Deus Ex: Human Revolution - Memoiren eines mechanischen Mannes

Aufatmen: Eidos Montreal hat Deus Ex: Human Revolution nicht zum Simpel-Shooter heruntergedummt, sondern erschafft einen spannenden Mix aus Action und Rollenspiel.

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Mehrere Millionen Dollar hat allein der Trailer gekostet, mit dem Square Enix kurz vor der E3 unter größtmöglichem Presserummel Deus Ex: Human Revolution bewarb. Der rund drei Minuten lange Renderfilm stammt von Visual Works, die 2005 mit dem DVD-Film Final Fantasy 7: Advent Children in die Liga der weltbesten Animationsstudios aufgestiegen sind.

Die gelungen komponierten Szenen stimmen eindrucksvoll auf die Zukunftsvision des Spiels ein: Im Jahr 2027 werden Menschen durch kybernetische Implantate schneller, stärker, intelligenter, deshalb zerfällt die Gesellschaft der Welt in zwei Klassen, normale und verbesserte (also weit überlegene) Personen. Das Ungleichgewicht führt zu sozialen Konflikten, »Implantierte « werden verprügelt, in den Großstädten marschieren militante Demonstranten gegen die Kybernetik-Konzerne, die so mächtig geworden sind, dass sie längst mehr Einfluss als die Regierungen haben.

Ballern im Fernsehstudio – hat da jemand »Call of Duty: Modern Warfare« gesagt ...? Ballern im Fernsehstudio – hat da jemand »Call of Duty: Modern Warfare« gesagt ...?

Während auf den Straßen die Gewalt eskaliert, spinnen im Hintergrund Geheimbünde Intrigen und planen eine Neuordnung der Welt. Für Spieleveteranen klingt das angenehm vertraut nach dem ersten Deus Ex, dem Meisterwerk von 2000, das Rollenspiel und Shooter mit großer Handlungsfreiheit und doppelbödiger Verschwörungsgeschichte mischte. Mit dem millionenteuren Trailer macht Square Enix den Anspruch für den Nachfolger Deus Ex: Human Revolution klar: Hier soll nicht nur ein würdiger Nachfolger entstehen, sondern ein intelligenter Gesellschaftskommentar, der den Maßstab für das nächste Jahrzehnt setzt. Das Spiel des Jahres 2011.

Verbläut in Detroit

Der Held von Deus Ex: Human Revolution ist Adam Jensen, Sicherheitschef beim Kybernetik-Konzern Sarif Industries, bis ein Trupp mysteriöser Spezialeinheiten das Labor überfällt und Adam aus dem Fenster wirft. Aus einem Hochhaus. Adams neues Leben ist ein kybernetisches: Sein reparierter Körper steckt voller Technologie, künstliche Arme, Augenimplantate, überall Elektronik.

Das macht ihn zu einem weitaus stärkeren Menschen. Aber auch zu einem zerrissenen Charakter, denn die Verbesserungen wurden ihm aufgezwungen, und Erinnerungen kann man auch im Jahr 2027 noch nicht beeinflussen. Adams Abenteuer beginnt mit der Suche nach den Schuldigen, und es führt ihn im Laufe des Spiels durch fünf Metropolen der Welt, von Detroit über Shanghai bis Montreal. GameStar hatte die Story schon Ende 2008 in einer großen Titelstory enthüllt.

Frei in Shanghai

Die erste Gameplay-Demonstration führt Adam in den Hafen von Shanghai, um dort nach einem Hacker namens van Brugen zu suchen. Das Level soll rund sechs Stunden nach Spielbeginn angesetzt sein; da Adams Abenteuer in Detroit beginnt, dürfte Shanghai der zweite der fünf Einsatzorte sein.

Wie im ursprünglichen Deus Ex sind die Schauplätze zwar überschaubare, aber offene Viertel, also keine linearen Schläuche. Adam kann sich frei bewegen. Das Hafenviertel von Shanghai ist belebt, schäbige Straßenläden bieten Waren feil, Leuchtreklamen flackern, Menschen flanieren und unterhalten sich. Einige davon bieten Nebenquests an – Deus Ex: Human Revolution ist in vieler Hinsicht ein Rollenspiel, das aus der Ego-Perspektive erlebt wird. Adam besitzt ein Inventar, er sammelt Geld und Erfahrungspunkte, die er in bessere (kybernetische) Fertigkeiten investieren kann.

Die Dialoge mit Personen laufen nicht selbstständig ab wie in Bioshock, sondern über eine Themenauswahl wie etwa in Mass Effect 2. Clevere Gesprächsführung ist in manchen Situationen einer der vielen Lösungswege, die Adam zur Verfügung stehen.

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