»Vor einigen Jahren wurden vier Mitglieder einer militärischen Spezialeinheit für ein Verbrechen verurteilt, das sie nicht begangen hatten. Sie brachen aus dem Gefängnis aus und tauchten in Los Angeles unter. Seitdem werden sie von der Militärpolizei gejagt. Aber sie helfen anderen, die in Not sind. Sie wollen nicht so ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen. Also wenn Sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiter wissen, suchen Sie doch das A-Team. Blam! Blam! Blam! Blam! Blam! Blam!«
Ja, den Introtext der coolen 80er-Jahre-Serie können echte Fans im Schlaf nachsprechen. Nun kommt die hoch budgetierte Leinwandversion der günstig produzierten Kultserie ins Kino. Die große Frage lautet: Funktioniert der Plan der Produzenten, die vier (natürlich neu besetzten) Haudegen erneut auf das Publikum loszulassen? Denn wenn es eines gibt, was Anführer John »Hannibal« Smith liebt, dann ist das ein funktionierender Plan!
Neu erzählte Geschichte
Nach einem actionreichen, aber irgendwie gezwungenen Start, in dem das Team zusammenfindet, sollen Hannibal, Face, B.A. und Murdock im Irak den Schmuggel von Druckplatten für Geldnoten verhindern. Doch es kommt zu einem Zwischenfall: Das Team wird gelinkt, kommt vors Militärgericht und schließlich in den Knast.
Der U.S.-Agent, der Hannibal ursprünglich für den Auftrag anwarb, hilft ihm, aus dem Gefängnis zu fliehen und den Rest der Truppe wieder zu vereinen. Nun arbeitet das A-Team daran, den wahren Verantwortlichen für den verpatzten Auftrag ausfindig zu machen und den eigenen Namen reinzuwaschen.
Dabei werden sie natürlich von der Militärpolizei gejagt, tauchen aber nicht in Los Angeles unter und helfen auch niemandem, der in Not ist. Das liegt ganz einfach daran, dass im Film die Vorgeschichte erzählt wird, die in der Serie immer nur als Introtext vorkam und in einer Hand voll Folgen thematisch behandelt wurde. Dabei hat man natürlich den Ort des Geschehens von Vietnam in ein aktuelles Kriegsgebiet verlegt -- logisch, ein paar Vietnam-Veteranen wären mittlerweile schließlich zu alt für den Mist! Ebenfalls logisch, dass der Film mit einer gelungenen Kinoversion des Serienvorspanns endet. »The A-Team Begins«, sozusagen!
Übertriebene Action
Der Versuch, den eigenen Namen reinzuwaschen, ist natürlich mit jeder Menge Action verbunden, die dank moderner Computertechnik um einiges spektakulärer ausfällt als in der ursprünglichen TV-Serie.
Allerdings wirken Sachen wie der am Fallschirm baumelnde Panzer, von dem aus das Team Flugdrohnen vom Himmel holt, sowie die anschließende Landung (ohne Fallschirm!) ziemlich übertrieben. Besonders im explosiven Finale stoßen außerdem schlechte Tricks ein wenig auf. Doch das lässt sich verschmerzen. Dass der Film trotzdem funktioniert, liegt am charismatischen Cast und der Nähe zur Vorlage. Diese Jungs nehmen sich wirklich nicht so ganz ernst. Spätestens wenn Faceman nach einer haarsträubenden Actionsequenz jubelt »That was awesome!«, merkt man als Zuschauer, dass man wie so oft mehr (oder überhaupt erst) Spaß hat, wenn man über das Geschehen nicht nachdenkt und es einfach auf sich wirken lässt. Und seien wir mal ehrlich: Die Original-Serie ist auch nicht gerade für ihren Realismus bekannt! Insofern ist es einfach nur konsequent, dass die Action in der Kinoversion auf die Spitze getrieben und stets mit einem Augenzwinkern inszeniert wird.
Sympathische Besetzung
Die Figuren (Hannibal, B.A., Faceman und Murdock) entsprechen ihren Vorlagen charakterlich sehr und kommen auch vom Aussehen relativ nahe ran. Liam Neeson wirkt zwar als Hannibal etwas unterfordert und zeigt das auch deutlich, doch der Rest -- allen voran MMA-Fighter Quinton »Rampage« Jackson als B.A. -- hat sichtlich Freude bei der Arbeit und schafft es, dem Team Leben einzuhauchen. Murdock ist sogar noch etwas durchgeknallter als in der Serie, hat aber leider seinen unsichtbaren Hund Billy nicht dabei. Im Film wird auch sein gespanntes Verhältnis zu B.A. erklärt, sowie der Ursprung von dessen Flugangst.
(Achtung, Spoiler folgt!) Ein weiteres Teammitglied gibt leider sehr früh den Löffel ab : Der unverwechselbare schwarze Van des A-Teams wird noch vor dem Beginn der eigentlichen Geschichte zertrümmert und kommt nicht wieder. (Spoiler Ende)
Fazit
Im Prinzip kann man »Das A-Team« folgendermaßen zusammenfassen: Kein Anspruch, viel Getöse, charismatische Figuren, coole Sprüche, kein Leerlauf. Übrigens: Nicht vor Ende des Abspanns aus dem Kinosaal rennen!
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