Seite 2: Defiance im Test - Erst schießen, dann fernsehen

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Zahlreiche Aufgaben, aber generisch

Bei den Archenfällen handelt es sich um dynamische Events (ähnlich den Rifts aus Rift), bei denen an Alien-Trümmerstücke vom Himmel krachen, die »Archen«. Um an deren wertvolle Ausrüstungsbeute zu kommen, müssen die Spieler mehrstufige Kämpfe bestehen. So gilt es zum Beispiel, mehrere Hellbug-Wellen zu überleben oder Maschinenwesen zu deaktivieren. Die Schwierigkeit der Archenfälle skaliert Defiance automatisch anhand der Anzahl der teilnehmenden Spieler: Jeder, der zufällig vorbeikommt, darf mitballern.

Im Buggy erkunden wir die Welt. Im Buggy erkunden wir die Welt.

Gelegentlich kommt es sogar zu gewaltigen Archenfall-Invasionen, bei denen ein halbes Dutzend Archen herabfallen. Um sie zu beseitigen, versammeln sich Dutzende Spieler zu packenden Großschlachten, an deren Ende ein Bossmonster wartet - das sind die Höhepunkte von Defiance. Als Belohnung winken besonders viele Erfahrungspunkte, seltene (zufällig ausgewürfelte) Waffen und Ausrüstungsstücke sowie »Keycodes«, die wir an speziellen Boxen bei einer Art Ausrüstungs-Lotterie gegen ebenfalls zufällige Waffen, Granaten und Schilde eintauschen können.

Zu den Archenfällen gesellen sich dann noch unzählige Sofort- und Nebenmissionen. Bei ersteren handelt es sich um Kleinaufgaben am Wegesrand, etwa die Beseitigung einer Straßensperre oder das Ausräuchern eines Hellbug-Nestes. Dazu müssen wir keine Quests annehmen, sondern stürzen uns einfach nach Lust und Laune ins Getümmel- oder eben nicht.

Archenfall-Invasionen enden in großen Boss-Kämpfen, wie gegen dieses Schrott-Schläger-Ungetüm im Hintergrund. Um die anderen Archenjäger zu entlasten, ziehen wir die Aufmerksamkeit der beschützenden Schrott-Schläger auf uns, während sich die anderen Spieler um das Hauptziel kümmern. Besonders verwundbare Stellen markiert ein gelbes Leuchten (links). Archenfall-Invasionen enden in großen Boss-Kämpfen, wie gegen dieses Schrott-Schläger-Ungetüm im Hintergrund. Um die anderen Archenjäger zu entlasten, ziehen wir die Aufmerksamkeit der beschützenden Schrott-Schläger auf uns, während sich die anderen Spieler um das Hauptziel kümmern. Besonders verwundbare Stellen markiert ein gelbes Leuchten (links).

»Richtige« Nebenmissionen hingegen müssen wir gezielt annehmen, allerdings fallen die obligatorischen Jagd- und Sammelaufträge sehr müde aus. Gleiches gilt für das oftmals recycelte Leveldesign, und die KI-Feinde sind ähnlich schlau wie eine Stehlampe, was in einem Shooter-MMO mehr ins Gewicht fällt als bei 08/15-Iconklick-Kämpfen. Nur gelegentlich erwarten uns abwechslungsreichere Aufgaben wie Quad-Rennen gegen die Zeit, Scharfschützenherausforderungen oder die Abwehr immer stärkerer Gegnerwellen.

Außerdem führt uns eine mäßig spannende Story-Hauptkampagne inklusive vertontet Zwischensequenzen durch die Spielwelt, und in speziellen Episodenmissionen treffen wir Charaktere aus der TV-Serie. So bergen wir noch vor dem Serienstart an der Seite des Serienhelden Nolan und seiner Alien-Adoptivtochter Irisa einen Kristall, der dann im TV-Pilotfilm eine wichtige Rolle spielt.

Die Kampagne: Unser Boss In Defiance ist unser Archenjäger nicht auf eigene Faust unterwegs, sondern im Auftrage des Großindustriellen und Waffenproduzenten Karl von Bach (rechts). Unser arroganter, selbstverliebter und feiger Chef verfügt über einen Archenkern, ein mächtige Alien-Artefakt, mit dem er den ursprünglichen Zustand der Erde wiederherstellen will.

Neue Freunde Fortan sind selbstredend alle möglichen Fraktionen hinter dem Archenkern, von Bach und uns her. Auf unserer Reise quer durch die San Francisco Bay Area lernen wir die unterschiedlichsten Charaktere und Verbündeten kennen, etwa den Alien-Mechaniker Torc (links) oder den aufrechten Gesetzeshüter Cooper (rechts). Von ihnen und Karl von Bach erhalten wir Aufträge zur Hauptkampagne.

