Fazit der Redaktion
Maurice Weber
@Froody42
Wenn ich mal als schamloser Fanboy sprechen darf: Mich hat lange kein Spiel mehr so glücklich gemacht wie Dawn of War 3! Weil diese Serie immer zu meinen ganz persönlichen Genre-Favoriten gehört hat und hier so viel hätte schiefgehen können: Ob es überhaupt je ein Dawn of War 3 geben würde, stand lange Zeit in den Sternen, und dann traute sich Relic beim Spielprinzip auch wieder einige gewagte Veränderungen wie den neuen Multiplayer-Modus.
Und tatsächlich wird dieses Spiel wohl nicht jedem gefallen - aber es ist genau meine Art von RTS geworden! Spektakulär, ohne anspruchslos zu sein, und spannend, ohne in Stress auszuarten. Seine coolen Helden und massiven Supereinheiten an der Spitze von riesigen Armeen sind beste Zutaten für die eindrucksvollen und doch fordernden Schlachten, die ich an diesem Genre so liebe.
Wer sich für diese Art von Strategie begeistern kann und etwa Schlacht um Mittelerde mochte, der wird auch hier voll auf seine Kosten kommen. Wer lieber die kleineren Taktik-Gefechte eines Dawn of War 2 oder die knallharte E-Sport-Rasanz eines Starcraft 2 mag, der muss sich bei Dawn of War 3 umgewöhnen - aber meinen Geschmack trifft es genau.
Auch wenn ein paar Punkte auf meiner Wunschliste zum wirklich perfekten Warhammer-Paket noch fehlen: Mindestens ein viertes Volk sollte schon noch her (Chaos, verdammt!), und der letzte Widerstand oder ein anderer Koop-Modus würden hier wunderbar reinpassen. Aber das ist Zukunftsmusik - jetzt freue ich mich einfach erst mal, dass Dawn of War so eine triumphale Rückkehr feiern konnte.
Heiko Klinge
@HeikosKlinge
In Dawn of War 2 habe ich samt Addons locker 100 Stunden gesteckt. Ich liebte den Fokus auf wenige Helden, die Rollenspielelemente und die zwar kleinformatigen, aber dafür wunderbar taktischen Scharmützel mit wenigen Einheiten. Entsprechend gehörte ich beim dritten Teil eher zur Skeptiker-Fraktion.
Umso positiver jetzt meine Überraschung: Die Elite-Einheiten wurden nicht wie von mir befürchtet zu Massenschlacht-Statisten degradiert, sondern sind nach wie vor spielentscheidend. Und rein atmosphärisch wirken sie sogar nochmal eine ganze Ecke mächtiger, weil sie - clever eingesetzt - nicht nur ein paar Orkhorden zerbröseln, sondern gleich halbe Armeen in sämtliche Einzelteile zerlegen.
Ein Sonderlob hat sich Relic außerdem für die ebenso umfang- wie ideenreiche Kampagne verdient. Der Fraktions- und Perspektivwechsel klappt deutlich besser als gedacht und sorgt dafür, dass mir Space Marines, Orks und Eldar gleichermaßen ans Herz wachsen. Umso bedauerlicher, dass es keine deutsche Vertonung gibt. Auch die Internetpflicht wird unnötigerweise einige Warhammer-Fans vom Kauf abhalten. Diese zwei Kritikpunkte ändern aber nichts daran, dass ich seit Starcraft 2: Wings of Liberty nicht mehr so viel Spaß mit einer Strategiekampagne hatte. Mission erfüllt, Dawn of War lebt!
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