Die Bestimmung - Insurgent - Copy and Paste, Teil zwei

Dystopien boomen. Aber ist Insurgent, der zweite Teil der Bestimmung-Tetralogie, wieder nur ein Abklatsch der Tribute von Panem-Reihe? Das zeigen wir in der Filmkritik.

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Hollywoods Rezept für einen Kassenschlager lautet momentan: Picke dir eine düstere Jugendbuch-Vorlage raus, gib ein paar Newcomern die Hauptrollen, sowie ein paar alternden Schauspielgrößen die Rollen der Bösen und packe das alles in ein CGI-gespicktes Setting. So geschehen in der Vielzahl an Dystopie-Romanverfilmungen der letzten Jahre, darunter Die Tribute von Panem, Maze Runner und so weiter. Dabei ist Die Bestimmung - Insurgent noch eine der gelungeneren Fortsetzungen. Das ist vor allem der Hauptdarstellerin, Shailene Woodley, und der deutlich angezogenen Action zu verdanken.

Auflehnung die Zweite…

Nach den Ereignissen aus Divergent, befindet sich die kleine Gruppe rund um die »Unbestimmte« Tris Prior (Shailene Woodley) auf der Flucht. Als sie Unterschlupf bei der Fraktionslosen-Führerin Johanna (Octavia Spencer) finden, währt die Ruhe nur kurz, denn Ken-Anführerin Jeanine Matthews (Kate Winslet) sendet ihre Truppen aus um Jagd auf Tris, ihren Bruder Caleb (Ansel Elgort), Four (Theo James) und Peter (Miles Teller) zu machen. Tris sieht sich gezwungen eine folgenschwere Entscheidung zu treffen und kehrt zurück nach Chicago. Dort erwartet sie nicht nur die skrupellose Matthews, sondern auch eine mysteriöse Box, dessen Öffnung nichts Gutes für die Menschheit bedeutet.

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Mehr Geld bedeutet nicht automatisch besserer Film

Man sieht deutlich, dass dem Produktionsteam rund um Regisseur Robert Schwentke ein größeres Budget zugesprochen wurde, als seinen Vorgängern vom ersten Teil. Irrwitzige Kamerafahrten, die Hauptdarstellerin in ständigen High-Tech-Gymnastikübungen, brennende Häuser und aufwändige Sci-Fi-Setpieces ohne Ende. Rein von den Effekten und der anfänglichen Action her, kann sich Insurgent durchaus sehen lassen. Auch wenn mehr Geld nicht über weniger (schauspielerische) Leistung hinwegtäuschen kann.

Die Charaktere sind zu flach und austauschbar, allen voran Kate Winslets Rolle als böse Regierungsführerin. Auch wenn Shailene Woodley deutlich mehr überzeugen kann als ihr Pendant Jennifer Lawrence in Tribute von Panem, bekommt sie nur wenig Gelegenheit dazu, zu zeigen, warum sie eine so hochgehandelte Newcomerin ist. Die Dialoge sind leider ebenfalls austauschbar und werden der Romanvorlage schlichtweg nicht gerecht.

Selbst Hollywoodgrößen wie Naomi Watts können nur selten in ihren Rollen glänzen Selbst Hollywoodgrößen wie Naomi Watts können nur selten in ihren Rollen glänzen

Und was soll die Sache mit der Box und den fünf virtuellen Aufgaben? Dieses mutwillige Hinzufügen (denn diese ganze Sequenz kommt im Buch nicht vor) trägt den faden Beigeschmack eines Füllelements. Schade, denn die erste halbe Stunde mit all ihrer actionreichen Präsenz, hat so viel Lust auf mehr gemacht.

Wenn Gut und Böse auf der Hand liegen

Man könnte meinen, dass junge Erwachsene in der Lage sind, leichter erkennen zu können, wer zu den Bösen gehört und wer nicht. Aber egal, welche Romanverfilmung es in den letzten Jahren auf die Leinwand geschafft hat, die Botschaft wird mit überbordender Offensichtlichkeit präsentiert: Die Welt ist am Arsch, ein paar Erwachsene gründen eine neue Regierung (die Bösen) und diktieren über das Volk (die Guten). Darunter befinden sich einige wenige Auserwählte, die das Regime stürzen und so den Bösen den Garaus machen werden.

Klappt bei Tribute von Panem, bei Maze Runner, Hüter der Erinnerung und natürlich auch bei Die Bestimmung. Schade nur, dass die Blockbuster-Industrie denkt, dass wir Zuschauer zu doof für eine filigranere Geschichte sind. Selbst Denken wird offenbar überschätzt und so reiht sich auch der zweite Teil der Bestimmungs-Reihe in die Riege der No-Brainer-Dystopien ein. Die sehen zwar immer fantastisch aus, aber kein noch so semi-intelligenter Zuschauer fällt mittlerweile mehr auf die 0815-Dialoge, die flachen Charaktere und die überspitzten CGI-Effekte rein. Schade, denn die Bestimmung-Reihe hatte echtes Potential, aus der Masse herauszustechen.

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