Oculus-Kopierschutz macht Raubkopien einfacher
Die Oculus Rift musste 2016 gleich mehrere Skandale durchstehen: Los ging's im Januar mit der Ankündigung, dass das VR-Headset mit saftigen 600 Dollar zu Buche schlagen würde. Und dass Firmengründer Palmer Luckey sein Geld in Trollpostings zur Unterstützung von Donald Trump investierte, kam auch nicht überall gut an.
Aber der katastrophalste Schuss in den Ofen war wohl der Versuch, einen stärkeren Kopierschutz für Oculus-Spiele einzubauen. Stein des Anstoßes waren User-Programme wie Revive, mit dem sich eigentlich Oculus-exklusive Titel auch auf anderen Headsets wie dem HTC Vive spielen ließen. Das gefiel Oculus gar nicht und neue DRM-Maßnahmen sollten dafür sorgen, dass diese Spiele auch wirklich nur mit dem eigenen VR-Gerät funktionieren.
Und das ging komplett nach hinten los. Die Revive-Macher reagierten mit einem noch stärkeren Hack, der einfach alle Eigentums-Checks umging - nicht nur den nach dem korrekten Headset, sondern auch den nach einer rechtmäßig erworbenen Kopie des Spiels. Dies sei laut dem Ersteller die einzige Möglichkeit, dass Revive auch mit dem neuen Kopierschutz funktioniere.
Will heißen: Wo man vorher immerhin noch das Originalspiel besitzen musste, um es auf der HTC Vive zu spielen, erlaubte Revive jetzt auch Raubkopien - und die Hacker sahen sich ausgerechnet durch den Kopierschutz dazu gezwungen! Laut eigenen Angaben war es ursprünglich nicht das Ziel von Revive gewesen, illegale Spielversionen zu ermöglichen.
Ganz abgesehen davon stieß der Oculus-DRM auf wenig Gegenliebe, zumal Palmer Luckey zuvor immer betont hatte, wie wichtig ihm offene Plattformen waren. Auch plattformexklusive VR-Titeln im Allgemeinen wurden von vielen kritisiert, selbst Gabe Newell hielt sie für »keine gute Idee«. Immerhin nahm die Geschichte aber ein gutes Ende: Still und leise machte Oculus die Kehrtwende und entfernte den unbeliebten Kopierschutz wieder.
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