Seite 2: DiRT 4 im Test - Ein Spitzen-Racer zwischen den Stühlen

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Traumhafte Spielbarkeit

Beim Fahrgefühl lassen die Entwickler dagegen wenig überraschend nichts anbrennen, DiRT 4 spielt sich unabhängig vom Eingabegerät absolut hervorragend. Das Gamer-Handlingsmodell verzeiht dabei deutlich mehr, über ausbrechende Karosserien muss man sich bei dieser Einstellung beispielsweise weniger Sorgen machen, während die Simulations-Einstellung auch erfahrenen Spielern die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Insbesondere die gelungene Gegner-KI setzt uns immer wieder unter Druck, macht ihrerseits aber auch Fehler - sehr schön.

Der Landrush ist die einzige neue Rennvariante gegenüber DiRT Rally, die Tür-an-Tür-Duelle mit Buggys und Trucks auf sandigen Rundkursen wie hier in Mexiko machen aber enorm viel Laune. Der Landrush ist die einzige neue Rennvariante gegenüber DiRT Rally, die Tür-an-Tür-Duelle mit Buggys und Trucks auf sandigen Rundkursen wie hier in Mexiko machen aber enorm viel Laune.

Generell ist es wieder einmal faszinierend, wie gut beispielsweise die Eigenheiten der einzelnen Fahrzeugklassen simuliert werden, man den Unterschied zwischen Front- Heck- oder Allradfahrzeugen spürt und die unterschiedlichen Bodenbeläge (Asphalt, Schnee, Sand etc.) Einfluss auf das Fahrverhalten haben.

Das Schadensmodell hätte optisch zwar etwas detaillierter ausfallen können, dafür ist es aber sehr gut »fühlbar«, denn technische Wehwehchen wie verzogene Achsen oder ein geplatzter Reifen wirken sich spürbar aufs Fahrverhalten aus. Hier ähnelt DiRT 4 durchaus DiRT Rally, letzteres fühlt sich im direkten Vergleich aber noch ein bisschen konsequenter an.

Eine Karriere, die motiviert

Der integrierte Karriere-Modus gefällt uns ausgesprochen gut, und das obwohl wir eigentlich nur ganz generisch einzelne Events und Meisterschaften abklappern, im »Ruf«-Rang steigen und so wiederum neue Rennen und verfügbare Fahrzeuge freischalten. Ein Großteil der Motivation liegt überraschenderweise abseits der Piste, denn wir müssen uns auch um unser Rennteam kümmern, Personal wie Chefmechaniker und Techniker einstellen und mit gekauften Anlagen und Gebäuden die Grundlagen schaffen, um zum Beispiel bessere Teile in unseren Flitzer schrauben zu können oder die Reparaturzeit bei Fahrzeugschäden zu reduzieren.

Der Karrieremodus: Prämien Durch Siege verdienen wir uns Credits für unseren Eigenbau-Rennstall. Je fähiger unser Team, desto größer die Lohnabzüge.

Rennstall Verdiente Preisgelder investieren wir in den Ausbau unseres Rennstalls und schalten so etwa zusätzliche Mitarbeiter- oder Garagenplätze frei.

Mitarbeiter Jeder Angestellte verfügt über drei Charakterwerte, die sich auf seinen Arbeitsbereich auswirken, etwa aufs Tuning oder die Reparaturdauer.

Tuning Je besser unsere Werkstatt, desto fortschrittlichere Teile können wir in unsere Autos einbauen. Das erhöht allerdings auch die Wartungskosten.

Sponsoren Mit Sponsoren handeln wir zeitlich begrenzte Verträge aus. Pro Sponsor gibt’s ein wechselndes Bonusziel für jeden Rennevent.

Hinzu kommen Verhandlungen mit Sponsoren, die uns für die einzelnen Rennevents sogar Bonusziele geben, etwa eine Etappe komplett unfallfrei zu bewältigen. Dieses Mikro-Management macht überraschend viel Spaß, die Präsentation der Karriere dagegen weniger, denn die fällt ziemlich öde aus.

Ein Sieg bei einer Meisterschaft wird zum Beispiel nur unspektakulär mit ein wenig Konfetti und jubelnden Zuschauern gefeiert, Zwischensequenzen oder ähnliche atmosphärische Elemente sucht man vergebens, genauso übrigens wie die WRC-Lizenz, die immer noch bei BigBen Interactive (WRC 6) liegt.

Mehr Rally 1,5 als DiRT 4

Technisch bewegt sich DiRT 4 ungefähr auf dem Niveau von DiRT Rally und teilt dementsprechend nicht nur dessen Hardware-Anforderungen, sondern auch dessen Stärken und Schwächen. Die Fahrzeugmodelle sehen beispielsweise toll aus, die Framerate bleibt auch auf schwächeren Rechnern konstant und die Soundkulisse mit den wunderbar knatternden und röhrenden Motorengeräuschen macht insbesondere in der Cockpit-Perspektive mächtig Laune.

Positiv sind uns auch einige kleine, aber feine Details aufgefallen, zum Beispiel über die Strecke flitzende Hasen in Schweden oder aufgewirbelter Staub hinter den Fahrzeugen, der uns teilweise sogar komplett die Sicht nimmt und sich so insbesondere beim Landrush auch auf die Ideallinie auswirkt. Weniger schön ist dagegen, dass Objekte am Streckenrand wie Zuschauer, Bäume und Häuser vergleichsweise grobschlächtig sind und die Strecken generell recht statisch wirken.

Nettes atmosphärisches Detail: Je länger wir durch den Dreck brettern, desto stärker verschmutzen Anzug und Helm unseres Fahrers. Nettes atmosphärisches Detail: Je länger wir durch den Dreck brettern, desto stärker verschmutzen Anzug und Helm unseres Fahrers.

Und so wirkt DiRT 4 unter dem Strich eher wie ein DiRT Rally 1,5, das ein paar Einsteigerhilfen, eine zusätzlichen Rennvariante sowie einen umfangreicheren Karrieremodus spendiert bekommen hat. Es ist weder ein neuer Meilenstein in Sachen Offroad-Spaßraser, noch eine konsequente Fortführung des Erfolgskonzepts von DiRT Rally. Sondern ein Kompromiss, der sowohl Racing-Einsteiger als auch -Profis viele unterhaltsame Stunden bescheren wird, ohne jetzt ein großes Alleinstellungsmerkmal zu haben. Fürs bislang beste PC-Rennspiel des Jahres reicht's aber allemal.

DiRT 4 - Gameplay + Fazit: Was es von DiRT Rally unterscheidet? Video starten 7:24 DiRT 4 - Gameplay & Fazit: Was es von DiRT Rally unterscheidet?

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