Dell - Teurer 10-Euro-LCD (UPDATE 2)

Es handelt sich nicht um ein Märchen oder gar eine Gute-Nacht-Geschichte, sondern für Dell Taiwan eher um einen Alptraum. Für 140.000 Bestellungen eines aus Versehen zu günstig ausgepreisten LCDs muss Dell Schadensersatz gewähren.

Was sich anhört wie ein Märchen zu Werbezwecken, ist in Wirklichkeit ein kleiner Alptraum für Dell, den mehrere Webseiten melden. Dells taiwanesische Webseite hatte sich bei dem Preis eines 19-Zoll-LCD deutlich vertan und statt des korrekten Preises von umgerechnet ca. 105 Euro nur 10 Euro angegeben.In kurzer Zeit hatten 26.000 Kunden daraufhin beinahe 140.000 dieser "günstigen Monitore" bestellt, so dass Dell unter Hinweis auf den Fehler die Bestellungen stornierte.

Doch die so um ihr Schnäppchen gebrachten Kunden beschwerten sich zu Hunderten bei der taiwanesischen Verbraucherschutz-Kommission und diese verdonnerte Dell zu angemessenem Schadensersatz für die Kunden, ansonsten werde man rechtliche Schritte gegen den Hersteller einleiten. Dell hat angekündigt, dieser Anweisung zu folgen, wie und in welcher Höhe ist noch nicht bekannt.

Update 6. Juli 2009:

Wie DigiTimes meldet, hat sich Dell nun dazu entschieden, den Webshop in Taiwan komplett zu deaktivieren und Kunden stattdessen zu bitten, ihre Bestellung telefonisch aufzugeben. Bis wann diese Regelung gelten soll, ist nicht bekannt. Laut dem Chef von Dell Taiwan gibt es dafür auch keinen Zeitplan.

Grund für die Abschaltung des Online-Shops ist ein weiterer Fehler, der gestern entdeckt wurde. Diesmal erhielten Kunden bei der Konfiguration der CPU bei Laptops den falschen Rabatt. Noch einen teuren Fehler wollte man bei Dell wohl verständlicherweise nicht riskieren.

Update 7. Juli 2009:

Bei der neuen Panne hat Dell doch 40.000 Bestellungen erhalten, die einen Laptop, der normalerweise 2.101,34 US-Dollar kosten sollte, für den falschen Preis von 563,40 kaufen wollten. Ärger droht Dell nun erneut von der Verbraucherschutz-Kommission in Taiwan, denn den Kunden, die den günstigen LCD bestellt hatten, will Dell zwei 30-Dollar-Gutscheine für seinen momentan nicht erreichbaren Webshop anbieten, die Besteller des Laptops sollen einen 90-Dollar-Gutschein erhalten.

Die Kommission teilte Dell in unmissverständlichen Worten mit, dass diese Reaktion nicht akzeptiert werden kann. Wenn Dell Taiwan nicht entsprechend reagieren könne, müssten wohl die Oberen im Dell-Hauptquartier von der Enttäuschung und Empörung der taiwanesischen Verbraucher hören. Außerdem hat die Kommission weitere Regierungsstellen angewiesen, die Einhaltung von E-Commerce- und Internet-Gesetzen durch Dell zu prüfen. Dell will laut eigener Aussage mit der Kommission an einer "vernünftigen" Lösung arbeiten.

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