Testology ist eine Firma im englischen Aldershot, die darauf spezialisiert ist, Spiele zu testen, die sich noch in der Entwicklung befinden. Gegründet wurde Testology im Jahr 2006 von Andy Robson, der auf eine lange Erfahrung als Spieletester zurückblicken kann. Im Interview verrät er, wie er überhaupt zu diesem Beruf kam, wie bei Testology gearbeitet wird und was einen guten Spieletester ausmacht.
Andy, wie bist du professioneller Spieleester geworden?
Das war, als ich ungefähr 22 Jahre alt war. Da war ich Bauarbeiter, habe aber viele Spiele mit meinen Freunden gespielt. Die waren alle arbeitslos, während ich mir freigenommen habe, um spielen zu können. Irgendwann dachte ich mir, es muss doch einen Weg geben, dafür bezahlt zu werden. Also habe ich aus den Gelben Seiten die Nummer von Bullfrog Productions herausgesucht.
Dann war ich 1994 für zwei Wochen dort als Praktikant, blieb und seitdem teste ich Spiele. Das ist eigentlich ein ziemlich verrückter Berufswechsel. Aber so fing es an. Damals musste man natürlich Peter Molyneux persönlich fragen, ob es freie Stellen gibt, worauf er immer die Antwort gab, man solle ihn demnächst wieder fragen. Das habe ich dann sechs Wochen lang gemacht, bis er mir schließlich einen Job gab.
Als Peter Bullfrog verlassen hat, bist du ihm gefolgt?
Als Electronic Arts Bullfrog übernommen hatte, haben ungefähr ein Dutzend von uns mit Peter die Firma verlassen und mit ihm die Lionhead Studios gegründet. Ich bin dann bis 2006 bei Lionhead als Leiter der Test-Abteilung geblieben. Als Microsoft die Firma übernahm, sah ich das als Gelegenheit, eine eigene Firma zu gründen, die extern Spiele testet. Das hatte ich ohnehin irgendwann vor.
Die meisten Leute sehen die Test-Abteilung nur als Sprungbrett an, aber ich mache das nun schon seit 15 Jahren und das alleine ist etwas Besonderes. Es gibt nicht viele Spieletester mit dieser Erfahrung.
Viele Spieler haben die Vorstellung, Spiele testen sei ein Traumberuf: den ganzen Tag spielen und dafür bezahlt werden. Aber macht es denn überhaupt noch Spaß, das gleiche Spiel immer und immer wieder zu spielen?
Ja, es macht schon Spaß, aber man muss das aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Spaß macht es beispielsweise, das Spiel mit einfachsten Aktionen zum Absturz zu bringen, obwohl der Programmierer dachte, sein Code sei unüberwindlich. Und natürlich spielt es eine Rolle, dass man etwas zu dem Spiel beigetragen hat und ein Teil des eigenen Lebens auf dem Datenträger gespeichert ist, auf dem das Spiel erscheint.
Und es macht auch Spaß, wenn man sieht, wie ein Spiel in den letzten zwei, drei Wochen zusammenwächst. Das ist manchmal fast ein magischer Moment, wenn ein Spiel, das einmal voller Fehler und Abstürze war, zu einem Qualitätsprodukt wird.
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