Seite 2: Der Herr der Ringe Online im Test - Kontrollbesuch zum Herr-der-Ringe-MMO

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Eine weitere Erfolgsbremse: Turbine hatte zwar die Lizenzen an den Büchern, nicht aber an den Filmem erworben. In der Konsequenz sah im Spiel zwar alles penibel so aus, wie im Buch beschrieben, aber eben nicht so wie in der populären Filmtrilogie. Viele potentielle Fans, die nicht über die Bücher, sondern die Verfilmungen zur Thematik gekommen sind, hatte Der Herr der Ringe Online also gar nicht erst erreicht.

Inzwischen hat aber Filmrechte-Inhaber Warner auch Turbine übernommen. Ob es deswegen zu einem Grafik-Relaunch im Filmstil oder zu einer Kooperation mit den kommenden Der kleine Hobbit-Verfilmungen kommen wird, ließ sich Turbine bislang nicht entlocken.

Der Aufstieg Isengarts - Launch-Trailer Video starten 1:35 Der Aufstieg Isengarts - Launch-Trailer

Nötig wäre eine grafische Auffrischung mittlerweile allemal. Vor vier Jahren noch eines der schönsten Spiele seiner Zunft, nagt nun sichtbar der Zahn der Zeit an der Grafik. Zwar unterstützt das Spiel mittlerweile DirectX 10 und sogar 11. Aber zum einen sind die Verbesserungen nur marginal (hübschere Schatten, Wellenkämme im Wasser), und zum anderen läuft ausgerechnet der DX11-Modus noch sehr instabil. Auf mehreren Testrechnern und auch bei Mitspielern stürzte das Spiel im DX11-Modus wiederholt ab - hier muss Turbine unbedingt nachbessern.

Auch in anderen Teilaspekten wie Beleuchtung, Texturschärfe oder Detailgrad der Objekte hält Der Herr der Ringe Online nicht mehr mit. Dafür entschädigen aber nach wie vor die sehr authentische Architektur samt imposanter Monumentalbauten sowie der (aus der Ferne) hübschen Landschaftsdarstellung.

Der Aufstieg Isengarts steht dem in nichts nach. So ist die Thronhalle in Isengart ein gewaltiger Saal, und um sowie unter dem Turm Orthanc finden wir gewaltige Manufakturen, Schmiedeessen oder Gehege, in denen sich Saruman seine Armee züchtet.

Was ist neu bei Der Aufstieg Isengarts?

- Anhebung der Levelgrenze von 65 auf 75
- neue Crafting-Stufe
- drei neue Regionen: Dunland, Die Pforte von Rohan, Isengart
- neuer 24-Mann-Schlachtzug

Zwei große Trümpfe kann Der Herr der Ringe Online aber trotz seines Alters immer noch ausspielen: Die im Sinne Tolkiens erzählte Geschichte parallel zu den Ereignissen um die Reise des Ringes. So begegnen wir in instanzierten Story-Missionen immer wieder den namhaften Charakteren des Buches. In der neuen Erweiterung um Isengart zum Beispiel nimmt uns Saruman höchstpersönlich gefangen, und wir müssen als Sklave aktiv dabei mithelfen, seine Armee von Uruk-Hais auszuheben.

Die Festung um Isengart ist gut gesichert und durch das Haupttor nicht zu passieren. Rein kommen wir nur über Story-Missionen. Die Festung um Isengart ist gut gesichert und durch das Haupttor nicht zu passieren. Rein kommen wir nur über Story-Missionen.

Zudem erleben wir die Gefangennahme Gandalfs aus der Sicht von Grima Schlangenzunge mit oder werden Zeuge, wie Saruman die Stämme der Dunländer Bergmenschen gegen Rohan aufhetzt. Zudem kreuzen wir immer wieder den Weg der Gefährten um Frodo und Aragorn. Gerade für Kenner des Buches sind die Story-Missionen ein Höhepunkt im Spiel, aber auch Herr der Ringe-Laien werden durch die dichte Geschichte prächtig unterhalten. Und sollte man mal Unterstützung brauchen, hilft eine der hilfsbereitesten und treuesten Fangemeinden, die wir in einem Online-Rollenspiel je erlebt haben.

Die Community selbst zeigt sich wie wir aber auch ein wenig enttäuscht von der Erweiterung Der Aufstieg Isengarts. Denn zum einen gibt es trotz neuer Instanzen recht wenig Endgame-Content. Zum anderen ist der Schwierigkeitsgrad derzeit zu leicht. So können nun auch die unter Profispielern wenig geschätzten zufällig zusammengewürfelten Gruppen nahezu jeden Bossgegner umhauen, was früher nur exakt eingespielten Teams gelang.

Saruman ist nicht gut auf uns zu sprechen und versklavt uns zu Zwangsarbeit in seinen Rüstungsstätten. Saruman ist nicht gut auf uns zu sprechen und versklavt uns zu Zwangsarbeit in seinen Rüstungsstätten.

Damals musste man sich noch mühsam in »Hard-Mode«-Instanzen ein sogenanntes Stahlen-Set erspielen, ehe man überhaupt daran denken konnte, die epischen Gegner wie etwa den Wächter von Moria (das Krakenvieh vor dem Eingang nach Moria) zu erlegen. Da die Sets aber zu einer Spaltung der Spielerschaft führten und Gelegenheitsspieler außen vor blieben, schuf Turbine diese Gegenstände bald wieder ab.

Auch die Klassenbalance gehört zu den laufenden Baustellen im Spiel. Immer wieder werden Klassen umgekrempelt, so zuletzt der Kundige und der Barde. Gruppen waren zwischenzeitlich zum Beispiel lieber mit zwei Runenbewahrern loszogen, die wahlweise Schaden oder Heilung beisteuern können, als mit einem Heiler.

Auch Schurken wurden zu Beginn des Moria-Addons in Instanzen nahezu nutzlos, ehe Turbine wieder korrigierte. Selbst der Jäger wird abwechselnd gestärkt und »generft«. Insgesamt werten wir deshalb bei der Balance um einen Punkt ab. Und wie so oft bei Free2Play-Titeln gilt: Auch wenn theoretisch fast alles im Spiel kostenlos erspielbar ist, den vollen Umfang und Spielspaß erhält man de facto nur als zahlender Spieler.

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