Zwischensequenzen Vollvertonte und inszenierte Zwischensequenzen tragen die Handlung voran. Hier geraten wir in einen folgenschweren Hinterhalt.

Mit den weiteren Folgen sollen zusätzliche Episoden-Missionen folgen. Das ist allerdings auch zwingend nötig, da der Umfang bislang für ein Online-Spiel nicht gerade üppig ausfällt. Die Story-Quest ist in gerade mal 15 Stunden abgearbeitet, für den Rest fallen insgesamt höchstens 50 Stunden an. Wenn Trion die Spieler länger bei Laune halten will, müssen rasch neue Inhalte her. Vor allem für hochstufige Helden gibt es derzeit keine sinnvollen Inhalte wie fordernde Elite-Instanzen, PvP-Ranglisten oder ähnliches.

Licht und Schatten(mission)

Wer von den klassischen Missionen mal eine Auszeit braucht, kann sich immerhin in Vier-Spieler-Koop-Instanzen oder im PvP-Modus beweisen. Schade aber, dass auch dieses Angebot bisher mager ausfällt. Im Testzeitraum waren lediglich vier (zu leichte) Koop-Karten und zwei Team-Deathmatch-Karten zugänglich.

Da bot die Beta bereits mehr, die neuen Inhalte sollten also nicht lange auf sich warten lassen. Am Interessantesten ist derzeit noch der Open-World-PvP-Modus »Schattenmission«, in der wir in der Spielwelt selbst um Kontrollpunkte ringen. Die Anzahl der umkämpften Kontrollpunkte passt sich dabei an die teilnehmende Spielerzahl an.

Schattenmission Ab einem Minimum von 32 Spielern (max. 64 gegen 64) startet in der Spielwelt eine Schattenmission-PvP-Partie, in der zwei zufällig zusammengewürfelte Teams in einer Art »Domination«-Modus um Kontrollpunkte ringen. Um die großen Distanzen zu überwinden, stehen Quads, aber auch mit MGs bewaffnete Drei-Mann-Jeeps à la Halo zur Verfügung.

PvP-Maps Auf bislang zwei Team-Deathmatch-Karten (Der Kai, Observatorium) tragen die Spieler relativ kurze und klassische Mehrspieler-Team-Gefechte aus. Die dritte Karte »Güterbahnhof« (16 gegen 16), welche einen alternativen Kontrollpunkt-Modus mit Fahrzeugen bot, war im Testzeitraum (wohl wegen technischer Probleme) nicht verfügbar, sollte aber bald folgen.

Koop-Instanzen Die Vier-Spieler-Koop-Instanzen erzählen kleine, in sich geschlossene Geschichten, die teils durch vertonte Zwischensequenzen erzählt werden. Krönender Abschluss sind dann mehrstufige Bosskämpfe. Leider gibt es keine alternativen Hardcore-Modi, so dass die Kämpfe trotz Zufallsgruppen zu leicht ausfallen.

Archenfälle Für die Archenfall-Events muss man sich nicht zwingend in einer Gruppe zusammenschließen. Jeder, der vorbei kommt eröffnet nach Belieben das Feuer. Für ein Minimum an Teamplay sorgen Zwischenbosse, herumliegende Spezialwaffen oder feuernde Hellbug-Granatwerfer, die als erstes beseitigt werden sollten.

Archenfall-Boss Will sich am Ende einer Archenfall-Invasion ein Boss auf der Erde breitmachen, müssen ihm die versammelten Spieler in mehrstufigen Kämpfen Einhalt gebieten. Diese Bosskämpfe mit Dutzenden Mitspielern bilden den Höhepunkt der Archenjagd. Zur Motivation warten am Ende auch Ranglisten mit den besten Spielern des Events.

Allerdings leiden die PvP-Gefechte unter der schlechten Balance. Beispielsweise ist die Tarnungs-Fertigkeit viel zu mächtig. Vor allem in den beliebten Kombinationen mit Schrotflinten (massiver Schaden aus der Nahdistanz) oder fernzündenden Granatwerfern (massiver Schaden aus der Halbdistanz) erweist sich dieses EGO-Talent als übermächtig, da man sich prima an das dann wehrlose Ziel anschleichen kann. die anderen Fertigkeiten und Waffen stinken dagegen regelrecht ab.

Dabei steckt vor allem in der Schattenmission noch großes Potenzial, könnte es doch mit mehr Mühe und Arbeit ansatzweise Qualitäten wie etwa Planetside 2 oder die großen Battlefield-Karten entwickeln. Denn letztendlich wollen die meisten Spieler weniger ins Fernsehen, sondern für ihr Geld viel lieber einen ausgereiften Titel spielen. Defiance ist erst auf halbem Weg dahin.

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