Deutsche Telekom - Ausfälle waren schlecht programmierter Schadsoftware-Angriff

Seit Sonntag hatten viele Kunden der Deutschen Telekom Probleme mit ihrem DSL-Anschluss und folglich mit IP-Telefonie und IP-TV. Laut Telekom waren rund 900.000 Kunden mit bestimmten Routern betroffen, die sich nicht mehr mit dem Internet verbinden können. Der Verdacht auf einen Angriff hat sich bestätigt.

900.000 Telekom-Kunden hatten seit Sonntag wegen eines Angriffs auf ihre Router Probleme. 900.000 Telekom-Kunden hatten seit Sonntag wegen eines Angriffs auf ihre Router Probleme.

Update: Inzwischen erklären das Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Deutsche Telekom übereinstimmend, dass es sich bei den Ausfällen um Folgen eines Angriffs handelte. Dabei sei versucht worden, Schadsoftware auf den betroffenen Routern zu installieren. Doch die verwendete Schadsoftware sei schlecht programmiert worden und habe nicht wie von den Angreifern gewünscht funktioniert.

Ziel seien Sicherheitslücken im Fernwartungsprotokoll verschiedener Speedport-Router und der dafür genutzte Port 7547 gewesen. Die Telekom hatte als Gegenmaßnahme allen Datenverkehr für diesem Port im eigenen Netz zeitweise gesperrt. Die dann veröffentlichten Firmware-Updates, die sich nach einem Neustart der Router selbst installieren, haben das Problem inzwischen weitgehend behoben. Hätten die Angreifer ihre Schadsoftware jedoch besser entwickelt, hätten die Folgen des Angriffs deutlich schlimmer ausfallen können, so die Telekom.

Quelle: Heise

Update: Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) handelt es sich wohl tatsächlich um einen weltweiten Angriff auf DSL-Router und deren Fernverwaltungsports. Das BSI hat den Angriff auch im Regierungsnetz registriert, wo sie allerdings »aufgrund funktionierender Schutzmaßnahmen« keinen Erfolg hatten.

Für die betroffenen Kunden der Telekom scheinen die Updates, die der Provider inzwischen verteilt, das Problem tatsächlich zu lösen. Damit ein Telekom-Speedport-Router das Firmware-Update findet und installiert, muss er zuvor allerdings für 30 Sekunden vom Netz genommen werden.

Quelle: BSI, Telekom

Update: Aufgrund der anhaltenden Störungen bietet die Telekom jetzt für 0 € eine unbegrenzte Daten-Flat für Mobile-Geräte an. Unter pass.telekom.de können Sie gratis eine 24-Stunden-Flat aktivieren, damit Sie wenigstens unbegrenzt mobil surfen können, während die Störung besteht.

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Ursprüngliche Meldung: Die Deutsche Telekom hat ein Update zu den Internet-Störungen vieler DSL-Anschlüsse veröffentlicht, die seit Sonntag viele Kunden des Providers betreffen. Entgegen manchen Meldungen funktionieren demnach die Internet-Anschlüsse der Telekom bei den meisten problemlos, doch bei rund 900.000 Kunden kommt es entweder zu zeitweisen Ausfällen, Problemen mit der Qualität der Verbindung oder auch zu einem dauerhaften Komplettausfall.

Daher gibt es auch kein klares Fehlerbild, es scheint lediglich klar, dass nur Kunden mit bestimmten, von der Telekom verkauften oder vermieteten Routern betroffen sind. Die Telekom-Techniker untersuchen nun, welche Router tatsächlich Probleme aufweisen. Die Telekom kann aufgrund der bisher bekannten Informationen auch nicht ausschließen, dass »gezielt Einfluss von außen genommen wurde«, damit die Router sich nicht mehr mit dem Internet verbinden können.

Schon gestern hatte die Telekom empfohlen, bei Problemen den Router kurz vom Netz zu trennen, doch laut den Rückmeldungen der Kunden hilft dieser Schritt nur kurzfristig oder auch gar nicht. Trotzdem rät die Telekom den betroffenen Kunden weiterhin zu diesem Schritt, auch wenn er gestern noch nicht die gewünschte Abhilfe gebracht haben sollte.

Außerdem widerspricht die Telekom in ihrer Stellungnahme den Berichten in manchen Medien, laut denen die Probleme vor allem in Ballungsräumen auftreten sollen. Das sei falsch, es gäbe keinen lokalen Schwerpunkt. In Ballungsräumen würden nur mehr Probleme auftreten, da dort auch mehr Kunden leben.

Heise berichtet inzwischen darüber, dass die Probleme nur mit der Identifizierung der Router bei der Einwahl zusammenhängen, das Netz an sich aber problemlos funktioniert. Ein heute neu aufgespieltes Software-Update soll nach dem Trennen und Wiederanschließen der Router das Problem beheben.

Quellen: Telekom, Heise

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