Dear Esther - Indie-Entwickler fühlt sich einsam, heuert bei Valve an

Nach fünf Jahren bei dem Indie-Entwickler The Chinese Room verlässt einer der leitenden Designer von Dear Esther das Studio. Robert Briscoe wechselt zu Valve, um »wieder unter Leuten zu sein«.

Einer der Entwickler des poetischen Adventures Dear Esther, Robert Briscoe, wechselt zu Valve. Einer der Entwickler des poetischen Adventures Dear Esther, Robert Briscoe, wechselt zu Valve.

Einer der leitenden Designer des experimentell-poetischen Adventures Dear Esther, Robert Briscoe, will das Indie-Dasein bei dem Studio The Chinese Room hinter sich lassen. Wie er in seinem Blog mitteilt, heuert er bei dem Branchenriesen Valve an - den er »seit jeher bewundert« habe.

Seine Begründung ist recht persönlicher Natur. Offenbar fällt ihm die Decke einfach auf den Kopf. Zwar arbeitet er von keiner Garage aus, doch von einer 1-Zimmer-Wohnung, in der er zuletzt vor allem gegen »ein zunehmendes Gefühl von Vereinsamung« gekämpft habe.

»Die letzten fünf Jahre waren ganz sicher verrückt, und nach dem Erfolg von Dear Esther habe ich genügend Mittel um weiterhin als Indie-Entwickler tätig zu sein, wenn ich es denn wollte. Aber in der Zeit musste ich auch gegen ein zunehmendes Gefühl von Vereinsamung ankämpfen, aus privater sowie beruflicher Sicht. In den letzten fünf Jahren habe ich 90 Prozent meiner Zeit damit verbracht, in meiner beengten (wenn zunächst vor allem erschwinglichen) 1-Zimmer-Wohnung zu arbeiten. Konversationen mit anderen Leuten habe ich hauptsächlich nur noch über Skype und E-Mail geführt. Und da die meisten meiner engen Freunde längst weitergezogen sind und meine verschlafene Heimatstadt verlassen haben, kann ich mich nur fragen, was zur Hölle mache ich noch hier?«

Unter diesen Umständen wolle Briscoe »keine weiteren fünf Jahre« mehr an einem neuen Indie-Projekt arbeiten. Er wolle »wieder unter Leuten sein«.

Der Brite habe sich bereits seit elf Monaten um ein Arbeitsvisum in den USA bemüht. Das sei ihm jetzt zugesprochen worden, und er könne ab dem 20. März im Sitz von Valve in Seattle, im US-Bundesstaat Washington anfangen.

Erst im Februar kündigte Briscoe noch eine grundlegende Überarbeitung von Dear Esther anhand der Unity-Engine an. Laut dem Blog-Eintrag sei der Port »größtenteils fertig, es verbleiben nur noch ein paar Backend- und Scripting-Arbeiten«. Das Projekt müsse wegen seines Wechsel also nicht abgebrochen werden. Auch andere Mitarbeiter von The Chinese Room betreuen die Unity-Umsetzung.

Vor seiner Zeit bei The Chinese Room arbeitete Briscoe übrigens auch schon bei EA DICE und wirkte dort als 3D-Artist an Mirror's Edge mit.

Von The Chinese Room stammt auch der Gruseltitel Amnesia: A Machine for Pigs.

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