Speichern und sterben
Apropos »Ableben«: Tode kosten in Diablo 3 weder Erfahrung noch Gegenstände, wir erstehen einfach am letzten Speicherpunkt wieder auf und unsere Ausrüstung verliert zehn Prozent ihrer Haltbarkeit – die Reparatur kostet wie üblich Goldmünzen. Und wir können kaum ausdrücken, wie froh wir darüber sind, nicht mehr wie in Diablo 2 ständig zu unserer Leiche zurücklatschen zu müssen.
Auch das Speichersystem hat Blizzard überarbeitet. In Solo-Partien steigen wir nicht mehr zwangsläufig am letzten Teleport-Wegpunkt ein, sondern am letzten Speicherpunkt – das kann der Beginn eines Levels sein oder die Ruhe vor dem nächsten Bosskampf. So entfällt zumindest manchmal die in Diablo 2 gefürchtete Lauferei und Metzelei durch bereits bekannte Gebiete nach einem Wiedereinstieg.
Kooperativer Komfort
Im Koop-Modus wiederum wählen wir, in welchem Akt und mit welcher Story-Quest wir einsteigen wollen, damit Diablo 3 alle bis dahin durchquerten Landschaften freischaltet. Überhaupt ist die kooperative Monsterjagd für bis zu vier Weltenretter das Herzstück des Spiels, gemeinsam macht die knallige Schnetzelei eben gleich noch mal so viel Spaß – auch wenn’s keinen Netzwerk-Modus mehr gibt, alle Partien laufen über die Battlenet-Server.
Das hat den Vorteil, dass wir über die Freundesliste jederzeit sehen können, wo sich unsere Bekannten gerade herumtreiben. Dann dürfen wir sie in unsere Partie einladen oder umgekehrt um Beitritt zu ihrem Abenteuer bitten. Zudem kann jeder Spieler sein Match zum »öffentlichem Spiel« erklären, dem Diablo 3 dann zufallsbasiert weitere Helden zuweist, die nach einer Partie mit dem gewünschten Quest-Fortschritt suchen.
Einen Server- oder Partienbrowser hingegen gibt’s zum Leidwesen vieler Fans nicht mehr. Wer etwa ein Match starten will, das sich ausschließlich um direkte Angriffe (»Runs«) auf die Bossgegner dreht, der muss hoffen, über die Zufallsfunktion oder in den (bislang recht leeren) öffentlichen Chatkanälen willige Mitstreiter zu finden. Das hätte Blizzard komfortabler lösen können.
Dafür gibt’s aber auch neue Komfortfunktionen. So können wir über jeden Spieler umfangreiche Statistiken abrufen. Und mit Klicks auf die in der Stadt aufgepflanzten Heldenbanner teleportieren wir uns jederzeit direkt zu unseren Kameraden. In Diablo 2 mussten die dafür erst ein Stadtportal öffnen.
Die Flaggen darf sich übrigens jeder Spieler individuell zusammenbasteln, neue »Bauteile« (Symbole, Formen) schalten wir durch erledigte Achievements (»Töte Gegner XY im Alptraum-Modus« etc.) frei. Je mehr Helden dann an einer Partie teilnehmen, desto härter werden die Feinde und besser die Beute. Jeder Spieler sieht übrigens nur die für ihn bestimmten Gegenstände und Goldmünzen, Streit um die Ausrüstung entfällt also.
Begleiter für Solisten
Wer trotzdem lieber alleine loszieht, dürfte sich über die letzte große Neuerung von Diablo 3 freuen: die computergesteuerten Begleiter. Im Verlauf der Story treffen wir den nahkampfgestählten Templer, den armbrust- und bogenbegabten Schurken sowie die dämlich übersetzte »Verzauberin« jeweils im Rahmen einer simplen Quest. Während die Mitstreiter in Koop-Partien draußen bleiben müssen, dürfen wir im Solo-Modus jeweils einen davon mitnehmen.
Der kämpft dann nicht nur mit, sondern unterhält sich auch immer mal wieder mit dem Helden und kommentiert Ereignisse, was der Atmosphäre sehr zugute kommt. Zudem lernt der KI-Kamerad durch Levelaufstiege bis zu vier Kampftalente, bei denen wir uns jeweils zwischen zwei Alternativen entscheiden müssen. Beispielsweise kann die Verzauberin entweder Gegner verwirren und so zu leichteren Opfern machen, oder sie entfesselt Explosionen, um mehreren Bestien zu schaden.
Unterm Strich sind die Helfer zwar nicht übermäßig kampfstark, aber eine feine Ergänzung. Schade allerdings: Wir dürfen sie nicht vollständig ausrüsten, sondern ihnen nur Waffen in die Hände drücken und sie mit magischem Schmuck behängen. Komplett ausstaffierbare Kumpane hätten noch mehr Wasser auf die Beutesammel-Motivationsmühle gießen können. Obwohl, wenn wir ehrlich sind, hat Diablo 3 das sowieso nicht nötig. Die perfekt geölte Spielspaß-Tretmühle hat uns auch so schon tief genug in ihren Klauen.
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