Seite 2: Dead Synchronicity: Tomorrow comes Today im Test - Wenn sich Menschen in Blut auflösen

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Nachvollziehbar, aber zu einfach

Während uns das Szenario also recht schnell fesseln konnte, lässt uns das eigentliche Spielgeschehen eher gespalten zurück. An der Steuerung und grundlegenden Mechanik gibt es nichts auszusetzen. Hier kann man bei einem Adventure einfach nicht viel falsch machen. Bei den Rätselketten hingegen schon.

Einfache Rätselkette: In der Bar Die Rätsel fallen insgesamt recht leicht aus. Hier sammeln wir in der Bar einfach ein paar Dosen ein.

Hinter einer Hütte Ein paar Bildschirme weiter werfen zufällig grade zwei Jungs mit Steinen. Also geben wir ihnen ein paar Ziele.

Aufgabe erledigt Schon ist das Rätsel gelöst und die Knaben sind uns einen Gefallen schuldig.

Im Prinzip macht Dead Synchronicity zwar keine groben Schnitzer, alle Knobeleien sind logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Leider fallen die meisten Kopfnüsse aber schlicht zu simpel aus, dem Spiel fehlt der Anspruch. Ein Beispiel. Zwei Jungs wollen nicht mit uns reden, weil wir ihrer nicht würdig sind.

Wir sehen gleichzeitig, dass sie mit Kieselsteinen Zielen üben. Dem passenden Zufall sei Dank liegen drei Bildschirme weiter drei Dosen rum. Der Rest liegt auf der Hand. Zugegeben, so einfach und kurz sind nicht alle Rätsel. Das Niveau zieht aber auch nicht großartig an.

Das liegt unter anderem daran, dass das Inventar übersichtlich bleibt und Kombinationen von Gegenständen nur sehr selten zum Einsatz kommen. Wenn wir dann doch mal hängen, liegt das an den unübersichtlichen Hotspots, die wir selbst mit der optionalen Hilfsanzeige schon mal übersehen.

Eine Bereicherung ist dafür das Notizbuch, das uns die wichtigsten Aufgaben anzeigt, falls wir die mal vergessen. Ein Gutes hat das Rätseldesign aber doch. Der Spielfluss stimmt und es gibt keinen Durchhänger. Dafür ist nach vier Kapiteln und grade mal fünf bis sechs Stunden schon wieder Schluss. Zu wenig bei einem Verkaufspreis von rund 30 Euro.

Schöne, stumme Welt

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Inszenierung. Die ist nämlich mit Abstrichen sehr gelungen. Der Grafikstil ist eine perfekte Mischung aus detailliert und reduziert. Die gezeichneten Hintergründe fangen das Leben am Ende der Zivilisation gekonnt ein. In der Trostlosigkeit wirken die Bildschirme teils voller Leben, teils wie ausgestorben.

Dead Synchronicity : Die Geschichte ist nicht immer ganz glaubwürdig. Diese Dame kennt uns gerade mal zwei Sekunden und verrät uns direkt hochgeheime Informationen. Dead Synchronicity
Die Geschichte ist nicht immer ganz glaubwürdig. Diese Dame kennt uns gerade mal zwei Sekunden und verrät uns direkt hochgeheime Informationen.

Die Charaktere hingegen sind eckig und hart modelliert und erinnern in ihrer Darstellung stark an den Expressionismus. So erzeugen Hintergründe und Figuren eine stimmige melancholische Grundstimmung. Einzig bei den Animationen wird das knappe Budget deutlich. Mal wirken sie abgehackt, mal wurden sie gleich komplett weggelassen.

Bei manchen Aktionen müssen wir uns entsprechend voll und ganz auf die dafür durchweg gelungene Vertonung verlassen. Publisher Daedalic hat einfach ein Händchen für passende und gute Sprecher. Dafür fällt der Soundtrack ab und ist bestenfalls durchschnittlich.

Der musikalischen Untermalung fehlt das gewisse Etwas und kein Stück bleibt uns nachhaltig im Gedächtnis. Immerhin stört sie das Geschehen nie und fördert mit eher leiseren Tönen das bedrückende Gefühl der Endzeit. In manchen Abschnitten fehlt eine Untermalung sogar komplett. Auch die Animationen sind abgehakt oder werden teils gleich ganz weggelassen. Letzteres stört den Spielspaß aber kaum.

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