Flotter Dreier
Aber Moment mal, Orks und Eldar? Ja, Dawn of War 3 ist der erste Serienteil, der uns nicht auf ein Addon warten lässt, um alle Völker in die Kampagne zu führen! Das versöhnt uns dann doch damit, dass es diesmal nur drei gibt. Jede Mission befehligen wir eine andere Fraktion im Kampf, um den mythischen Planeten Acheron und ein dort verstecktes Artefakt.
Dieser Rollenwechsel sorgt nicht nur für spielerische Abwechslung, auch die Story gewinnt durch die clevere Verzahnung der drei unterschiedlichen Perspektiven. Unser Highlight: Jedes Mal, wenn wir von Ordensmeister Gabriel Angelos oder Runenprophetin Macha mit ihren gewichtigen Reden über Pflicht und Prophezeiung zu Ork-Obermotz Gorgutz wechseln - der einfach nur auf Metzelspaß und fette Beute aus ist und freudig jedes Problem nur noch schlimmer prügelt.
Serien-Veteranen freuen sich zudem über jede Menge alter Bekannter, aber Neulinge müssen die auch nicht kennen, um die Geschichte zu genießen. Solange sie nicht zu viel Tiefgang erwarten: Wie schon die Vorgänger bietet Dawn of War 3 zwar beste Warhammer-Unterhaltung voller Intrigen und finsterer Machenschaften in einem gnadenlosen, epischen Krieg, aber so denkwürdige Charaktere oder Story-Wendungen wie Kerrigan und ihren Verrat suchen wir vergebens.
Auch die Inszenierung kann nicht mit Blizzards Rendervideos mithalten. Dawn of War 3 spinnt seine Story weitgehend über unspektakuläre Missionsbesprechungen fort und streut zwischendurch ein paar Videos aus nett animierten Standbildern ein.
Multiplayer á la League of Legends?
Deutlich weniger klassisch als die Kampagne fällt der neue (und einzige) Multiplayer-Modus aus: Der hat sich nämlich auf den ersten Blick klar von League of Legends inspirieren lassen. Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen Energiekern hochzujagen.
Dafür müssen wir uns erst durch die äußeren Verteidigungsanlagen kämpfen, einen externen Schildgenerator und einen inneren Wachturm. Aber nur, weil die Idee von MOBAs kommt, heißt das ja noch lange nicht, dass es zu einem traditionellen RTS nicht passt! Im Gegenteil - uns durch eine Reihe zunehmend schwerer befestigter Stellungen vorzuarbeiten schafft einen angenehm klaren Spielfluss mit klarem Fokus.
Aber auch hier stellt sich die Frage: Wie hätten Sie ihr RTS denn gern? Schnelle Rushes funktionieren in Dawn of War 3 nur unzuverlässig, weil der andere Spieler sich nach dem Fall des äußeren Schildgenerators spätestens beim Wachturm nochmal fangen kann. Die Partien sind mit 20 bis 40 Minuten nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang - flott, aber nicht so stressig wie in manchen Konkurrenztiteln.
Dawn of War 3 schafft es auch hier also, einen goldenen Mittelweg zu finden, wir hatten im Multiplayer enorm viel Spaß. Auch wenn die Balance noch nicht perfekt ist: Manche Elite-Einheiten wie Eldar-Fürstin Jain Zar pflügten uns noch etwas zu lässig durch die Feindeshorden.
Und die Eldar-Superfähigkeit, der Psisturm, löscht ganze Armeen ohne viel Chance zur Gegenwehr aus, während wir dem Bombardment der Space Marines recht leicht ausweichen können. Das macht den Multiplayer keineswegs kaputt, könnte aber noch Feintuning vertragen.
Starkes Paket auch ohne Koop
Für uns der größte Haken am Multiplayer: Mit nur einem Modus und gerade mal acht Karten (für 1v1, 2v2, oder 3v3 gegen andere Spieler oder die KI) ist Dawn of War 3 in Sachen Skirmish nicht allzu üppig bestückt. Hier hätte das Spiel doch ein wenig mehr von Dawn of War 2 mitnehmen können. Das bot mit seiner Koop-Kampagne und dem Hordenmodus »Der letzte Widerstand« ein fantastisches Paket für gemeinsame Runden mit Freunden.
Wir hätten uns gewünscht, dass der dritte Teil diese Stärke fortführt. Aber trotzdem, insgesamt können Echtzeitstrategen bei Dawn of War 3 bedenkenlos zuschlagen. Mit fantastischen Schlachten, einer umfangreichen Kampagne, den coolsten Supereinheiten der Serie und fesselnden Multiplayer-Partien wird Genre-Fans hier eine ganze Wagenladung an Highlights geboten. Die Rückkehr von Dawn of War ist genau die Belohnung, die seine gläubigen Fans nach all der Zeit verdient haben.
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