Seite 2: Die Aufreger des Jahres - Die 25 wichtigsten Schlagzeilen 2014

6. Der Swatting-Trend

Im Jahr 2014 zeichnet sich ein gefährliches, neues Phänomen ab: das »Swatting«. Im April wählt ein 15-Jähriger aus Frust über eine Online-Niederlage in Call of Duty den Notruf, gibt sich als sein Gegner aus und behauptet, seine Familie ermordet zu haben. Daraufhin stürmt ein SWAT-Team die Wohnung des Gegners.

Im Juli und im August hetzen Scherzbolde dann SWAT-Teams auf Spieler, die Live-Streams betreiben. Das muss man nicht gleich als neuen Trend beschreien - beunruhigend ist es aber allemal. Dass ein solcher »Scherz« Menschenleben kosten kann, war diesen Idioten nämlich einfach egal.

SWAT-Teams sind im Einsatz feuerbereit – schließlich rechnen sie damit, bewaffneten Mördern gegenüberzustehen. (Foto: State of California) SWAT-Teams sind im Einsatz feuerbereit – schließlich rechnen sie damit, bewaffneten Mördern gegenüberzustehen. (Foto: State of California)

7. Skandalspiel Hatred

Es ist eine kalkulierte Provokation: Im Oktober veröffentlicht das polnische Studio Destructive Creations einen Trailer für sein Amoklaufspiel Hatred, in dem man wahllos mordend durch die Gegend zieht. Die Designer verklären sich zu Rebellen, der Aufschrei ist groß. Selbst der Entwickler Epic distanziert sich von Hatred, weil es auf seiner Unreal Engine 4 basiert.

Genauso schnell wie er hochkocht, flaut der Skandal jedoch vorerst wieder ab. Kurz nach dem Start der Greenlight-Aktion warf Valve das Spiel dann aus Steam, doch nach Spielerbeschwerden über diese Einschränkung der kreativen Freiheit sorgte Gabe Newell höchstpersönlich dafür, dass die Greenlight-Kampagne tags darauf wieder online ging.

In seiner Kolumne »Ein Spiel für Loser« kommentiert André Peschke die Hatred-Ankündigung.

Hatred ist billige Provokation. Hatred ist billige Provokation.

8. Crytek in Not

Im Juni berichtet GameStar über Geldprobleme beim deutschen Vorzeigeentwickler Crytek, der zunächst dementiert, seine Finanznot in den Folgemonaten aber nicht mehr kaschieren kann. Die Zweigstelle im englischen Nottingham wird erst bestreikt und dann geschlossen. Die Rechte an der Marke Homefront werden an Koch Media abgestoßen, das Crtyek-Studio in Austin, Texas feuert Mitarbeiter, namhafte Designer verlassen das Unternehmen.

Nach dem Aderlass hat sich die Lage wieder stabilisiert, Gerüchten zufolge auch dank eines neuen Investors. Laut dem Firmengründer Cevat Yerli (Foto, Mitte) wurzelte die Schieflage im neuen Free2Play-Fokus des Studios, die zu »reduzierten Kapitalressourcen« geführt habe. So kann man's auch sagen.

Unsere Enthüllungsgeschichte der Finanzprobleme schildern wir im Plus-Report »Die Geier kreisen über Crytek«.

Die Crytek-Gründer Faruk, Cevat und Avni Yerli (von links). Die Crytek-Gründer Faruk, Cevat und Avni Yerli (von links).

9. Das Jahr der Hacker

Wie in den Vorjahren kommt es auch 2014 zu Hacker-Angriffen auf Spieleplattformen, betroffen ist unter anderem Sonys Playstation Network. Aber auch Steam und das Battlenet leiden unter Attacken. Als prominente Hackervereinigung tut sich der »Lizard Squard« hervor, der etwa Twitch-Streamer zwingt, sich den Namen der Gruppe auf die Stirn zu schreiben, wenn sie online bleiben wollen.

Das Echsenkommando greift überdies erstmals real an: Im August 2014 bringen die Hacker nicht nur das PSN zum Absturz, sondern zwingen mit einer falschen Bombendrohung auch den Linienflug des Sony-Präsidenten John Smedley zur Zwischenlandung - ein neues Niveau, das bange macht, was uns in Zukunft erwartet.

In seiner nach wie vor aktuellen Kolumne »Die Sammelwut von PSN, Facebook & Co.« kritisiert Daniel Visarius auch die Gegenseite, nämlich die Plattformbetreiber, die gar nicht genug Daten sammeln können – und sich dann wundern, wenn diese geklaut werden.

News - Freitag, 21. November 2014 - Hacker leaken PSN-, Xbox- + 2K-Passwörter + Assassins Creed für Kinder Video starten 5:16 News - Freitag, 21. November 2014 - Hacker leaken PSN-, Xbox- & 2K-Passwörter & Assassin's Creed für Kinder

10. PS4 vs. Xbox One

Der Konsolen-Konkurrenzkampf beherrscht auch 2014 die Schlagzeilen, kaum ein Monat vergeht ohne neue Verkaufszahlen. Sony vermeldet im November 13,5 Millionen PS4-Käufer und verteidigt so seine Führung, Microsoft kontert mit nur zehn Millionen an den Handel ausgelieferten Xbox Ones, die ja noch nicht verkauft sein müssen.

Zudem legt die Xbox einen desaströsen Japan-Start hin (nur 23.562 Verkäufe in der ersten Woche), erscheint aber in einer billigeren Variante ohne Kinect. Noch dazu lockt Microsoft vermehrt mit Bundles und Preissenkungen, das Rennen geht weiter. Derweil erklärt immer mal wieder jemand die Blütezeit der Konsolen für beendet, etwa der Analyst Michael Pachter oder der Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang.

Microsofts Kinect-Sinneswandel (und den dahinter stehenden Preisdruck) kommentiert Markus Schwerdtel in seiner Kolumne: »Microsoft: Erst taub jetzt blind?«, die Situation ein Jahr nach dem Release der beiden Konsolen beleuchten wir im Report »Happy Birthday, PS4, Xbox One und Wii U!«.

Die PS4 und die Xbox One duellieren sich nach wie vor. Die PS4 und die Xbox One duellieren sich nach wie vor.

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