich mit Petra auf der legendären, weil ausschweifenden Crytek-Party war? Oder die von der Müllhalde vorm Hardware-Büro, die bis ins Vorstandsbüro bekannt war.

Jörg Langer hatte sich da an einer Getränkekiste das Schienbein angehauen, als er wütend über einen schlimmen Kommafehler in unsere damalige Raucherhöhle stürmte. Heute dürfen wir nicht mehr im Gebäude quarzen. Heute haben wir auch keine Berge von Grafikkarten mehr rumfliegen, die Hersteller wollen ihre Hardware meist schon nach kurzer Zeit zurück.

Oder vielleicht die Anekdote meiner ersten Auslandsreise nach Asien, genauer nach Taiwan, wo Asus, MSI, Gigabyte, Acer und so weiter herkommen und wo Müllwagen rumfahren, die sich durch Beethovens »Für Elise« ankündigen und wo Restaurants auf dem Turm einer Müllverbrennungsanlage thronen.

Allein im ersten Jahr, als ich als Trainee quasi wieder Schüler war und aus der beschaulichen Ruhrpottstadt Hagen mit 20 nach München kam, ist dermaßen viel Skurriles passiert, dass es jeder Beschreibung spottet.

2012 Das Ergebnis ist seit einiger Zeit unverändert, das Alter allerdings nicht.

In der Redaktion herrschte damals Anarchie, notdürftig sortiert von Jörg und unserem ehemaligen Chef vom Dienst Uwe Miethe. Was der damalige Kollege Jochen Rist und ich mit diesem indizierten Spiel von id Software Zeit verzockt haben und die dann abends nacharbeiten mussten!

Aber ich schweife ab, ich komme ins Plaudern. Für mich waren meine ersten elf Jahre GameStar eine tolle Zeit mit viel Abwechslung, überwiegend großartigen Kollegen und spannenden Umwälzungen in der Branche. Wir haben den Wandel vom Printmagazin zum professionellen Multimedia-Verlag gestaltet, neue Medien erobert und auch ein bisschen zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Computer- und Videospielen beigetragen und dabei den Charakter der GameStar dennoch bewahren können. Ich blicke gerne darauf zurück, wenn es die Zeit so wie jetzt gerade erlaubt.

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