Seite 2: Datenkrake Google - Ratgeber: So schützen Sie sich

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Mail: Google wertet den Inhalt Ihrer privaten Nachrichten aus

Fader Beigeschmack: Google wertet automatisiert den Inhalt Ihrer Mails aus und zeigt passgenaue Werbelinks an – in diesem Beispiel zum Schlüsselwort „Restaurant“ Fader Beigeschmack: Google wertet automatisiert den Inhalt Ihrer Mails aus und zeigt passgenaue Werbelinks an – in diesem Beispiel zum Schlüsselwort „Restaurant“

Wenn Sie Google Mail nutzen (www.google.de/mail), werden dabei laut Datenschutzerklärung die folgenden Daten gespeichert: „Anzahl der Log-ins, Speicherplatznutzung, dargestellte und angeklickte Daten (einschließlich Elemente der Benutzeroberfläche, Werbeanzeigen, Links)“.

Auch der Inhalt Ihrer privaten Mails wird ausgewertet, wenn auch angeblich nur maschinell. Passend zum Text einer Nachricht werden relevante Werbelinks rechts daneben eingeblendet. Auch Ihr momentaner Standort, der sich oft aus der aktuellen IP-Adresse erschließen lässt, wird mit einbezogen. Wenn in einer Mail also zum Beispiel das Wort Restaurant auftaucht und Sie sich gerade in München aufhalten, erscheinen höchstwahrscheinlich Werbeanzeigen von Restaurants in der Nähe oder von einem Gastroführer.

Wenn Sie Mails löschen, verschwinden diese übrigens nicht sofort von den Google-Servern, sondern verbleiben dort – unsichtbar für Sie – bis zu 60 Tage. „Eventuell“, so die Datenschutzbestimmungen, bleiben sie sogar auf Offline-Backup-Systemen erhalten, also auf Bändern oder anderen Sicherungsmedien.

Text & Tabellen: Was macht Google mit Ihren Dokumenten?
Wenn es nach dem Willen des Suchmaschinen-Giganten geht, installieren wir in Zukunft keine Textverarbeitung und keine Tabellenkalkulation mehr, sondern nutzen solche Programme online im Browser. Mit „Text & Tabellen“ (http://docs.google.com) bietet Google schon seit einiger Zeit ein solches Büropaket kostenlos an.

Damit man von überall aus Zugriff auf seine Dokumente hat, liegen sie zentral auf Google-Servern. Sie können auch weitere Dateien von Ihrer Festplatte in Ihr Benutzerkonto hochladen. Ob und wie der Inhalt der Dateien ausgewertet wird, steht nicht in der Datenschutzerklärung. Dort heißt es nur pauschal „Google Text & Tabellen speichert, verarbeitet und verwaltet Ihre Dokumente und ältere Versionen dieser Dokumente.“ Und weiter: „Diese Informationen werden intern genutzt, um Ihnen den bestmöglichen Service zu bie-ten ...“ Das grenzt schon beinahe an Verhöhnung derjenigen, die in den Datenschutzbestimmungen genaue Infos suchen.

Die Angaben zur Analyse des Benutzerverhaltens sind da schon deutlicher und ähnlich zum Maildienst: „Auf den Google-Servern werden automatisch bestimmte Daten über Ihre Nutzung von Google Text & Tabellen gespeichert. Ähnlich wie andere Web-Services speichert Google Aktivitätsdaten in Bezug auf Ihr Konto (z. B. genutzter Speicherplatz, Anzahl der Anmeldungen, durchgeführte Aktionen) und Daten, die angezeigt oder angeklickt werden (z. B. Elemente auf der Benutzeroberfläche, Links) sowie weitere Protokolldaten (z. B. Browser-Typ, IP-Adresse, Datum und Uhrzeit der Anmeldung, Cookie-ID und Referrer-URL).“

Street View: Google guckt in Ihren Vorgarten

Google ist überall: Wer zur falschen Zeit am falschen Ort war, findet sich bei der „Street View“-Ansicht von Google Maps wieder. In der Regel sind die Gesichter aber unkenntlich gemacht Google ist überall: Wer zur falschen Zeit am falschen Ort war, findet sich bei der „Street View“-Ansicht von Google Maps wieder. In der Regel sind die Gesichter aber unkenntlich gemacht

Ein ganz anderes datenschutzrechtliches Terrain betritt Google mit Street View. Mit auf Autos montierten Rundumkameras werden im Auftrag des Suchmaschinen-Giganten in vielen Städten der Welt auch die letzten Winkel fotografiert.
Diese Bilder stehen dann über www.google.de/maps zur Verfügung: Klicken Sie bei dem Dienst auf das kleine Männchen über dem Zoomregler, ziehen Sie es auf die Weltkarte, und halten Sie die Maustaste gedrückt. Nun werden alle Gebiete blau markiert, die von Street View erfasst sind. Bewegen Sie die Maus auf eine Stadt, die Sie interessiert, und lassen Sie jetzt den Mauszeiger los. Nun können Sie Straße für Straße erkunden. Eine Sammlung von besonders außergewöhnlichen Street-View-Schnappschüssen bietet die Website http://streetviewgallery.corank.com. Dort finden sich zum Beispiel Fotos von Verhaftungen, Liebespaaren, Wildpinklern und mehr, die Street-View-Autos zufällig aufgenommen haben.

Verletzung der Persönlichkeitsrechte?
Google hat zwar auf Druck der Öffentlichkeit unter anderem Gesichter, Autokennzeichen und Hausnummern unkenntlich gemacht – allerdings automatisiert, also nicht hundertprozentig zuverlässig. Andere Beschwerden bleiben: Einbrecher hätten es durch Street View leicht, lohnende Gegenden zu erkunden. Googles Antwort auf solche Einwände: Street View zeige nichts anderes als das, was man sehen würde, wenn man selber vor Ort wäre.

Toolbar: Das verrät sie Google über Ihre Surfgewohnheiten
Die Google-Symbolleiste, die Sie für Firefox und IE installieren können, ist beliebt (http://www.google.de/toolbar). Je nachdem, welche Funktionen Sie nutzen, sammelt sie aber einige Daten und überträgt sie an Google. Die Toolbar bietet zum Beispiel eine automatische Ausfüllfunktion für Web-Formulare („AutoFill“). Wenn Sie diese aktivieren, erfährt Google, welche Formulare Sie aufgerufen haben. Sofern Sie die Synchronisationsfunktion einschalten, um die Daten auch von anderen PCs mit installierter Toolbar nutzen zu können, werden die eingegebenen Daten online in Ihrem Google-Konto gespeichert.
Außerdem generiert die Toolbar eine eindeutige Identifikationsnummer und sendet regelmäßig Nutzungsstatistiken, sofern Sie das nicht abschalten. Wenn Sie sich bei der Toolbar mit Ihrem Google-Account anmelden und das „Webprotokoll“ eingeschaltet haben, wird jede Adresse, die Sie über Ihren Browser aufrufen, in Ihrem Konto gespeichert.

2 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (14)

Kommentare(13)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.