Möchte man das wunderbare Spielerlebnis von Divinity 2 zusammenfassen, darf ein Adjektiv nicht fehlen: frustrierend. In den vielen action-lastigen Kämpfen standen wir unserem Helden unerschrocken zur Seite, seine absurd-komischen Dialoge entlockten uns so manches Schmunzeln und voller Spannung verfolgten wir die vielen Wendungen seiner Geschichte - nur um mit einem offenen Ende abgespeist zu werden. Doch die Larian Studios haben den Aufschrei der Spielergemeinde vernommen und erzählen die Geschichte des tragischen Ritters in dem Addon Flames of Vengeance weiter, vielleicht sogar bis zu einem diesmal glücklichen Ende. Wie in Mass Effect 2 können Sie Ihren lieb gewonnenen Charakter aus dem Hauptspiel übernehmen oder sich im Editor einen neuen Drachentöter basteln. Die Startattribute Ihres Helden werden dann von einer vordefinierten Charakterklasse bestimmt.
Ihr Abenteuer beginnt in der Stadt Alleroth, die Sie bereits in Divinity 2 in einem kurzen Spielabschnitt besuchen können. Im Addon steht ihnen die mittelalterliche Stadt im Herzen Rivellons erstmalig zur freien Erkundung offen. Viele humorvolle Details schmücken das Stadtbild und transportieren den selbstironischen Charakter der Fantasy-Serie. Schon die Einführung unseres Helden erinnert stark an die Zeitreise-Sequenz aus Terminator (samt Originalmusik).
An einem Ausrüstungsstand diskutieren zwei Wachen der Stadt minutenlang über das Pro und Contra von Waffen bzw. Rüstungen, weil ihnen für beides das Gold fehlt. Vor dem Hintergrund einer Stadtbelagerung durch Damians fliegende Festungen spart das Fantasy-Reich hier am falschen Ende. In der nächsten Szene umgarnt eine junge Dame den lokalen Alchemisten mit einer im wahrsten Sinn unheimlich romantischen Liebeserklärung: „Ich habe sogar die Haare aufgehoben, die Euch bei dieser einen Trankpräsentation gewachsen waren. Sie sind in meinem Kissen!“.
Die Entwickler haben in ihrem Addon einen stärkeren Schwerpunkt auf Quests, Dialoge und den Ausbau des Helden, sprich auf die Rollenspielelemente gelegt. Die Erweiterung soll dabei über 30 neue Quests enthalten. Diese beginnen nicht selten mit einfachen Missionen und verstricken sich mit der Einführung von interessanten wie absurden Spielcharakteren zu komplexen Aufgabenketten.
Flames of Vengeance ist zwar immer noch ein klassisches Action-Rollenspiel, langatmige Kampfsequenzen wie die Festungskämpfe in Divinity 2 sind jedoch seltener geworden - gut so, die Drachenkämpfe gegen den schwarzen Ring waren austauschbar und spätestens nach dem zweiten Mal langweilig. Der ausgebaute Rollenspielschwerpunkt von Flames of Vengeance ist nach unserer Einschätzung eine positive Entwicklung für die Divinity-Reihe, konnten die Spiele mit dem Drachen doch vor allem durch ihr kreatives Questdesign über ihre technischen Mängel hinwegtrösten. Die Grafik wurde im Vergleich zu Divinity 2 mit neuen Licht- und Partikeleffekten dezent aufgewertet. Die Animationen der Spielfiguren wirken im Vergleich zu Divinity 2 nicht mehr ganz so, als ob die NPC`s aus zwei Holzschablonen zusammengesetzt wären.
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