Darsteller streiken - Gewerkschaft gegen EA, Activision, 2K und weitere Publisher

Die Darsteller der Gewerkschaft SAG-AFTRA haben ihre Drohungen wahr gemacht und streiken gegen viele größere Publisher. Gefordert werden bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen.

Mass Effect 3 ohne Jennifer Hale als Fem-Shep? Kaum vorstellbar. Jetzt geht sie zusammen mit anderen Synchronsprechern und Mo-Cap-Darstellern auf die Straße und demonstriert gegen Publisher. Mass Effect 3 ohne Jennifer Hale als Fem-Shep? Kaum vorstellbar. Jetzt geht sie zusammen mit anderen Synchronsprechern und Mo-Cap-Darstellern auf die Straße und demonstriert gegen Publisher.

Hollywoods größte Gewerkschaft ruft zum Streik auf. Die Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists (kurz SAG-AFTRA) vertritt auch Synchronsprecher und Motion-Capture-Darsteller und fordert von Videospiel-Publishern bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter.

Bestreikt werden Unternehmen wie Activision, Electronic Arts, Warner Bros. Und Disney. Offen demonstriert wird zum Streikbeginn vor dem EA-Gebäude in Playa Vista, Kalifornien. Das bisher gültige Vertragswerk - genannt Interactive Media Agreement - lief 2014 aus, in den letzten 19 Monaten konnte keine neue Regelung ausgehandelt werden.

Die Forderung und der Gegenvorschlag

Die Publisher haben der Gewerkschaft bisher eine Gehaltserhöhung von 9 Prozent und eine zusätzliche Pauschale von maximal 950 Dollar pro Spiel versprochen. Die Höhe der Pauschale richtet sich nach der Menge an Aufnahmesessions, die tatsächlich benötigt werden.

Bisher hat SAG-AFTRA jedes Angebot ausgeschlagen: Die 9 Prozent Gehaltserhöhung würde den Darstellern zwar sogar entgegenkommen, die jährlich 3 Prozent mehr Gehalt in einem Zeitraum von 3 Jahren vorgeschlagen hatten. Allerdings will man keinen Pauschalbetrag pro Spiel, sondern echte Bonuszahlungen, die an den Erfolg des Spiels gekoppelt sind. Die Gewerkschaft fordert daher Bonusstufen je 2 Millionen verkaufter Einheiten (oder zwei Millionen Abonnenten bei Online-Titeln). Insgesamt vier Bonusstufen bis 8 Millionen Verkäufen wünschen sich die Vertreter.

Die Publisher winken ab

Streitpunkt sind also die Boni, die die Publisher für erfolgreiche Produktionen nicht auszahlen wollen. Die Reaktion auf den Streik ist auch entsprechend stoisch: SAG-AFTRA repräsentiert nur etwa 25 Prozent aller US-Darsteller und niemanden außerhalb der Staaten. Sollte es keine Einigung geben, so die Publisher, sind die Darsteller hiermit arbeitslos.

Zu den bekannteren Befürwortern des Streiks zählen Jennifer Hale (Commander Shephard in Mass Effect) und David Hayter (Snake in Metal Gear Solid). Andere bekannte Darsteller wie Nolan North (Drake in Uncharted) und Troy Baker (Pagan Min in Far Cry 4) gehören keiner Gewerkschaft an. Entsprechend schwierig ist der Standpunkt der SAG-AFTRA, die durchaus den Talentpool kurzfristig ausdünnen, aber den Publishern nur bedingt schaden kann.

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