Seite 2: Die »Kostenlosen« kommen - Gratis-Spiele sind der neue Trend im Internet

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Kauf Geld mit Geld

Wer besondere Waffen, Klamotten oder Gesichter (letztere gibt’s zum Beispiel in Dance Online) haben möchte, kauft sich zunächst Pakete der Währung des jeweiligen Spiels. Zwar fehlen Herstelleraussagen darüber, wieso dieses Modell angewendet wird und warum man sich Sachen nicht direkt kaufen kann, aber der Grund ist dennoch klar: Es wird mehr Geld ausgegeben, als für einen Gegenstand nötig ist. Zudem verliert man bei virtuellem Geld leicht das Gefühl für dessen Wert. Nahezu jedes Programm staffelt die Preise anders. Der Publisher Goa verkauft sogenannte Goa-Cookies. Für 4,99 Euro bekommen Sie das kleinste Paket mit 100 Cookies. 119 kostet aber bereits das billigste Schlägerset im Golf- spiel Pangya. Das größte Paket mit 1.100 Cookies beläuft sich schon auf 49,99 Euro. Der Hersteller Acclaim bietet für seine Titel Acclaim- Coins an. Zehn Euro geben Sie für 1.265 Coins aus. Um den billigsten Ganzkörperfummel in Dance Online dauerhaft zu erstehen, müssen Sie 592 davon ausgeben. Wer 24 dieses »Sushi Bar« genannten Outfits haben möchte, investiert 100 Euro ins Paket mit 14.555 Coins. Und K2 Network hat für jedes seiner Programme andere Preisstaffelungen.

Zudem sind beispielsweise die Waffen und Verbesserungen, die Sie für War Rock erstehen, zeitlich begrenzt, genauso wie viele der Klamotten in Dance Online. Das heißt: Sie kaufen für keine dauerhaften Vorteile, sondern nur ein kurzzeitiges Benutzungsrecht. Einzig beim Action-Rollenspiel Dungeon Runners funktioniert das System anders. Das Programm unterscheidet zwischen nicht zahlenden Nutzern und Abonnenten. Letztere berappen umgerechnet drei Euro im Monat, um Zugriff auf die beste Ausrüstung zu haben, Tränke im Inventar stapeln und mit anderen Spielern Handel betreiben zu können. Zudem gibt es noch einen speziellen Server, auf den nur die zahlende Kundschaft Zugriff hat.

Wenige Spieler zahlen ...

Die meisten Hersteller machen keine Angaben zum Verhältnis zwischen zahlenden und nichtzahlenden Spielern (die sogenannte »free: paid ratio«). Die Gratisnutzer dürften in jedem Fall wesentlich überwiegen – was im Geschäftsmodell einkalkuliert ist. Zwar sollen laut Dallas Snell, Produktentwicklungschef bei NCsoft, vergleichsweise viele Spieler für Dungeon Runners zahlen (free:paid ratio von 3:1), aber Stephen Nichols, Produzent und Chefentwickler des Spiels, antwortet ausweichend: »Wir haben Dungeon Runners als kostenloses und vor allem spaßiges Spiel für jedermann entwickelt. Man kann zahlende und nicht zahlende Spieler auf öffentlichen Servern gar nicht voneinander unterscheiden.«

Jeff Lujan, Vizepräsident von K2 Network (Sword of the New World, War Rock) untermauert das, wenn er weitschweifig ausholt: »Ob Spieler Geld investieren oder nicht – sie investieren auf jeden Fall etwas sehr Wertvolles: ihre Zeit. Unser Geschäftsmodell basiert nicht darauf, dass jemand mal diesen, mal jenen Gegenstand kauft. Es basiert darauf, dass ein Spieler Teil der K2-Community wird. Hat er diesen Schritt einmal getan, sich also einem Programm verschrieben, dann entscheidet er sich oft auch dazu, dafür zu bezahlen. Wir wissen aber auch von Menschen, die sich mit unseren Titeln schon über mehrere Jahre beschäftigen und in dieser Zeit nicht einmal etwas gekauft haben.«

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