Seite 4: Diablo 3 - Die Beta und das Battlenet

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Online-Zwang für Helden

Vor unserer Anspiel-Partie erklärt uns Blizzard die Neuerungen des Battlenets, das wie bei Starcraft 2: Wings of Liberty fest in Diablo 3 verankert wird. So können wir jederzeit auf unsere Freundesliste zugreifen und mit unseren unseren Freunden chatten – selbst wenn die gerade gar nicht Diablo 3 spielen, sondern Starcraft 2 oder World of Warcraft.

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Freundesliste Die Freundesliste zeigt andere Spiele und ihre Standarten.

Charakterslots Pro Account sind zehn Charaktere erlaubt.

Im Gegensatz zu Starcraft 2 gibt‘s allerdings keinen Offline-Modus, Diablo 3 läuft ausschließlich online. Der Blizzard-Vizepräsident Rob Pardo begründet das damit, dass man nun keinen separaten Battlenet-Charakter mehr anlegen muss, sondern auch einfach mit einem Singleplayer-Helden in laufende Online-Partien einsteigen kann.

Zugleich möchte Blizzard mit dem Online-Zwang das Cheaten eindämmen, alle Helden werden auf den Blizzard-Servern zwischengespeichert und beim Start einer Partie geprüft. Ergaunerte Items sollen damit der Vergangenheit angehören – und das müssen sie auch, schließlich könnte man sie ja nun für echtes Geld verkaufen.

Auch Solo-Prtien laufen über das Internet. Auch Solo-Prtien laufen über das Internet.

Trotzdem wirkt diese Begründung reichlich dünn. Blizzard könnte schließlich auch einen separaten Offline-Solo-Modus ohne Battlenet-Anbindung anbieten. Beim Online-Zwang geht‘s deshalb wohl vorrangig um Kopierschutz-Bedenken: Weil man sich nach MMO-Manier bei jedem Spielstart mit einem Battlenet-Konto anmelden muss, sinkt die Gefahr von Raubkopien. Pro Account sind zehn Charaktere erlaubt. Wer einen weiteren Helden erstellen möchte, muss einen anderen löschen.

Weil auch Einzelspieler-Partien ausschließlich über die Blizzard-Server laufen, gucken vor allem Notebook-Spieler ohne UMTS-Stick oder Tethering-Handy in die Röhre. Denn auch unterwegs wird Diablo 3 eine permanente Internet-Verbindung erfordern. Nur schnell beim Spielstart online gehen und danach in den Offline-Modus wechseln – das geht nicht.

Public Viewing: Diablo 3 Beta - Teil 2 Video starten 21:41 Public Viewing: Diablo 3 Beta - Teil 2

Flagge zeigen im Battlenet

Neben den spielübergreifenden Chats wird das Battlenet in Diablo 3 weitere Neuerungen bringen, darunter eine Suchfunktion für Koop-Partien, über die man rasch ins passende Match springen kann. Außerdem darf man jederzeit Freunde ins eigene Spiel einladen – oder sie fragen, ob man bei ihnen mitspielen darf. Wie in Starcraft 2 lassen sich zudem Gruppen bilden, die gemeinsam von Partie zu Partie ziehen.

Die Flagge ... Hier sehen Sie eine der Spielerflaggen von Diablo 3 ...

... und ihre Bedeutung ... und hier sehen Sie, was ihre Elemente bedeuten.

Außerdem soll‘s ein ausgefeiltes Matchmaking für PvP-Kämpfe geben, in das auch Erkenntnisse aus dem detaillierten Gegnersuch-System von Starcraft 2 einfließen. PvP-Ranglisten plant Blizzard allerdings nicht, weil sich die Partien schwer ausbalancieren lassen – schließlich können sich selbst zwei ansonsten exakt gleiche Charaktere extrem unterscheiden, wenn sie unterschiedliche Ausrüstung tragen. Diablo 3 ist nach wie vor auf Koop-Partien ausgelegt.

Wer einem Multiplayer-Spiel beitritt, sieht darin auch die Standarten der Mitstreiter. Diese Banner spiegeln die Erfolge des Spielers wieder. Beispielsweise bekommt die Flagge ein paar schicke Schnörkel, wenn man Diablo 3 auf den höheren Schwierigkeitsgraden »Hölle« und »Alptraum« gemeistert hat. Hardcore-Charakteren (die nach ihrem Tod nicht wieder auferstehen) spendiert Blizzard eine besonders martialische Flagge samt Schädeln und Schwertern.

Release 2011? Zweifelhaft.

Dass Diablo 3 noch 2011 erscheint, ist angesichts der Betaversion eher zweifelhaft. Denn noch sind viele Konzepte in der Schwebe, vor allem das Talentsystem. Sollte Blizzard daran noch etwas ändern (und das wäre ratsam), könnte sich der Verkaufsstart stark verzögern.

Außerdem stießen wir bei unserem Anspiel-Termin auf Wegfindungsprobleme, häufig blieben computergesteuerte Begleiter (etwa der Templer oder Leah) an Ecken hängen, auch unser Held fand bei langen Laufwegen nicht immer zuverlässig von A nach B.

Auch bei der Charakterbalance hat Blizzard noch Arbeit vor sich, der Hexendoktor ist derzeit zu stark. Auch bei der Charakterbalance hat Blizzard noch Arbeit vor sich, der Hexendoktor ist derzeit zu stark.

Auch am Item-System sollte Blizzard noch feilen, derzeit haben die Gegenstände nämlich weder Level- noch Attributs-Voraussetzungen. Das heißt: Grundsätzlich kann jeder Held jedes Item verwenden (außer natürlich klassenspezifische Ausrüstung wie die Einhand-Armbrüste des Dämonenjägers).

Das führt dazu, dass wir mit einem hochstufigen Helden erbeutete Gegenstände problemlos an schwächere Charaktere weitergeben können – entweder in Koop-Partien an unsere Freunde oder über den Schatz an unsere anderen Recken. Dadurch gelangen schwache Helden an eigentlich übermächtige Gegenstände, was der Balance nicht gerade zuträglich sein dürfte. Blizzard verspricht zwar, die Voraussetzungen noch einzubauen – wann das geschieht, steht jedoch in den Sternen.

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