3D wie 2D
Die Designer haben aus der niedrigen Akzeptanz gegenüber 3D-Strategiespielen gelernt. Dark Reign 2 können Sie wie einen 2D-Titel angehen: Wenn Sie die Perspektive fest einstellen, bleibt die Kamera immer auf gleichem Abstand zum Boden, Drehen und Zoomen entfällt. Dabei hat Activision darauf geachtet, dass nichts den Blick auf Ihre Mannen verdeckt - Gebäude werden transparent, Berge stehen von vorneherein nicht im Bild. Dadurch spielt sich Dark Reign 2 wie ein 2D-Titel, im Gegensatz zu vielen Konkurrenten verbringt man nicht die Hälfte der Spielzeit mit Einheitensuchen und Kameraverrücken. Wegen der schick-transparenten Explosionen, Wasserspiegelungen und detaillierten Einheiten geht man trotzdem im tobenden Gefecht gerne in die Nahansicht, auch wenn die Übersicht darunter leidet.
Gut durchgemischt
Bei Truppen- und Gebäuden tischt Activision überwiegend Standardkost auf. Die ist dafür reichhaltig. Neben Bodentruppen können Sie Flieger und Schiffe produzieren. Manche Einheiten fühlen sich sogar in zwei Elementen pudelwohl - etwa Hovercraft-Panzer, die Wiesen und Wogen gleichermaßen meistern. Bei der Truppenwahl sollten Sie auf einen guten Mix achten: Artillerie kegelt anstürmende Infanteristen zwar dutzendweise aus den Stiefeln, doch ein einziger Flugsoldat macht dem trägen Geschütz den Garaus. Spähfahrzeuge spurten jeden Hügel locker empor, bleiben an tiefen Gewässern aber kotflügelzuckend stehen. Die umfangreichen Truppenbefehle aus dem ersten Dark Reign (automatisches Verhalten im Kampf, Rückzug bei Schäden) sind wieder dabei - wir haben sie allerdings kaum eingesetzt.
Auch das Ressourcen-System ist konservativ. »Ernter bringt Kristalle zur Raffinerie und kriegt Geld dafür« gab's schon in den Kindertagen der Echtzeit-Strategie, Energie ebenfalls. Die Tag- und Nachtwechsel wirken sich kaum aus - die Sichtweite sinkt ein wenig, Solarkollektoren liefern weniger Strom. Spätestens ab der fünften Mission werden Sie aber sowieso auf Atomenergie setzen. Außerdem wird nur verkündet, dass die Nacht einbricht - tatsächlich sichtbar dunkler wird's aus unerfindlichen Gründen nicht.
Die erweiterte Fassung des Artikels sowie zusätzliche Screenshots finden Sie in GameStar 8/2000.
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