Deadpool im Test - Der furzende Superheld

Coole Dialoge, derbe Witze, eine Kamera aus der Hölle und Kämpfe vom Fließband. Im Test zu Deadpool, wissen wir nicht, ob wir lachen oder weinen sollen.

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Superhelden gibt es viele. Einige nehmen sich sehr ernst; Batman und Superman kommen uns da spontan in den Sinn. Andere wie Iron Man oder Spiderman ertragen ihr Superhelden-Schicksal mit einer gewissen Prise Selbstironie. Und dann gibt es da noch Deadpool, der pfeift einfach auf alles.

Der gleichnamige Held des Actionspiels ist sich nämlich nicht nur vollständig darüber im Klaren, dass es ihn eigentlich gar nicht gibt, sondern auch felsenfest davon überzeugt, dass sein fiktives Dasein als Comicfigur ein tolles Computerspiel abgeben würden. Also erpresst der Söldner kurzerhand den Entwickler High Moon Studios mit einer ferngesteuerten Bombe. Und so nimmt das absurde Abenteuer seinen Lauf.

Wo kaufen?
Deadpool wird ausschließlich über Valves Online-Plattform Steam vertrieben, eine Packungsversion gibt es nicht. Einmal aktiviert, ist das Spiel dauerhaft mit Ihrem Konto verknüpft, kann also nicht mehr weiterverkauft werden.

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Neulich auf der Toilette

Nachdem der sogenannte »Merc with a Mouth« im Vorspann seine Drohung losgeworden ist, warten wir im ersten Level auf den Postboten. Macht Sinn, denn ohne ein Drehbuch der Story-Autoren gibt´s natürlich auch keine Geschichte. Zeit genug also, um sich mit dem maskierten Antihelden vertraut zu machen und seinen drei Stimmen zu lauschen.

Richtig gelesen, denn der Kerl hat nicht nur Selbstheilungskräften, die ihn fast unbesiegbar machen, er hört auch Stimmen, und die machen beim Durchstöbern seines Apartments deutlich auf sich aufmerksam. Während eines Nickerchens auf der Couch wird dann zum Beispiel munter darüber diskutiert, ob die comictypischen Sprechblasen auch dann über Deadpools Kopf erscheinen, wenn er schläft.

Eigentlich wollte uns Deadpool hier seine Comicsammlung zeigen, leider besteht das Bücherregal samt Inhalt nur aus Pappe. Eigentlich wollte uns Deadpool hier seine Comicsammlung zeigen, leider besteht das Bücherregal samt Inhalt nur aus Pappe.

Dass die Spruch-Mischung aus derben Furzwitzen und dem subtilen Durchbrechen der sogenannten vierten Wand (die imaginäre Grenze zwischen Figur und Zuschauer) tatsächlich funktioniert, hat das Spiel einem Mann zu verdanken: Nolan North. Der Synchronsprecher, der bereits bekannten Figuren wie Desmond Miles in Assassin's Creed oder dem Pinguin in Arkham City seine Stimme geliehen hat, vertont den Söldner und seine beiden anderen Stimmen mit solcher Hingabe, dass Lachanfälle vorprogrammiert sind. Auf eine deutsche Synchronisation wurde allerdings verzichtet, immerhin dürfen wir deutsche Untertitel aktivieren.

Wolverine-Watschen

Wir würden an dieser Stelle gerne ein wenig über die Story erzählen und vielleicht ein paar Details über den bösen Plan des Superschurken Mister Sinister verraten, aber just als wir im Spiel mehr darüber erfahren, langweilt sich Deadpool fürchterlich und hört gar nicht mehr hin.

Eine epische Geschichte bekommen wir also nicht serviert, stattdessen ungehobelte, aber auch sehr witzige Gags am Fließband und Gastauftritte anderer Comichelden wie Psylocke oder Wolverine von den X-Men. Wer dem haarigen Zwerg mit den Adamantium-Klauen schon immer mal ´ne halbe Tonne saftiger Ohrfeigen verpassen wollte, hat endlich Gelegenheit dazu.

Wann hat man schon mal die Chance einen mutierten Kanadier zu ohrfeigen? Wann hat man schon mal die Chance einen mutierten Kanadier zu ohrfeigen?

Ebenso kurz wie Deadpools Geduldsfaden fällt übrigens auch die Spielzeit aus. Nach fünf bis sechs Stunden ist das chaotische Abenteuer zu Ende. Ziemlich mager, zumal es auch keinen Multiplayer-, sondern nur den faden Herausforderungs-Modus (Feindwellen stürmen in bereits gespielten Abschnitten auf uns zu) gibt, was den Wiederspielwert kaum erhöht.

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