Vertraute Dystopie
Das gilt auch für die spannende Handlung. Wer die noch nicht kennt, hier ein kleiner Abriss: Im Jahr 2027 sind Augmentierungen (mechanische Ersatz- bzw- Zusatz-Modifaktionen des menschlichen Körpers) so normal wie geschnitten Brot.
Der Konzern Sarif Industries vertreibt diese künstlichen Gliedmaßen zusammen mit einer dazugehörigen Medizin, die verhindert, dass der Körper die künstlichen Einbauteile wieder abstößt. Logisch, dass sich diesen Spaß nicht jeder leisten kann.
Eine wunderbar dystopische Welt also, durch die wir den unfreiwilligen Cyborg Adam Jensen navigieren, der langsam einer Verschwörung auf die Schliche kommt. Es entfesselt sich eine wendungsreiche Geschichte, die auch abseits ihrer Geschehnisse zum Nachdenken anregt.
Neue Story-Fäden sucht man im Director's Cut zwar vergeblich, dafür sind die DLC Tong's Rettung und The Missing Link im Spiel enthalten. In Tong's Rettung müssen wir den Sohn des Clubbesitzers Tong Si Hong in einer kleinen Missionskette aus seiner Zelle bei der zwielichtigen Sicherheitsfirma Belltower retten - was nach rund einer Stunde erledigt ist. The Missing Link bietet deutlich mehr Umfang.
Je nach Spielweise erleben wir hier in fünf bis sieben Stunden eine spannende Zwischenepisode, die sich perfekt ins Hauptspiel einfügt. Am Anfang des DLCs werden wir zunächst aller Augmentierungen beraubt, aber keine Angst: die bekommen wir am Ende des Zusatzinhaltes wieder.
Schuld an der Misere ist mal wieder Belltower. Auf einem Frachter und einer Bohrinsel entwickelt sich eine eigenständige Geschichte, die der Hauptstory kaum nachsteht. Wer mit diesem Komplettpaket immer noch nicht gut genug versorgt ist, hat außerdem die Möglichkeit, einen Entwicklerkommentar einzuschalten, um Einblicke in die Entstehung des Spiels zu bekommen.
Fazit
Jonas Gössling: Dieser Director's Cut ist genau das, was der Titel verspricht: eine verbesserte, aufpolierte und leicht erweiterte Fassung des Originals. Die pessimistische Zukunftswelt und die Verschwörungsgeschichte sind nach wie vor faszinierend, wobei auch das eigentliche Spiel nicht zu kurz kommt. Ob ballern, schleichen oder eine Mischung aus beidem - das bleibt nach wie vor meine Entscheidung. Außerdem kann ich endlich auch die DLCs als organischen Teil der Geschichte erleben, und dank der gelungenen Nutzung des zweiten Bildschirms spielt sich das gerade auf der Wii U äußerst komfortabel. Wer Human Revolution damals verpasst hat, sollte diese Bildungslücke spätestens jetzt schließen. Wer das Spiel bereits kennt und Lust auf einen weiteren Anlauf hat, der kann für den geringen Update-Preis einen Kauf ernsthaft in Erwägung ziehen.
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