Seite 3: Das war 2013 - Der GameStar-Jahresrückblick

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Indie!

Aber 2013 bestätigt nicht nur die Stärke von Kickstarter. Klassische Publisher müssen auch Konkurrenten fürchten, die sie früher nur belächelt haben: Indie-Studios. Natürlich wird kaum ein unabhängiges Studio es im Alleingang schaffen, aufwändige Blockbuster wie FIFA, Call of Duty und Co. auf den Markt zu bringen.

Aber in der Menge sind die unabhängigen Studios eben doch eine ernsthafte Konkurrenz, die zahlende Kundschaft abgraben. Zu Recht, denn oft sind die kleinen Entwickler näher dran am Spieler als zig Marktanalysten der großen Publisher.

Rund 14 Jahre nach dem Original entsteht derzeit Age of Wonders 3, unter anderem vom Minecraft-Erfinder Markus Persson finanziert. Rund 14 Jahre nach dem Original entsteht derzeit Age of Wonders 3, unter anderem vom Minecraft-Erfinder Markus Persson finanziert.

Das Indie-Konstrukt treibt manchmal witzige Blüten. Zum Beispiel eine der News-Meldungen von Anfang 2013: Da investiert der Indie-Entwickler Markus »Notch« Persson, durch sein Minecraft reich und berühmt geworden, wiederum in den Indie-Entwickler Triumph Studios.

Und wofür? Für das Rundenstrategiespiel Age of Wonders 3 - für ein Genre also, dasMarktexperten für so tot wie Weltraumspiele gehalten haben. Das ist ja das Tolle an unserer Branche: Hier gibt's immer wieder dicke Überraschungen.

Wenn uns vor ein paar Jahren jemand erzählt hätte, dass ein Klötzchenspiel-Entwickler neunstellige Summen einnimmt (2012 waren's 240 Millionen) - wir hätte ihn mitleidig belächelt und unauffällig das Weite gesucht.

RIP: Firmenpleiten

Auch 2013 hat Firmen untergehen sehen. Den größten Paukenschlag gibt's gleich Ende Januar, als bei einer dramatischen zweitägigen Auktion in Wilmington, Delaware fünf Publisher um die Insolvenzmasse von THQ bieten. Dass THQ am Ende ist, war schon 2012 abzusehen, trotzdem ist das Pokern um sein Erbe hochgradig spannend.

Denn eigentlich wollte der Finanzinvestor Clearwater das Gesamtpaket übernehmen - zu einem deutlich niedrigen Preis als die Summe seiner Einzelmarken, wie die Gläubiger befürchten.

Doch es kommt ganz anders: Koch Media investiert die höchste Gesamtsumme und schnappt sich die Rechte an den Metro-Spielen sowie am Studio Volition und dessen Marken, darunter Saints Row, für zusammen 22,3 Millionen Dollar. Sega kauft Relic samt dessen Echtzeit-Klops Company of Heroes 2.

Company of Heroes 2 - Test-Video zum Echtzeitstrategie-Hit Video starten 10:05 Company of Heroes 2 - Test-Video zum Echtzeitstrategie-Hit

Take-Two schnappt sich die Rechte an Evolve und die in den USA starke WWE-Lizenz. Ubisoft macht mit 2,5 Millionen Dollar geradezu ein Schnäppchen und ersteigert THQ Montreal - praktisch, denn da hat Ubi ja bereits ein Studio.

Eher überraschend kommt hingegen das Ende für den deutschen Entwickler EA Phenomic (Spellforce, Battleforge) - denn sein Free-2-Play-Titel Command & Conquer: Tiberium Alliance lief zumindest kommerziell erfolgreich. Trotzdem muss die Firma, die unter anderem der Siedler-Erfinder gegründet hat, im Juli dichtmachen.

60 Mitarbeiter sind betroffen. Die gute Neuigkeit: Unter dem neuen Namen Envision Entertainment startet ein Teil der alten Mannschaft wieder durch, Ubisoft gehört zu den ersten Auftraggebern des 25-köpfigen Teams.

Jochen Gebauer, Leitender Redakteur

2013 endet mit einem »puh«. Puh, endlich sind die neuen Konsolen draußen, um genau zu sein. Das ganze Next-Gen-Buhei war ja nicht zum Aushalten. Wecken Sie mich bitte, wenn’s außer NBA 2K14 ein Spiel gibt, für das ich mir eine PS4 oder Xbox One kaufen müsste. Bis dahin träume ich nämlich viel lieber von den guten alten Zeiten – und hoffe aufrichtig, dass sie mit Star Citizen, Wasteland 2, Torment oder Pillars of Eternity tatsächlich ihren zweiten Frühling erleben. Der Erfolg solcher Crowdfunding-Spiele dürfte für die Zukunft der Branche viel aufschlussreicher sein als jede neue Konsole, die in Wahrheit bloß ein raffiniert getarnter Aldi-PC mit ganz viel Social-Klimbim ist. Denn eigentlich ist mir egal, auf welcher Plattform Spiele erscheinen, an die ich noch in zehn Jahren mit Wehmut zurückdenke – so lange sie überhaupt erscheinen.

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