Seite 14: Die Geschichte der E3 - Vom Leuchtfeuer zum kleinen Licht – die E3 im Wandel der Zeit

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2007 – Im kleinen Kreis

Neues Logo, neues Motto. Die E3 2007. Neues Logo, neues Motto. Die E3 2007.

Kurz nach Ende der E3 2006 hatten die Großen der Branche rebelliert: Hersteller wie Microsoft, Sony oder EA wollten keine Millionenbudgets mehr in Standmiete und -bau, Messepersonal, Unterkünfte und Feten stecken – für das aufwändige Spektakel waren ihnen die Ergebnisse zu mager.

Und wirklich: Wer auf der E3 arbeiten will, meidet den Lärm der Messehallen, durch die sich das spielevernarrte Volk drängt – trotz Fachmesse besteht 80% des Publikums aus gewöhnlichen Spielefans, die sich irgendwie einen Fachausweis organisiert haben. Für Interviews, Exklusivpräsentationen und Deals werden schon seit Jahren separate Meeting-Räume genutzt, »hinter geschlossenen Türen« ist neben »halbnackte Booth Babes« die Lieblingsphrase des E3-Reporters.

Die feschen Damen sind auf der E3 2007 endgültig verschwunden, und die geschlossenen Türen werden zur Methode: Die Messe, umbenannt in »E3 Media and Business Summit«, findet nicht mehr im quirligen Convention Center in Downtown L.A. statt, sondern belegt ein halbes Dutzend feiner Hotels in der angrenzenden Strandmetropole Santa Monica. Wo sich der E3-Medientross in der Vergangenheit nur zum Shoppen und Sonnenbaden traf, werden nun im kleinen Kreis Hände geschüttelt und Neuigkeiten präsentiert.

E3 Media: Santa Monica Pier ansehen

Heiko Klinge vor dem Loews Hotel. Heiko Klinge vor dem Loews Hotel.

Lobbys, Suiten und Zimmer ersetzen Hallen, Säle und Messestände. Immerhin wird ein Großteil der Software noch mal gesammelt in einem Flugzeughangar am Stadtrand gezeigt – hatte hat man den richtigen Shuttlebus erwischt, konnte kann man dort stundenlang den neuesten Guitar Hero-Teil auf Zimmerlautstärke austesten.

Die E3 ist tot, und rund 3.000 Leute sind Mitte Juli 2007 zu ihrer Beerdigung gekommen. Weil es sich nun um einen »Invitation only«-Event handelt (Medienvertreter müssen von den Ausstellern angemeldet werden), schrumpft die Besucherzahl auf ein Zwanzigstel. Auch bei den anwesenden Firmen ist der Rückgang drastisch: Statt 400 Ausstellern kommen nur noch 35, Produktvielfalt und Überraschungen fehlen, schließlich sind die meisten neuen Titel bereits auf eigenen Veranstaltungen der Hersteller angekündigt worden. Wenigstens wird zum ersten Mal Fallout 3 öffentlich gezeigt und auf Anhieb zum Spiel der Messe.

E3 Media: Embassy Hotel ansehen

Einige unabhängige Branchenvertreter mieten sich in weiteren Hotels ein, auf sich aufmerksam machen kann aber nur der Publisher Gamecock: Der aus der G.O.D.-Tradition kommende Independent -Hersteller hat das Hotel California gemietet, um dort in entspannter Barbecue&Bier-Atmosphäre ein paar neue Spiele zu zeigen. Am letzten Tag formiert sich ein bizarrer Trauerzug aus sexy Artistinnen, Freaks und Blechbläsern, um – gefolgt von rund hundert amüsierten E3-Besuchern – die E3 Messe ein paar Kilometer weiter südlich in einem Biergarten von Venice Beach zu Grabe zu tragen.

Des anderen Freud: Die gut einen Monat später stattfindende Games Convention 2007 profitiert erheblich davon, dass die E3 nicht mehr zur medienwirksamen Präsentation von Spiele-Neuheiten taugt. Knapp ein Drittel mehr Aussteller und beinahe doppelte so viele Fachbesucher wie im Jahr zuvor kommen nach Leipzig. Und auch wenn es ein bisschen an Glamour mangelt, so machten sich doch zumindest Dutzende berühmte Spielemacher - von Mark Rein bis Jeff Strain - auf in den Osten Deutschlands.

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