Dass Diablo 2 durch Median XL um unzählige neue Klassen, Items, Spielstile und Features erweitert wird, ist erst mal keine Neuheit. Immerhin existiert Median XL schon seit mehr als einem Jahrzehnt, seine Vorgänger schon einige Jahre mehr.
Neu ist allerdings das vor ein paar Wochen veröffentlichte Sigma-Update der Mod. Die kommt mit eigenem Launcher, neuer Engine und Inhalten und Komfort-Features, die auf dem betagten Gerüst von Diablo 2 so nicht möglich waren. Das sorgt für ein völlig neues Spielerlebis - zumindest dann, wenn man sich 2019 noch dazu hinreißen kann, Diablo 2 zu spielen.
In Zeiten enttäuschter Hoffnungen auf einen baldigen Diablo-4-Release ist diese Vorstellung für viele Action-Rollenspiel-Fans aber so attraktiv wie wohl selten zuvor. Schließlich gibt's den nächste offiziellen Serienteil von Blizzard namens Diablo Immortal vorerst nur fürs Smartphone.
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Median XL Review: Mehr von allem
Median XL lohnt sich für Hardcore-Fans von Diablo 2, schon wegen der vielen abgefahrenen neuen Spielweisen. Wer seinen Totenbeschwörer schon immer mal mit der Armrbust in die Schlacht schicken oder ihn in einen gepanzerten Todesritter verwandeln wollte, den Druiden mal als Baum oder als Stachelratte und nicht als Bär oder Werwolf spielen möchte oder seinen Paladin mal als Drachenritter sehen will, bekommt das alles und noch viel mehr.
Für sämtliche Skillungen gibt's dedizierte Item-Sets. Zudem hagelt es haufenweise neue Unique Items. Finden wir mächtige Ausrüstung, die so gar nicht zu unserem Charakter passt, verwandeln wir sie per Horadrimwürfel in zusätzliche Attributpunkte oder Ressourcen zur Aufwertung bestehender Uniques.
Überhaupt wurde das Crafting-System ordentlich aufgebohrt. Es gibt unzählige neue Runenwörter, Item-Tiers und Tier-Upgrades. Dokumentiert ist das alles auf der offiziellen Webseite von Median XL - zumindest wenn man der englischen Sprache mächtig ist.
Die Mod nutzt zudem die englischsprachige Fassung des Spiels. Wer ausschließlich alles in deutscher Sprache spielt, wird mit Median XL darum nicht glücklich.
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Extra knackig
Wer glaubt, dass er über die vielen mächtigen neuen Fertigkeiten und Gegenstände alles einfach im Vorbeigehen umbratzt, der irrt sich gewaltig. Klar - die Inhalte der Hauptstory sind gerade auf den ersten beiden Schwierigkeitsgraden recht locker schaffbar, doch dann geht Median XL erst richtig los.
Überall im Spiel verteilt finden sich Nephalem-Risse à la Diablo 3 und Challenges, die es richtig in sich haben. In einem Dungeon wartet beispielsweise eine unzerstörbare Maschine, die unseren Charakter schlimmstenfalls mit nur einem Treffer vernichtet. Dementsprechend müssen wir pausenlos ihren Projektilen ausweichen. Um die Maschine angreifbar zu machen, müssen wir Trash-Mobs aus dem Dungeon anlocken, die ihrerseits unverwundbar sind. Bringen wir beide zusammen, können wir die Höllenmaschine angreifen.
Diablo 2: Median XL - Screenshots zur Mod ansehen
In einer anderen Herausforderung nehmen wir es mit einem Boss auf, der Portale öffnet, die zusätzliche Monster beschwören. Vernachlässigen wir die Portale und klopfen nur auf den Boss, werden wir irgendwann überrannt. Einfach durchsterben oder zum Heilen rausteleportieren geht auch nicht, weil das Boss-Event nach 20 Sekunden automatisch gesperrt wird. Siegen oder Sterben - wohl dem, der seinen Charakter hier gut beherrscht.
Das alles sind komplett neue Herausforderungen und Events, die es so nie in Diablo 2 gab. Als Belohnung für gemeisterte Challenges winken Gegenstände, die mächtige Passivboni gewähren, wenn man sie im Inventar parkt. Auch unsere Ultimate-Skills schalten wir nur frei, indem wir die neuen Bosse und Dungeons meistern. Das motiviert ohne Ende und versüßt uns den Sieg.
Es bedeutet allerdings auch, dass uns das Spiel eiskalt plattmacht, wenn unser Charakter eindeutig zu schwach für diese Inhalte ist. Das regt einerseits zum Theory-Crafting und zum ständigen Verbessern der Skillung an, wer nicht gerne verliert, erlebt hier aber einen gewissen Frustfaktor. In Zukunft sollen weitere Inhalte dieser Art hinzugefügt werden, was erst seit der neuen Engine möglich ist, ohne bestehende Areale im Spiel zu überschreiben.
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