Seite 4: Die Spiele-Tester - Interview mit Andy Robson von Testology

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Welche großen Titel hat Testology denn bisher getestet?

Little Big Planet habe ich ja schon erwähnt. Für Media Molecule haben wir die letzten Jahre gearbeitet. Dann war da natürlich Fable 2 von Lionhead Studios, auch ein sehr großes Projekt, an dem wir beteiligt waren. Übrigens sind wir für die Arbeit an diesen zwei Titeln für den Award des besten Service-Providers nominiert worden. Wir haben zwar nicht gewonnen, aber schon die Nominierung war fantastisch und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir arbeiten auch viel für amBX UK, früher als Phillips amBX bekannt. Aktuell arbeiten wir an einem ganz großen Projekt, dass ich aber leider nicht nennen darf, aber genau die Art von Top-Spiel ist, an dem wir beteiligt sein wollen.

Das Testology-Team als Gamepad. Das Testology-Team als Gamepad.

Du kannst natürlich keine Titel nennen, aber gab es Spiele, bei denen euch während des Testens klar wurde, dass sie nie ein Erfolg haben werden?

Ja, aber das kam auch bei Bullfrog oder Lionhead vor, dass wir bei gewissen frühen Konzepten wussten, dass daraus nie wirklich ein Spiel werden konnte. Hier bei Testology haben wir ein Spiel getestet, das einfach nicht gut genug war. Wir haben den Entwicklern natürlich auch gesagt, dass sie das Spiel so nicht veröffentlichen dürfen und noch ein paar Monate Arbeit investieren müssen, aber sie haben nicht auf uns gehört. Ein paar Wochen nach der Veröffentlichung musste die Firma schließen und konnte nicht einmal die Entwicklungskosten einfahren.
Aber insgesamt ist es so, dass Entwickler auf uns eher hören als auf ihre eigenen Tester, weil wir eine externe Firma sind. Dabei sagen wir bestimmt nichts anderes als die Leute vor Ort, aber unsere Meinung gilt wohl als objektiv. Wir behaupten ja auch nicht grundlos, dass ein Spiel keinen Spaß mache oder nicht gut genug sei.

Wenn ein Spiel fast fertig ist, gibt es dann auch bei Testology die berüchtigte »Crunchtime« mit vielen Arbeitsstunden?

Das ist sogar im Moment so, wir haben die letzten Wochenenden gearbeitet und werden auch die nächsten drei Wochenenden arbeiten müssen. Seit einiger Zeit haben wir also die Sieben-Tage-Woche. Bei Little Big Planet war das acht Monate lang so. Wir stecken genauso viel Arbeit in die Spiele als ob wir bei einem Entwickler angestellt wären, schließlich soll das Spiel so gut wie möglich werden. Aber weil wir Überstunden bezahlen, machen unsere Leute das gerne.
Momentan haben wir 38 Tester im Einsatz, es fällt also auch eine Menge an Organisation an. Dazu kommt, dass wir sehr flexibel sind. Wenn uns ein Kunde Freitagmittag anruft und wissen will, ob wir am Wochenende etwas testen können, geht das in 99 von 100 Fällen. Bisher ist dieser eine Fall aber noch nicht vorgekommen. Wir haben auch eigene Tester vor Ort bei den Entwicklern, bei amBX oder Media Molecule.

Sind eure Kunden alle hier in der Nähe?

Manche sind in London, Reading, Brighton oder Oxford. Dann müssen wir uns natürlich um Hotels und Reisepläne für unsere Tester kümmern. Guildford, das hier gleich um die Ecke liegt, ist ein großes Zentrum der britischen Spieleindustrie und viele unserer Kunden sind hier in der Nähe, manche aber auch in Amerika.

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